Nicht ganz so sonnig wie gewöhnlich, aber gleichwohl interessant verlief unsere Exkursion der „Hydrobiologie“-Vorlesung an der TU Hamburg-Harburg. Wir guckten uns die hiesige, eiszeitgeprägte und unterschiedlich genutzte Landschaft an, startend mit Blick vom Todtshorner Berg auf Weser- und Elbe-Einzugsgebiet (ersteres in der Samtgemeinde Tostedt durch die Wümme, letzteres durch Seeve, Este und Oste repräsentiert).
Die Teilnehmer kamen aus Äthiopien, Bangladesh, Chile, China, Deutschland, Indonesien, Italien, Jordanien, Palästina, Polen und Serbien. Sie waren sehr beeindruckt, welche Verbesserungen an den hiesigen Bächen stattgefunden haben, sahen aber auch, dass es weiter viel zu tun gibt.

Treibselsammler aus Ästen haben sich als hervorragendes, leicht herzustellendes Element für die Lebensraumverbesserung bewährt.
Schwerpunkt waren die Verbesserungen, die an der Este auf Grundlage des seit 2000 vorliegenden Gewässerentwicklungsplans fortlaufend stattfinden.
Insbesondere die Lebensraumverbesserungen mit Steinen und Holz fanden die Exkursionsteilnehmer nachahmenswert. Mit kleinen Maßnahmen sind so bereits große Erfolge zu erzielen. Man muss es halt nur wollen . . .
Beprobungen zeigten anhand der gefundenen Organismen, dass in den vergangenen 3 Jahrzehnten viel geschehen ist. Auch die Verbesserungen der Abwasserreinigung zeigen klare Erfolge – die Strukturverbesserung im Gewässer bringt aber jetzt den eigentlichen Vorwärtssprung: wo früher Sandwüsten vorherrschten, sind jetzt dreidimensionale, vielfältige Lebensräume des standorttypischen Geestbachs zu finden.

Steinfliegenlarven als Anzeiger guter Wasserqualität und Lebensraumstruktur sind jetzt regelmäßig zu finden.

Noch eine Steinfliegenlarve, wie im vorigen Foto handelt es sich um Isoperla grammatica (Danke, Herbert!).
Fand man seinerzeit auf dem Quadratmeter kaum 100 Lebewesen mit Zeigerfunktion für schlechte Wasserqualität, leben heute mehr als 10.000 Organismen auf dem Quadratmeter. Wie die Fotos zeigen, sind es heute vor allem die Anzeiger guter Wasserqualität und hochwertiger Lebensräume.

Der Bachflohkrebs, mit dessen "Shredder"-Aktivität, dem Zerkleinern der in den Bach gefallenen Blätter, die Nahrungsgrundlage für viele andere gelegt wird, profitiert ebenfalls ungemein.





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