Feeds:
Beiträge
Kommentare

Archive for the ‘Fliegenfischen, Angeln am Forellenbach’ Category

„Kleinmaßnahmen zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern – Finanzierungswege, Konzepterstellung, Hinweise zur Umsetzung“ hieß – etwas sperrig – das Seminar der NNA Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, Schneverdingen, das eine Vielzahl Interessierter am 11. Februar 2014 zusammenkommen ließ. Die Vorträge wurden dort nach und nach ins Netz gestellt und sind inzwischen (2025) längst verschwunden – soviel also zum Spruch „Das Internet vergisst nichts“.

Hier steht ein Kurztext zu meinem Vortrag „Technische Möglichkeiten der Fließgewässerentwicklung bei fehlender Flächenverfügbarkeit – Varianten des Instream-Restaurierens“ mit Verlinkungen als pdf-Datei zur Verfügung.

Die Referenten waren sich mit den Teilnehmern einig, dass – nicht nur in Niedersachsen – zwischen Wissen und Handeln eine riesige Realisierungslücke im Hinblick auf die gesetzlich festgelegten Ziele des Gewässerschutzes klafft. Das ist um so erstaunlicher und bedauerlicher, als die Bundesrepublik Deutschland diese Ziele (z.T. im deutschen Wasserrecht seit 1977 enthalten) entscheidend mit in die seit 2000 geltende EG-Wasserrahmenrichtlinie formuliert hat. Zur Zeit der Vorbereitung dieser Richtlinie, erinnern wir uns, waren Dr. Klaus Töpfer und Dr. Angela Merkel deutsche Umweltminister.

Das NNA-Seminar war maßgeblich organisiert von der UAN, die mit der wib (Wasserrahmenrichtlinien-InfoBörse) gute Beispiele zum Nachahmen allen zur Verfügung hielt – leider auch dem Nirwana anheim gefallen.

Von allen Referenten wurde darauf hingewiesen, dass es unabdingbar ist, das Gewässer in seinen vielfältigen hydrologischen und ökologischen Strukturen und Funktionen zu verstehen, um geeignete Verbesserungen initiieren zu können.

Hier einige willkürliche, sinngemäß widergegebene Zitate der Referenten, bevor Fotos von der Exkursion zum Geestbach Fintau, Einzugsgebiet Wümme – Weser, folgen.

Joachim Wöhler, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz: „Angesichts der Fließgewässerverteilung innerhalb des niedersächsischen Gewässernetzes – 130-tausend km Gew. 3. Ordnung – 28-tausend km Gew. 2. Ordnung und ca. 2-tausend km Gew. 1. Ordnung trifft das Zitat der UAN: Wir müssen das Bewusstsein für die scheinbar unbedeutenden Gewässer 3. Ordnung wecken!“

Prof. Dr. Heiko Brunken, Hochschule Bremen: „Fachlichkeit heisst, das System Bach verstehen. Simpel ausgedrückt baut es auf die Abfolge Erle – Bachflohkrebs – Forelle. – Mein Fazit: Gehölze ans Gewässer – Holz ins Wasser – Wald in die Aue.“

Peter Sellheim, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz, Hannover: „Sach- und Fachverstand sind die Grundlage unseres Handelns, auf nicht geeignete Maßnahmen ist zu verzichten.“

Ralf Brandt, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz, Verden, erläuterte sehr anschaulich die Antragsformulare und den Ablauf zur Förderung der Fließgewässerentwicklung.

Dr. Jens Salva, Landesfischereiverband Weser-Ems e.V. begleitete die Seminar-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer von der Idee zur gelungenen Maßnahme anhand einer Vielzahl guter Beispiele. Er wies auch auf die Bedeutung des „Sehen lernen“ hin: „Man hüte sich vor der Situation: Das Auge freut sich, das Gewässer aber arbeitet und lebt nicht.“.

Ralf Gerken, Landessportfischerverband Niedersachsen, führte auf der Exkursion zur Fintau, einem Nebenfluss der Wümme, die Entstehung der Geest, einer charakteristischen Eiszeiten-gestalteten Landschaft vor. Kärtchen standorttypischer Fische und Wirbellosen (jedes Kärtchen repräsentierte 1 % der Lebensgemeinschaft)  wurden von den Seminarteilnehmern unterschiedlichen Gewässersohlenstrukturen zugeordnet. Sehr deutlich trat die Bedeutung von Kies/Geröll und Holz/Wurzeln/Totholz hervor. – Mehr dazu in den folgenden Fotos.

Auenwald - der Name des Tagesgetränks im Seminar repräsentierte geradezu das wesentliche Rückgrat eines gesunden Fließgewässers.

Auenwald – der Name des Tagesgetränks im Seminar repräsentierte geradezu das wesentliche Rückgrat eines gesunden Fließgewässers.

Wer dazu mehr lesen möchte, findet Geeignetes zum Beispiel hier.

Erlengesäumte Fintau, von aussen naturnah wirkender Nebenfluss der Wümme.

Erlengesäumte Fintau, von aussen naturnah wirkender Nebenfluss der Wümme.

Wer in solchen Bach hineinsieht, erblickt oft genug - - - Treibsand! Ein Sandbach also? - Versetzen wir uns einmal in die Entstehungsgeschichte hiesiger Bäche ...

Wer in solchen Bach hineinsieht, erblickt oft genug – – – Treibsand! Ein Sandbach also? – Versetzen wir uns einmal in die Entstehungsgeschichte hiesiger Bäche …

Ralf Gerken vom Landessportfischerverband Niedersachsen hat sein Experiment zur Landschaftsentstehung, Nacheiszeitlandschaft Geest, gut vorbereitet.

Ralf Gerken vom Landessportfischerverband Niedersachsen hat sein Experiment zur Landschaftsentstehung, Nacheiszeitlandschaft Geest, gut vorbereitet.

Einige Informationen zur Geest finden sich auch hier.

Die Gletscher schmelzen, das Wasser arbeitet die Landschaftscharakteristik heraus.

Die Gletscher schmelzen, das Wasser arbeitet die Landschaftscharakteristik heraus.

Über die Zeit präpariert das Wasser durch Wegspülen feiner Materialien Grobmaterial heraus. Der Kiesbach ist das Leitbild in der Geestlandschaft - und, oft genug, durch Weitertransport der Kiese, auch darüber hinaus.

Über die Zeit präpariert das Wasser durch Wegspülen feiner Materialien Grobmaterial heraus. Der Kiesbach ist das Leitbild in der Geestlandschaft – und, oft genug, durch Weitertransport der Kiese, auch darüber hinaus.

Nachzulesen ist die Geschichte im Detail bei Altmüller und Dettmer (1996).

Kleines Experiment zur Bedeutung der einzelnen Gewässerstrukturen, Vorbereitung abgeschlossen.

Und nun zum Lebensraum – welche Bedeutung haben die verschiedenen Bachstrukturen: bewegter oder stabil liegender Sand, Wasserpflanzen, Baumwurzeln und Holz, Kies und Geröll?

Fischkärtchen mit Öko-Ansprüchen - jede Karte repräsentiert 1 % der Fischgemeinschaft. Jeder der 50 Kursteilnehmer erhält also 2 Kärtchen. - Wo werden sie landen?

Fischkärtchen mit Öko-Ansprüchen – jede Karte repräsentiert 1 % der Fischgemeinschaft. Jeder der 50 Kursteilnehmer erhält also 2 Kärtchen. – Wo werden sie landen?

Interessant: die Fische der Bäche und kleinen Flüsse konzentrieren sich bei Kies und festliegendem Sand. Holz spiel eine große Rolle, Wasserpflanzen dagegen nicht.

Interessant: die Fische der Bäche und kleinen Flüsse konzentrieren sich bei Kies und stabil liegendem Sand. Holz spielt eine große Rolle, Wasserpflanzen dagegen nicht.

Jetzt ergänzen wir das Experiment um die Wirbellosen und ihre Bindung an bestimmte Strukturen.

Jetzt ergänzen wir das Experiment um die Wirbellosen und ihre Bindung an bestimmte Strukturen.

Siehe da, das Bild bestätigt sich - auch die Wirbellosen fordern den Kiesbach, noch etwas stärker als die Fische bei "Holz" präsent.

Siehe da, das Bild bestätigt sich – auch die Wirbellosen fordern den Kiesbach, noch etwas stärker als die Fische bei „Holz“ präsent.

Und so sieht ein fachkundig restaurierter Geestbach aus. Meerforellen haben bereits daran gearbeitet. Ihre Laichbetten - Loch geschlagen, der Kies von der Strömung auf einen kleinen Berg gehäuft - belebt die turbulente Charakteristik der Fintau.

Und so sieht ein fachkundig restaurierter Geestbach aus. Meerforellen haben bereits daran gearbeitet. Ihre Laichbetten – Loch geschlagen, der Kies von der Strömung auf einen kleinen Berg gehäuft – belebt die turbulente Charakteristik der Fintau.

Die turbulente Strömung entmischt - hier ein Treibselhaufen aus Totholz, reichhaltige Speisekammer für Spezialisten.

Die turbulente Strömung entmischt – hier, vorn links, ein Treibselhaufen aus Totholz, reichhaltige Speisekammer für Spezialisten.

Hier noch einmal im Detail die Meerforellen-induzierte Sohlstruktur vor individueller Alt-Erle: Strömung von rechts, das von den Laichfischen "gegrabene" Strudelloch, abwärts der rauschende Kiesberg mit den Eiern drin.

Noch einmal im Detail die Meerforellen-induzierte Sohlstruktur vor individueller Alt-Erle: Strömung von rechts, das von den Laichfischen „gegrabene“ Strudelloch, abwärts der rauschende Kiesberg mit den Eiern drin.

Vor der Rückfahrt zum Schlussvortrag und zur Schlussdiskussion in der NNA versammeln sich die Teilnehmer und erfahren das unerfreuliche Ergebnis der Elektrofischerei: noch immer wirkt die extreme Stoßverschmutzung durch Organik einer Biogasanlage nach. So gut wie kein Fisch fand sich heute an dieser sonst von Hunderten Forellen und Mühlkoppen charakterisierten Strecke.

Vor der Rückfahrt zum Schlussvortrag und zur Schlussdiskussion in der NNA versammeln sich die Teilnehmer und erfahren das unerfreuliche Ergebnis der Elektrofischerei: noch immer wirkt die extreme Stoßverschmutzung durch Organik einer Biogasanlage nach. So gut wie kein Fisch fand sich heute an dieser sonst von Hunderten Forellen und Mühlkoppen charakterisierten Strecke.

Die zunehmende Problematik Gülle- und Biogas-„Unfälle“ findet sich an anderer Stelle regelhaft dokumentiert. „Unfall“ ist für diese Katastrophen ein allzu niedliches Wort.

Der Schlussvortrag ist ganz oben in diesem Beitrag bereits verlinkt. Trotz fortgeschrittener Zeit belegte die ausführliche Diskussion die Bedeutung des Tagesprogramms. – Es bleibt weiter (allzu) viel zu tun. Stellen wir uns den konkreten Herausforderungen!

Read Full Post »

Über die Nordeuropäische Erdgasleitung (NEL) ist hier im Blog bereits berichtet worden. Die ursprünglich geradlinig geplante Ost-West-Trasse quert eine Menge Fließgewässer auf kürzestem Weg und liegt seit 2011 rechtwinklig querend im Este-Gebiet (Beitrag 23.11.2011).

Klagen führten dazu, dass die Pipeline im Raum Winsen – Buchholz (in der Nordheide) nach Süden verschwenkt wurde. Es kam zu einer zweiten Planfeststellung. Die Verschwenkung hat in ihrem Westbereich eine Trassenplanung, von der man in Zeiten der Wasserrahmenrichtlinie hätte annehmen sollen, dass diese angesichts ihres knapp 3 km Süd-Nord-Verlaufs entlang der Seeve-Aue (FFH-Gewässer) nicht genehmigungsfähig gewesen wäre.

Da eine vorgeschlagene Trassenänderung nicht zustande kam, wurde infolge einer Klageandrohung über Ausgleich und Ersatz dieses Eingriffs in Wasserhaushalt und Gewässernatur verhandelt. Die Einigung sieht umfangreiches Restaurieren der Seeve und einiger Nebenbäche vor und ist Teil der Planfeststellung.

Wie viele bis heute nicht naturnah entwickelten Fließgewässer ist die Seeve durch verkürzenden Ausbau heutzutage durch steile Böschungen, tief liegenden Wasserspiegel und öde Flusssohle sowie nicht ausreichenden Baumbestand gekennzeichnet. - Das gilt es zu ändern.

Wie viele nicht naturnah entwickelte Fließgewässer ist die Seeve durch verkürzenden Ausbau heutzutage durch steile Böschungen, tief liegenden Wasserspiegel und öde Flusssohle sowie nicht ausreichenden Baumbestand gekennzeichnet. – Das gilt es zu ändern.

Die Pipeline erreichte und unterquerte die Seeve im März 2013 (Berichte vom 13. und 27.03. hier im Blog), Details zum Restaurieren des Gewässers wurden vor Ort besprochen (Beitrag vom 19.07.2013).

In der zweiten Oktoberhälfte startete die Strukturverbesserung des Salmonidengewässers Seeve mit der Zugabe von Kies und Geröll. Diese erfolgt in freier Schüttung – nicht als Bauwerke, sondern als Gabe für die Natur. Der Fluss sowie Aktivitäten seiner Bewohnern, z.B. von laichenden Fischen, und menschlichen Besuchern mit und ohne Boot werden die Position von Kies und Geröll verändern – Dynamik ist angesagt.

Die umfangreichen Arbeiten werden hier durch einige Fotos dokumentiert.

Hunderte Tonnen Kies und Geröll werden vor Ort geliefert.

Hunderte Tonnen Kies und Geröll werden vor Ort geliefert. Die Rohrüberfahrt ist angesichts des hohen Gewichts gesichert.

Ein mit Kunststoffketten "bereiftes" Transport- und Schüttfahrzeug leistet sehr gute Dienste.

Ein mit Kunststoffketten „bereiftes“ Transport- und Schüttfahrzeug leistet sehr gute Dienste.

Wichtig ist, dass ausreichend Material an jeden Punkt kommt. Neben dem Unterwasser- und dem Wasserwechselbereich ist auch der Bereich bis zur oberen Uferkante zum Erosionsschutz mit Kies zu versehen.

Wichtig ist, dass ausreichend Material an jeden Punkt kommt. Neben dem Unterwasser- und dem Wasserwechselbereich ist auch der Bereich bis zur oberen Uferkante zum Erosionsschutz mit Kies zu versehen.

Vom Wasser aus gesehen: Hier wird gleich noch nachgeschüttet.

Vom Wasser aus gesehen: Hier wird gleich noch nachgeschüttet.

Auf diese Weise - hier liegt inzwischen genug Material - werden die abgestimmten Einbringorte nach und nach bearbeitet.

Auf diese Weise – hier liegt inzwischen genug Material, einschließlich kleiner Reserve auf der Böschung – werden die abgestimmten Einbringorte nach und nach bearbeitet.

Das andere Ufer wird natürlich auch mit "Spielmaterial für den Fluss" versehen.

Das andere Ufer wird natürlich auch mit „Spielmaterial für den Fluss“ versehen.

Dazu werden - Fahrrecht wurde nur für diese Uferseite vereinbart - am anderen Ufer Markierungen angebracht, für den Fall, dass die Ökologische Baubegleitung einmal nicht vor Ort ist.

Dazu werden – Fahrrecht wurde nur für diese Uferseite vereinbart – am anderen Ufer Markierungen angebracht (beachten Sie die fast unvorstellbare, durchweg gegebene Steilheit des Ufers und Tieflage des Flusses), für den Fall, dass die Ökologische Baubegleitung einmal während des Einbringens nicht vor Ort ist.

"Der große Westufer-Belieferer" - nur Spezialgerät kann die erwünschten Effekte erzielen, bzw. hier, das andere Ufer erreichen.

„Der große Westufer-Belieferer“ – nur Spezialgerät kann die erwünschten Effekte erzielen, bzw. hier, das andere Ufer erreichen.

An dieser Stelle sei insbesondere den Beteiligten vor Ort, Ökologischer Baubegleitung und Baufachleuten sowie dem Unterhaltungsverband Seeve, ausdrücklich für sachkundigen und engagierten Einsatz gedankt!

Kies-Geröll-"Knubbel", nun auch am Westufer. Die Position wurde zwischen allen zu Beteiligenden so abgestimmt, dass vorhandene Strukturen geschützt und unterstützt werden. An völlig freien Strecken bieten die neuen Strukturen Ansatzmöglichkeiten für Wasser- und Uferpflanzen inkl. standorttypischer Bäume.

Kies-Geröll-„Knubbel“, nun auch am Westufer. Die Position wurde zwischen allen zu Beteiligenden so abgestimmt, dass vorhandene Strukturen geschützt und unterstützt werden. An völlig freien Strecken bieten die neuen Strukturen Ansatzmöglichkeiten für Wasser- und Uferpflanzen inkl. standorttypischer Bäume.

Nach und nach wird das Kieslager kleiner.

Nach und nach wird das Kieslager kleiner – was für ein Herbstabend.

Was für ein Glück, dass das Wetter etliche Tage mitspielte.

Und dann kam der Orkan-Tag, abendlich.

Und dann kam der Orkan-Tag, abendlich.

Die Rausche für Kieslaicher ist eingebaut.

Die Rausche für Kieslaicher ist eingebaut.

Wellen und Vortices (hat da jemand einen Stöppsel gezogen?) im Bereich der Rausche.

Wellen und Vortices (hat da jemand einen Stöppsel gezogen?) im Bereich der Rausche.

Stehende Wellen am vor längerer Zeit umgebauten Bendestorfer Wehr - um diese Höhenunterschiede anzugleichen, bräuchte es erhebliche Kies-Geröllmengen. Wir haben ein wenig unterstützt.

Stehende Wellen am vor längerer Zeit umgebauten Bendestorfer Wehr – um diese Höhenunterschiede anzugleichen, bräuchte es erhebliche Kies-Geröllmengen. Wir haben ein wenig unterstützt.

Kleiner Ausschnitt des Gesamteindrucks - gut ist das geworden.

Kleiner Ausschnitt des Gesamteindrucks – gut ist das geworden.

Orkan-Abend, dramatischer Sonnenuntergang über Bendestorf.

Orkan-Abend, dramatischer Sonnenuntergang über Bendestorf.

Feierabend.

Feierabend.

Und dann kam der Regen.

Die Kies-Lagerfläche ist leer.

Die Kies-Lagerfläche ist leer.

Die Fahrspuren der Vortage voll Wasser - jetzt ist Baustopp, schon aus Gründen des Bodenschutzes.

Die Fahrspuren der Vortage voll Wasser – jetzt ist Baustopp, schon aus Gründen des Bodenschutzes.

Die erste zu bekiesende Teilstrecke ist vollständig bearbeitet, die zweite weitgehend. Insgesamt sind inzwischen 595 m³ Kies und Geröll (16-64 mm) dem Fluss zur Verfügung gestellt worden.

Im Frühjahr 2014 wurden die Arbeiten Richtung Norden vervollständigt. Insgesamt sind 1.000 m³ Kies und Geröll, vor allem als dem Fluss „zur Bearbeitung“ zur Verfügung gestelltes Material eingebaut worden.

Erste Beobachtungen zeigen, dass nicht nur die erwartete Entwicklung mittiger Laichplätze daraus resultiert, sondern dass die Depots quasi als Hochhaus von Wirbellosen (klar!) und Mühlkoppen angenommen werden.

Read Full Post »

Das Bezirksamt Harburg lud alle Interessierten zur Begehung des Seevekanals am 15. August ein. Dieses Treffen ist Ausgangspunkt für eine mehrjährige Zusammenarbeit „Seevekanal 2021“, in der die Lebensraumqualität dieses Stadtgewässers gemeinsam Richtung Naturnähe entwickelt werden soll. Die Qualitätssteigerung kommt nicht zuletzt der Bevölkerung zugute, die künftig von mehr Natur in der Stadt profitiert.

Über 20 Interessierte trafen sich: Anlieger, Kleingärtner und Angler, Vertreter von Umweltverbänden, Planungsbüros, Verwaltung und Politik sowie generell Interessierte.

Über 20 Interessierte kamen zur Seevekanal-Wanderung: Anlieger, Kleingärtner und Angler, Vertreter von Umweltverbänden, Planungsbüros, Verwaltung und Politik sowie generell Interessierte. Den Bericht der ebenfalls erschienenen Lokalpresse erwarten wir gespannt.

Fachkundig wurde in die Thematik eingeführt - Stadtgewässer mit vielen Teilproblemen, aber großem Entwicklungspotential.

Fachkundig wurde in die Thematik eingeführt – Stadtgewässer mit vielen Teilproblemen, aber großem Entwicklungspotential.

Was wird uns der Fang in der Fischpass-Reuse heute sagen? Auf jeden Fall wirkt sie als Treibselsammler und zeigt die Futtergrundlage der Bachorganismen: (Erlen)Blätter.

Was wird uns der Fang in der Fischpass-Reuse heute sagen? Auf jeden Fall wirkt sie als Treibselsammler und zeigt die Futtergrundlage der Bachorganismen: (Erlen)Blätter.

Wollhandkrabben und kleine Fische, Gründling und Kaulbarsch sind heute einziger Fang.

Wollhandkrabben und kleine Fische, Gründling und Kaulbarsch sind heute einziger Fang.

Die größte Wollhandkrabbe - wie sich das für fachliches Arbeiten gehört, wird jeder Fang vermessen.

Die größte Wollhandkrabbe – wie sich das für fachliches Arbeiten gehört, wird jeder Fang vermessen.

Geschafft - auch der Gründling hat seine Vermessung hinter sich.

Geschafft – auch der Gründling hat seine Vermessung hinter sich.

Die über die Zeit gewonnenen Daten zeigen, dass der Fischpass aufgrund seiner Abmessungen größenselektiv nur kleine Fische aufsteigen lässt – bei allerdings eindrucksvollem Artenspektrum. An der Durchwanderbarkeit des Seevekanals „Elbe – Harburger Binnenhafen – Einstieg in den Seevekanal und – das ist das Ziel der Wanderer! – Erreichen der Seeve“ muss also noch erheblich gearbeitet werden. Ein wichtiges Thema dabei ist eine hoher Wasserdurchfluss im Fischpass.

So voll muss der Karnappwehr-Fischpass mindestens sein, wenn er - bei seiner begrenzten Leistung - überhaupt funktionieren soll.

So viel Wasser muss mindestens im Karnappwehr-Fischpass fliessen, wenn er – bei seiner begrenzten Leistung – überhaupt funktionieren soll.

Über das Karnappwehr fliesst eine Menge Wasser - die könnte statt dessen den Fischpass verbessern.

Über das Karnappwehr fliesst eine Menge Wasser – die könnte statt dessen den Fischpass verbessern.

Und die schon in der Abwasser-Vergangenheit ihre Funktion nicht erfüllende Ableitung von gutem Seevewasser in den Ziegelwiesenkanal muss endlich ein Ende haben. "Fließgewässer spült Stillgewässer" ist und bleibt ein Irrweg.

Und die schon in der Abwasser-Vergangenheit ihre Funktion nicht erfüllende Ableitung von gutem Seevewasser in den Ziegelwiesenkanal muss endlich ein Ende haben. „Fließgewässer spült Stillgewässer“ ist und bleibt ein Irrweg.

Weiter geht`s, dem Phoenix-Center entgegen.

Standorttypischer Baumsaum - wer seine Augen schult, erkennt das große Potential des Seevekanals. Erlen, Eschen und Weiden bilden das Grundgerüst.

Standorttypischer Baumsaum – wer seine Augen schult, erkennt das große Potential des Seevekanals. Erlen, Eschen und Weiden bilden das Grundgerüst, lichter Schatten ist Voraussetzung für den sommerkühlen Bach – in Zeiten des Klimawandels um so mehr.

Kleines Rätsel: Was steht da auf der Betonfläche? - Gar nix - Traubenkirsche von oben, wächst aus Betonwand

Kleines Rätsel: Was steht da auf der Betonfläche? – Gar nix – Traubenkirsche, von oben betrachtet, wächst aus Betonwand.

Wo wegen zu dichter Bebauung am Ufer kein Baumstandort möglich ist, bietet Pflanzenüberhang z.B. von Schlingpflanzen auch gute Verstecke.

Wo wegen zu dichter Bebauung am Ufer kein Baumstandort möglich ist, bietet Pflanzenüberhang z.B. von Büschen und Schlingpflanzen auch gute Verstecke.

Viel Trennendes gilt es beim Thema Durchwanderbarkeit zu betrachten. Generell muss daneben die Lebensraumstruktur an Sohle und Ufer verbessert werden.

Viel Trennendes gilt es beim Thema Durchwanderbarkeit zu betrachten. Generell muss daneben die Lebensraumstruktur an Sohle und Ufer verbessert werden.

Ein wenig hat sich die Zahl der Wanderer verringert, fast ist das Phoenix-Center erreicht.

Ein wenig hat sich die Zahl der Wanderer verringert, fast ist das Phoenix-Center erreicht.

Beim Bau des Phoenix-Centers Anfang der 2000er haben sich alle Beteiligten am Gewässer und Umfeld versündigt – Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot der Wasserrahmenrichtlinie. Bis heute ist das nicht geheilt, wir sind weiter auf dem Weg.

Wegen billiger Reklame ist der Seevekanal vor dem Phoenix-Center von seinem früheren Großbaumbestand "befreit". Das Gewässer liegt in voller Sonne.

Wegen billiger Reklame ist der Seevekanal vor dem Phoenix-Center von seinem früheren Großbaumbestand „befreit“. Das Gewässer liegt in voller Sonne – wenn sie scheint.

Da volles Licht, und nicht - wie am naturnahen Gewässer Halbschatten - hier regiert, produziert Igelkolben ungeheure Pflanzenmassen. Der früher hier typische Wasserstern ist verschwunden. Erhöhter Aufwand für Gewässerunterhaltung belastet den Steuerzahler.

Da volles Licht, und nicht – wie am naturnahen Gewässer Halbschatten – hier regiert, produziert Igelkolben ungeheure Pflanzenmassen. Der früher hier typische Wasserstern ist verschwunden. Erhöhter Aufwand für Gewässerunterhaltung belastet den Steuerzahler.

Aufwärts darf (noch?) immerhin selbst aufkommender Erlenbestand das zerstörte Ufer wieder besiedeln.

Aufwärts darf (noch?) immerhin selbst aufkommender Erlenbestand das zerstörte Ufer wieder besiedeln.

Dieser Bereich wird im Projekt Seevekanal 2021 ebenfalls verbessert. Immerhin ist bereits vor einigen Jahren mit Kokoswalzen und Sumpfpflanzen ein erster Anfang am Uferrand gemacht.

Das große Potential der Natur an dieser Stelle zur Selbstheilung ist immer wieder verblüffend. Der Baum-Mix stellt sich wieder ein - wenn man ihn lässt.

Das große Potential der Natur an dieser Stelle zur Selbstheilung ist immer wieder verblüffend. Der Baum-Mix stellt sich wieder ein – wenn man ihn lässt.

Aber nicht nur das Überwinden von Bausünden und die notwendige Anpassung der Gewässerunterhaltung sind Hauptthemen, die zu behandeln sind.

Riesenbärenklau, ein Neophyt, den es zu entfernen gilt.

Riesenbärenklau, ein gesundheitsgefährlicher Neophyt, den es zu entfernen gilt.

Rasenschnitt hat am Gewässerufer nun gar nichts verloren.

Rasenschnitt hat am Gewässerufer nun gar nichts verloren.

Auf dem Weg zu einem besseren Gewässer wurden vor Jahren dreieckige Strömungslenker aus Holz eingebaut. Viele sind inzwischen Standort von Wasser- und Uferpflanzen geworden und gestalten dem Kanal neu.

Auf dem Weg zu einem besseren Gewässer wurden vor Jahren dreieckige Strömungslenker aus Holz eingebaut. Viele sind inzwischen Standort von Wasser- und Uferpflanzen geworden und gestalten den Kanal neu.

Auch Kies und Steine wurden jüngst eingebracht - leider mit dem städtischen Phänomen, dass Großsteine keine lange Verweilzeit im Gewässer kennen ... - Der Kies als Lebens- und Laichraum wirkt allerdings prima.

Auch Kies und Steine wurden jüngst eingebracht – leider mit dem städtischen Phänomen, dass Großsteine keine lange Verweilzeit im Gewässer kennen … – Der Kies als Lebens- und Laichraum wirkt allerdings prima.

Zum Schluss bekommen wir über ein "Entenrennen" die veränderte Strömungssituation vorgeführt. Wo früher ödes Gleichmaß war, konzentriert sich die Strömung entlang der Lenker. Das Bachleben dankt es mit erhöhter Vielfalt.

Zum Schluss bekommen wir über ein „Entenrennen“ die veränderte Strömungssituation vorgeführt. Wo früher ödes Gleichmaß war, konzentriert sich die Strömung entlang der Lenker. Das Bachleben dankt es mit erhöhter Vielfalt.

Herr Brehm als Entenretter an der Ziellinie.

Der Entenretter an der Ziellinie ist passend ausgestattet.

Das war eine hervorragend gestaltete Wanderung, um den Seevekanal, seine Probleme und die Verbesserungsmöglichkeiten kennen zu lernen. Nun freuen wir uns auf die nächsten Veranstaltungen, auf denen konkret weitere Maßnahmen verabredet werden.

Read Full Post »

Das ist ja ein Wetter – sie erzählen uns, die Sahara kommt mit Wüstensand ins Norddeutsche Tiefland. – Sollten wir mal statt Desertec ein Milliarden-Bäume-Wüsten-Bekämpfungsprogramm starten, wie die Chinesen das, inzwischen verzweifelt genug, längst begonnen haben? Vielleicht reicht es schon, örtliche Programme in Afrika stärker zu stützen?

(Fiele das auch unter das Stichwort der Überschrift „HuSt“ – „Hölzchen & Stöckchen“ ?)

Mindestens sollten wir aber im Garten Trinkbares für unsere Mitbewohner bereithalten. Hier trinkt eine Wespe aus der Vogeltränke.

Mindestens sollten wir aber im Garten Trinkbares für unsere Mitbewohner bereithalten. Hier trinkt eine Wespe aus der Vogeltränke.

Die Wespe verlässt das Lokal - wer sagt mir mal, um welche Art es sich handelt?

Die Wespe verlässt das Lokal – wer sagt mir mal, um welche Art es sich handelt (orange Fühlerspitzen)?

Das ist wohl die Gallische Feldwespe. (Wespen MUSS man übrigens NICHT bekämpfen, auch wenn die Google-Suche hierfür eine Masse Links ergibt.)

Ich verlasse die Terrasse mit der Vogeltränke – der sommerkühle Bach ruft!

An der Seeve angekommen - extremes Niedrigwasser verdeutlicht die steilen Böschungen, den lebensfeindlichen Sandgrund dieses ausgebauten, früheren Kiesbachs.

An der Seeve angekommen – extremes Niedrigwasser verdeutlicht die steilen Böschungen, den lebensfeindlichen Sandgrund dieses ausgebauten, früheren Kiesbachs.

Fast schon herbstlich - Spinnennetz zwischen toten Erlenästen.

Fast schon herbstlich – Spinnennetze zwischen toten Erlenästen.

Der Bendestorfer Mühlenbach, ein früher guter Forellenlaichbach der Seeve, soll wieder als solcher hergestellt werden – und zwar im Rahmen angepasster Gewässerunterhaltung.

Dass Restaurieren dringend erforderlich ist, zeigt diese tief eingeschnittene, mit steilen Ufern versehene Überbreite. Bewegter Sand charakterisiert den Gewässergrund.

Dass Restaurieren dringend erforderlich ist, zeigt diese tief eingeschnittene, mit steilen Ufern versehene Überbreite. Bewegter Sand charakterisiert den Gewässergrund.

Bewegter Sand - in dieser Wüstenei kann sich kein Leben entfalten.

Bewegter Sand – in dieser Wüstenei kann sich kein Leben entfalten.

Nahebei zeigt die aktuelle Situation durch einen Sturzbaum, wie gering die dynamische Niedrigwassersituation aussehen kann (blau) - rot: die Sandwüste.

Nahebei zeigt die aktuelle Situation durch einen Sturzbaum, wie gering die dynamische Niedrigwassersituation gestaltet werden kann (blau) – rot: die Sandwüste. – Nach Blattfall im Herbst unterhalten wir uns, ob und wie das Hochwasserprofil freigeschnitten werden muss.

Sand hat die Wurzelunterstände zugelegt, unter anderem sie wollen wir wieder herstellen.

Sand hat die Wurzelunterstände zugelegt, unter anderem sie wollen wir wieder herstellen.

Wie das geht, ist andernorts vielfach erprobt: Treibselsammler sind die Methode der Wahl. Geringer Aufwand bringt großen Erfolg.

Kaum gedacht - schon gemacht! Treibselsammler 1 ist fertig.

Kaum gedacht – schon gemacht! Treibselsammler 1 ist fertig.

Der zweite Treibselsammler ist in Vorbereitung, die Hölzchen sind vorgesteckt.

Der zweite Treibselsammler ist in Vorbereitung, die Hölzchen sind vorgesteckt.

Jetzt wird die Form gegeben - bachmittig auf Mittelwasserniveau, zum Ufer ansteigend als Erosionsschutz.

Jetzt wird die Form gegeben – bachmittig auf Mittelwasserniveau, zum Ufer ansteigend als Erosionsschutz.

Standort Nr. 3: vom hier rechts gesehenen, mit Wurzeln ungeschützten Ufer soll die Strömung Richtung Erlenwurzel gelenkt werden.

Standort Nr. 3: vom hier rechts gesehenen, mit Wurzeln ungeschützten Ufer soll die Strömung Richtung Erlenwurzel gelenkt werden (zusammengesetztes Bild, daher flach – mal draufdrücken, dann wird`s groß).

Kaum ist Nr. 3 fertig, ist schon zu erkennen, dass sich die Strömung entlang der Erlenwurzel konzentriert.

Kaum ist Nr. 3 fertig, ist schon zu erkennen, dass sich die Strömung entlang der Erlenwurzel konzentriert.

Wir entdecken eine kleine Forelle. Das arme Tier muss sich zwischen Sand- und Schlammbett sein zuHause hinter einem Blatt suchen. - Wäre dieses Blatt nicht da, ...

Wir entdecken eine kleine Forelle. Das arme Tier muss sich zwischen Sand- und Schlammbett sein zuHause hinter einem Blatt suchen. – Wäre dieses Blatt nicht da, …

Ein Blatt als zuHause einer Forelle - wir werden dem Bach reiche Struktur mit Holz und Kies geben. - Wenn das die kleine Forelle wüsste!

Ein Blatt als zuHause einer Forelle – wir werden dem Bach reiche Struktur mit Holz und Kies geben. – Wenn das die kleine Forelle wüsste!

Wenn die Treibselsammler die Strömung verändert haben, soll Kies-/Geröllzugabe den ursprünglich vorhanden gewesenen Bachgrund wieder herstellen.

Dass Potential zur Wiederbesiedlung gegeben ist, zeigt dieses Suchbild - oder sehen Sie nix?!

Dass Potential zur Wiederbesiedlung gegeben ist, zeigt dieses Suchbild – oder sehen Sie nix?!

Kleine Sehhilfe (Detail aus dem vorigen Foto): Auf Seeve-Uferstauden hat sich die Zweigestreifte Quelljungfer, Cordulegaster boltoni, niedergelassen.

Kleine Sehhilfe (Detail aus dem vorigen Foto): Auf Seeve-Uferstauden hat sich die Zweigestreifte Quelljungfer, Cordulegaster boltoni, niedergelassen.

Es lohnt sich also.

Uuund – man kann es in Zeiten des Klimawandels nicht oft genug sagen: Egal, ob man seinen Forellenbach im Ländlichen erhalten will oder Bäche in der Stadt verbessert – „Keep your river cool.“ ist für Bachoberläufe das non-plus-ultra.

Read Full Post »

Agrar-Regenbogen über Spargel.

Agrar-Regenbogen über Spargel.

Feldberegnung aus vollem Rohr – bei voller Sonne im Hochsommer, Richtung 30 Grad Celsius – so vernichtet man Quellbäche am effektivsten.

Gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft – wo bist Du?
Wasser- und Naturschutzbehörden, Landwirtschaftskammer – wo seid ihr?!

Regional Engagierte versuchen zu retten, was zu retten ist – auch im Hinblick auf den großen urbanen Wasserverkäufer.

Auch ohne Agrarregenbogen - Grundwasser in praller Sonne über Mais verdunsten macht die Lage unserer Quellbäche nicht besser.

Auch ohne Agrarregenbogen – Grundwasser in praller Sonne über Mais verdunsten macht die Lage unserer Quellbäche nicht besser.

Read Full Post »

Genauer gesagt heisst, worum es geht, „Eintagsfliegen“.

Die  Volksdorfer Künstlerin Petra Cordis hat sich von einer der am 29. Juni hier im Blog vorgestellten Ephemera danica inspirieren lassen und sie, Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm, verewigt. Wie das Bild im Tageslicht wirkt, zeigen die folgenden Fotos (zum Vergrößern einfach draufklicken).

"Eintagsfliegen" bei Tageslicht im Freien.

„Eintagsfliegen“ bei Tageslicht im Freien.

"Eintagsfliegen", Detail, bei Tageslicht im Freien.

„Eintagsfliegen“, Detail, bei Tageslicht im Freien.

Read Full Post »

Über die Nordeuropäische Erdgas-Pipeline (NEL) wurde des öfteren berichtet. Nun ist sie als unterirdisches Korsett der Seeve östlich, in der Querung und westlich dieses Heidebaches auf fast 3 km fertiggestellt, die Trasse ist verfüllt, der Mutterboden wird wieder aufgebracht. – Und, als Ausgleich für die über lange Zeit fortbestehende Störung des Bodenwasserhaushalts der immerhin 1,4 m Durchmesser-Leitung soll demnächst Struktur in den weitgehend öden Bachlauf gebracht werden.

Damit die Seeve nicht in die Röhre gucken muss, soll sie in ihrer Struktur im Bereich der NEL-Begleitung verbessert werden.

Damit die Seeve nicht in die Röhre gucken muss, soll sie in ihrer Struktur im Bereich der NEL-Begleitung verbessert werden.

Vorbesprechen der Details, Mengen, Orte, Art der Einbringung - am Bendestorfer Wehr ging`s los.

Vorbesprechen der Details, Mengen, Orte, Art der Einbringung – am Bendestorfer Wehr ging`s los.

Das zu einer Kolk-Rauschen-Abfolge umgebaute ehemalige Bendestorfer Wehr - es soll auf "jedem Nacken" beidseitig mindestens 5 m³ Kies erhalten, die der Fluss in eine ihm genehme Position transportieren wird.

Das zu einer Kolk-Rauschen-Abfolge umgebaute ehemalige Bendestorfer Wehr – es soll auf „jedem Nacken“ beidseitig mindestens 5 m³ Kies erhalten, die der Fluss in eine ihm genehme Position transportieren wird.

Vor die übersteilen Böschungen wird punktuell 5 m³ Kies, ggf. mehr, angeböscht werden.

Vor die übersteilen Böschungen wird punktuell 5 m³ Kies, ggf. mehr, angeböscht werden.

Dräneinleitungen sollen von den Schüttungen selbstverständlich nicht beeinflusst werden.

Dräneinleitungen sollen von den Schüttungen selbstverständlich nicht beeinflusst werden.

An der Querungsstelle wird die NEL durch ein flächendeckendes Laichbett gegen Freispülen gesichert.

An der Querungsstelle wird die NEL durch ein flächendeckendes Laichbett gegen Freispülen gesichert.

Plötzlich ist es wolkig und windiger geworden. - Am Ostufer sind Bagger und Raupe dabei, den Mutterboden wieder auf die Trasse aufzubringen.

Plötzlich ist es wolkig und windiger geworden. – Östlich der Seeve sind Bagger und Raupe dabei, den Mutterboden wieder auf die Trasse aufzubringen.

Wir haben Besuch. Der große, grüne Springer studiert den Plan.

Wir haben Besuch. Der große, grüne Springer studiert den Plan.

Genug gesehen, offenbar alles ok. Der große, grüne Springer bereitet den Abflug vor.

Genug gesehen, offenbar alles ok. Der große, grüne Springer bereitet den Abflug vor.

Bewährt - an bereits bekiesten Stellen zeigen standorttypische Pflanzen die Verbesserung des Lebensraums.

Bewährt – an bereits bekiesten Stellen zeigen standorttypische Pflanzen die Verbesserung des Lebensraums. Nahrung und Fischunterstände werden so geboten.

Auch wo eingebautes Totholz ins Fließprofil ragt, kommt schützend Kies davor.

Auch wo eingebautes Totholz ins Fließprofil ragt, wird bachauf schützend Kies davor eingebracht.

Vor diesen steilen Hang passen locker 10 m³. Die Seeve wird anschließend das Beste daraus machen.

Vor diesen steilen Hang passen locker 10 m³. Die Seeve wird anschließend das Beste daraus machen.

Nach 3 1/2 Stunden machen wir Schluss an einem Seevebogen mit Ackerrandstreifen. Wir sind über 2,5 km intensiv abgegangen und haben eine Menge Verbesserungen besprochen.

Nach 3 1/2 Stunden machen wir Schluss an einem Seevebogen mit Ackerrandstreifen. Wir sind über 2,5 km intensiv abgegangen und haben eine Menge Verbesserungen besprochen.

Rückmarsch - die Seeve und die Freunde der Seeve freuen sich.

Rückmarsch – die Seeve und die Freunde der Seeve freuen sich.

Jetzt muss das Vereinbarte „nur noch“ in die Praxis umgesetzt werden. – Demnächst dazu mehr.

Read Full Post »

Als Angler im 51. Anglerjahr nehme ich mir die Zeit, endlich einmal wieder angeln zu gehen.

(Ob das wieder so endet, dass nur die Digitalkamera bedient wird, wer weiss …)

Freude bei der Ankunft am Zielort: Auch wenn man über Ackernutzung in der Aue trefflich streiten kann - hier ist mal kein Blick durch Mais gestört, Getreide steht "wie eine 1". Und es ist der nötige Randstreifen zum Gewässer vorhanden. Schön.

Freude bei der Ankunft am Zielort: Auch wenn man über Ackernutzung in der Aue trefflich streiten kann – hier ist mal kein Blick durch Mais gestört, Getreide steht „wie eine 1“. Und es ist der nötige Randstreifen zum Gewässer vorhanden. Schön.

Wo eine weibliche Skorpionsfliege sitzt ...

Wo eine weibliche Skorpionsfliege sitzt …

... ist meist das Männchen nicht fern.

… ist meist das Männchen nicht fern.

DIE Bachlibelle, Calopteryx virgo (Männchen). Mir scheint, ich bin am sommerkühlen Forellenbach angekommen.

DIE Bachlibelle, Calopteryx virgo. Mir scheint, ich bin am sommerkühlen Forellenbach angekommen.

Verdammt wenig Wasser - der Blick in diese Nebenbachmündung zeigt: keine Durchgängikeit, ein Abriss, kein Sediment im Rohrverlauf.

Verdammt wenig Wasser – der Blick in diese Nebenbachmündung zeigt: keine Durchgängikeit, ein Abriss, kein Sediment im Rohrverlauf.

Licht im Überschuss, Agrardünger sowieso - Algenmassen stören und verhindern standortgemäße Verhältnisse, hier auf Restaurierungskies.

Licht im Überschuss, Agrardünger sowieso – Algenmassen stören und verhindern standortgemäße Verhältnisse, hier auf Restaurierungskies.

Lichter Schatten durch standorttypische Erlen steuert das System. Wassersternpolster prägen hier den Restaurierungskies.

Lichter Schatten durch standorttypische Erlen steuert das System. Wassersternpolster prägen hier den Restaurierungskies – gute Nahrungsverhältnisse, gute Fischverstecke herrschen vor.

Beeindruckende Wurzel-Dreidimensionalität einer auf den Stock gesetzten Alt-Erle. Der Baum schlägt buschig wieder aus.

Beeindruckende Wurzel-Dreidimensionalität einer auf den Stock gesetzten Alt-Erle. Der Baum schlägt buschig wieder aus.

Ganz neu durch den Unterhaltungsverband Seeve eingebautes Totholz am steilen Erosionsufer dieser kanalartigen Strecke.

Ganz neu durch den Unterhaltungsverband Seeve eingebautes Totholz am steilen Erosionsufer dieser kanalartigen Strecke.

Durch Erlenkrankheit angegriffene oder schon abgestorbene Bäume werden in einem Projekt des Unterhaltungsverbands Seeve und des Landkreises Harburg nicht entfernt, sondern in die Böschung eingebaut. Eine Beschreibung zu diesem vorbildlichen Versuch findet sich hier.

Lange Strecken, wie hier entlang einer Weide, rufen noch nach Kies- und Geröllrestaurierungen an Ufer und Sohle.

Lange Strecken, wie hier entlang einer Weide, rufen noch nach Kies- und Geröllrestaurierungen an Ufer und Sohle.

Teils wurden die erodierten, steilen Ufer in der Vergangenheit (durch Unterhaltungsverband oder Flächennutzer) durch Längsversteinerung gesichert. Dort finden sich gelegentlich Wassersternpolster in der Senkrechte. Die gesamte Gewässersohle aber bleibt eine ökologische Wüste.

Teils wurden die erodierten, steilen Ufer in der Vergangenheit (durch Unterhaltungsverband oder Flächennutzer) durch Längsversteinerung gesichert. Dort finden sich gelegentlich Wassersternpolster in der Senkrechten. Die gesamte Gewässersohle aber bleibt eine ökologische Wüste, Lebensraum für Wirbellose und Fischunterstände fehlt.

Aber eigentlich war ich doch zum Angeln hierher gefahren …

Na also, geht doch. - 2 Hochsommer-Bachforellen - da freuen wir uns auf`s Räuchern.

Na also, geht doch. – 2 Hochsommer-Bachforellen – da freuen wir uns auf`s Räuchern.

Ab nach Hause. – Und da sehen wir (ich habe zurück einen Mitfahrer) im Wegfahren einen von dreien, die mich – lange nicht erlebte Überraschung – überflogen hatten.

Ein Weissstorch auf frisch gemähter Wiese - man sagt ja, die Geburtenrate steige (wenn auch auf niedrigem Niveau).

Ein Weissstorch auf frisch gemähter Wiese – man sagt ja, die Geburtenrate steige (wenn auch auf niedrigem Niveau).

Nachklapp –

Manch einer klagt ja, es seien keine Fische im Bach. - Unsere beiden hatten jeder frisch einen Stichling noch im Rachen sitzen. Wir waren also offenbar genau zur Jagdzeit anwesend - Glück für uns.

Manch einer klagt gern, es seien keine Fische im Bach. Wir gucken, was gefressen wurde. – Unsere beiden hatten jeder frisch einen Stichling noch im Rachen sitzen. Wir waren also offenbar genau zur Jagdzeit anwesend – Glück für uns.

Read Full Post »

Zugegeben, es ist schon fast kein Juni mehr – Mai ist längst vorbei.

Aber sie fliegen noch, die Großen Eintagsfliegen – mehr als einen Tag sind sie trotz ihres Namens an Stauden, Büschen, Bäumen und in der Luft unterwegs, bis sie vor oder nach dem Hochzeitsflug und der Eiablage gefressen werden – oder „einfach so“ ihr Leben beenden.

Dieses Jahr konnten wir alle 3 sehen – Vater, Mutter und Kind.

Dies ist das Weibchen. Der Fachmann sagt, ihre Flügel sind noch milchig - eine Häutung bis zum erwachsenen Insekt steht noch aus.

Dies ist das Weibchen. Der Fachmann sagt, ihre Flügel sind noch milchig – eine Häutung bis zum erwachsenen Insekt steht noch aus.

Warum das Männchen nun seine Vorderbeine so lang ausstreckt - wir wissen es nicht.

Warum das Männchen nun seine Vorderbeine so lang ausstreckt – wir wissen es nicht.

Wenn diese Art zahlreich zu finden ist, kann aufgrund ihrer mehrjährigen Larvenentwicklung von halbwegs stabilen Gewässerverhältnissen ausgegangen werden.

Und hier ein Kind. – Wenn diese Art zahlreich zu finden ist, kann aufgrund ihrer mehrjährigen Larvenentwicklung von halbwegs stabilen Gewässerverhältnissen ausgegangen werden.

Wir haben mehrere Altersstadien der Larven gefunden – ein an sich gutes Zeichen. Was allerdings erstaunte, war die alleinige Anwesenheit von jungen Bachflohkrebsen. Alle sonst hier häufigen anderen Altersstadien der Krebse fehlten. Dafür fanden sich im weiteren Exkursionsverlauf weiter bachab große Mengen bachauf wandernder älterer Stadien. – Da die üblicher Weise keinen Betriebsausflug, Urlaubsreisen oder ähnliches unternehmen, ist evt. davon auszugehen, dass Pestizide oder andere Störstoffe eine „Katastrophendrift“ der älteren ausgelöst haben. Wir sahen da wohl die Rückwanderung nach Wegfall der Schad-Auffälligkeiten.

Leider wird derlei in der Gewässerpraxis viel zu wenig beachtet. Gewässerschutz ist in der täglichen Realität von gesetzten Zielen noch weit entfernt.

Read Full Post »

Realität in Deutschland? Jetzt stellen sie schon Schilder in den Bächen auf?!

Realität in Deutschland? Jetzt stellen sie schon Schilder in den Bächen auf?!

Nein, natürlich nicht! Das vor geraumer Zeit von Dödeln in den Bach geworfene und als vermisst geltende Schild haben wir am Ufer für den Straßendienst bereit gelegt. Der Anlieger wird die Zuständigen informieren.

Read Full Post »

« Newer Posts - Older Posts »