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Archive for 9. Dezember 2025

An der Pinnau – die ExtremErosion ist durch eine Rausche-Kolk-Abfolge verringert.

Kiesdepots ermöglichen erforderliche, punktuelle Zugaben bzw. dienen dem Bach bei Hochwasserschüben zu Verbesserungen in Eigendynamik.

Hierdurch entstandene Entschärfung von Uferkanten hilft Arten wie dem Wasserstern, seine „Funktion als Wasserbauer“ und Unterstand für Gewässerorganismen flottierend wahrzunehmen – schicke Vortices, Verwirbelungen, nebendran.

In einer zweiten Strecke zeigt starker Eisenockeraustritt bachab der Rausche, wie gestört der Bodenwasserhaushalt im tief ins Gelände eingeschnittenen Canyon ist.

Oberstrom ist die Situation entschärft, bachab bietet sich das Anlegen weiterer Rauschen an.

Der Strömungsdruck auf den Rauschen scheint bisher eine Nutzung als Laichplatz zu behindern, was ebenfalls auf weiteren Gefälleausgleich („Nutzen des Gefälles“) hinweist – allerdings läuft die Laichsaison ja noch ein paar Wochen …

Oberhalb der Rausche-Kolk-Abfolge, in einer Kurve mit einseitiger Kiesgabe, zeigt sich die Eignung als Laichplatz. Wie üblich im Anstrom sind hier die Fische (bereits) aktiv.

Fazit für diese Extremstrecke(n): Der Start ist gut verlaufen, mehr geht immer!

Auf der Rückfahrt „nehme ich noch einen Kleinstbach mit“.

Dort fielen vor Jahren laichwillige Fische auf, hatten allerdings in der ausgebauten, überbreiten sterilen Situation keinerlei Laichgrund. Nothilfe mit „ein paar Schaufeln Kies“ brachte sofortigen Erfolg.

Für die Saison danach erhielt diese Stelle „normale“ Kiesgabe, die sofort von Wirbellosen besiedelt und von Laichfischen jährlich genutzt wurde.

Bachauf einer Brücke: Man muss halt hingucken! Die gekoppelte Aktivität von Hydraulik und Laichfischen hat den jährlich vollkommen durchgelaichten Kies aus der Fläche unter die Brücke …

… und darüber hinaus abwärts transportiert. – Dort wird nun „in neuen Betten“ gelaicht.

Nochmal Blick bachauf: Jeder Punkt hat seine Eigenarten – hier besteht angesichts der speziellen Situation „sterile Sohle wiederhergestellt“ also eine gute Möglichkeit, durch stetige Gaben Kies die Eigendynamik des Bächleins für Lebensraumgestaltung bachab zu nutzen.

Dass ein produktiver Bach nicht baumfrei existiert, sondern in Minimalausstattung SO aussieht, sollte Allgemeingut sein. Fortbildung für Verwaltung, Politik, Wasserverbände ist wichtig – noch wichtiger ist aber das Umsetzen des (vorhandenen !) Wissens in der Praxis.

… arbeiten wir dran!

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