Heute haben wir – der Vater mit dem Sohne – eine ganz spezielle Vatertags-Tour gemacht.
Bei Wind aus Nord und Temperaturen, die gern 5 Grad höher hätten sein dürfen, haben wir die Seeve besucht.
Dabei gab es allerhand zu sehen.
Das ganze Spektrum von schlecht bis gut haben wir wahrgenommen.
Weniger schön waren vor allem die Anzeichen dummerhaftigen Verhaltens bestimmter Naturnutzer.
Einen Forellenbach stärkt man z.B. durch Lebensraum verbessern und nicht durch Besetzen mit fangfähigen Teichforellen.

Fangfähige Bachforellen, je mit 5-10 Egeln besetzt. DAS ist kein angemessener Umgang mit unseren Fließgewässern.
Und die niedersächsische Agrarwirtschschaft darf sich weiter freuen, unter der Regierung Wulf durch Landkreise gesegnet zu sein, die geltendes Recht nicht umsetzen.

Von der Ferne herange-zoomt – Hier wurden erst die Erlenäste beseitigt, dann an die Stämme heran gepflügt (jetzt fehlt einseitig die Hälfte der Wurzeln!), und nun wird ohne Schutzstreifen geackert, gegüllt, pestizidiert . . .
So werden munter Gewässerrandstreifen neu unter den Pflug genommen – verboten seit 1989 – macht ja nix . . .

Hier ist gesetzlich ein 5-m-Randstreifen als Minimum geschützt. – Wen interessiert das in Wulffs Niedersachsen?!
An anderer Stelle wird munter weiter Grünland bis an Gewässerränder in Acker verwandelt, obwohl in der Zeitung (eine Ente?!) zu lesen war, dass Niedersachsen aufgrund seiner überbordenden Grünlandumbrüche seit Monaten einem Umbruchsverbot unterliegt. – Macht ja auch nix, wir Steuerzahler werden halt für so etwas auch weiter als Finanzier gemolken.

Auch im Oste-Einzugsgebiet an der Tagesordnung: neue Grünlandumbrüche bis an die Gewässer – „Umwelt“minister Sander lässt grüßen.
Nachdem in Niedersachsen alle Behinderungen der wahren Aktiven über Bord geworfen worden sind (das nennt man Entbürokratisierung), interessieren insbesondere praxisbezogene naturwissenschaftliche Kenntnisse längst nicht mehr.

Wofür steht der Niedersachsen-Elefant in der schönen Bundeshauptstadt Berlin? – Aus niedersächsischer Realität habe ich den Eindruck, für den Elefanten im Porzellanladen Natur und Umwelt.
Dazu gehören solche Grundlagen, dass Industrieabfälle z.B. Schwermetalle frei setzen und dass solches nicht standortgemäße Material – noch dazu in Zeiten der Wasserrahmenrichtlinie – nichts im Wasserbau verloren hat. Selbst an kleinen Gewässern, im dörflichen Wasserbau, sehr deutlich konzentriert bei Arbeiten der Bundesfernstraßenverwaltung (haben Sie die wahnwitzige Auffüllung der Erosionsrinnen an Böschungen der Ostseeautobahn schon gesehen?!), wird seit geraumer Zeit „Affi-Schlacke“ (auch bekannt als Kupferschlacke, in offiziellen Kreisen gern „Eisensilikat-Stein“ genannt) verwendet. Fast könnte man meinen, da flösse Geld . . .

Als besiedlungsfeindlich und Schwermetalle freisetzend bekannt – dieses Material hat im „kleinen Wasserbau“ nichts verloren!
Hier gehört ortstypischer Naturstein hin – die nahe Landwirtschaft hilft gern aus mit geeignetem Material, auch Kiesgruben der Bauwirtschaft haben keine Lieferprobleme!
Wir dürfen gespannt sein, was im Zeitalter der „mehr Bildung“-Beschwörung noch alles völlig Gegensätzliche in der Realität auftaucht. Aber konsequenter Weise hat ja der „brutalstmögliche Aufklärer“ Koch [Anm.: überholten Link entfernt; es handelte sich um den – inzwischen – früheren Ministerpräsidenten Hessens] die Bildung schon zum Steinbruch der Politik erklärt.




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