Im Rahmen eines Praxistags der Allianz Gewässerschutz SH sind wir nach Anwandern mit fachkundiger Erläuterung durch den Förster (vgl. voriger Beitrag) an der Querung des Holzabfuhrwegs mit der Bredenbek angekommen.
Das Experiment versucht, bacheigene Kräfte zu initiieren mit dem Ziel, den Lebensraum naturnäher zu entwickeln sowie abgeschnittene Altmäander öfter in das Wasserwechselgeschehen einzubeziehen. Im Wechsel der Hochwasser- bzw. Niedrigabflussereignisse ergeben sich ständig neue Eindrücke, aufgrund derer jährlich weitere Aktivitäten verabredet werden.

Aufgrund länger nicht stattgefundener hoher Abflüsse ist der „Einstieg“ in die Altmäander länger nicht aktiviert.

Gleichwohl lässt die Landschaft ringsum positiven Einfluss durch das angehobene Sohlniveau im Kanal erkennen.

Die – beabsichtigte – Durchbruchstelle durch die dammartige Kiesschüttung zeigt, wie gering der vom Bach (hergestellte und nur) benötigte Niedrigwasserquerschnitt ist – ein Bruchteil des vorhandenen Kanalquerschnitts.
So wird mit kleiner Maßnahme Wasser in der Landschaft dynamisch zurückgehalten, verbesserte Lebensraumstruktur sukzessive in die Strecke eingetragen.

Schnell mal gucken, wer davon profitiert – selbstverständlich der Bachflohkrebs (hier als Paar unterwegs), Schredder von Laub und damit ein Starter der gesunden Bachnahrungskette.
Das Nachfassen „in die 3. Dimension“ bringt dann Unmassen erwachsener Bachflohkrebse sowie deren Jungtiere zum Vorschein – beeindruckend, diese „unsichtbare Welt“.

Auffällig ist, wie schnell strömungs- und turbulenzliebende Arten, wie diese flache / platte Eintagsfliegenlarve profitieren (der „Sportwagen“ unter den Eintagsfliegen).
Vom Wald wechseln wir in den Agrarraum, wo intensiv Wasserrückhalt innerhalb gegebener Handlungsgrenzen in Kolk-Rausche-Abfolgen realisiert wurde. Diese Strecke sowie das „Dressieren“ eines wilden Halbmäanders hat sich ebenfalls positiv auf die Gesamtsituation entwickelt.

Ja, und dann – bei betrachten des variierenden Gewässergrunds halte ich das Sieb nochmal für künstlich erzeugte Abdrift bereit: Die Große Maifliege! -Aufgrund ihrer mehrjährigen Larvenphase ein Indiz für einen stabilen Lebensraum.
Reichlich Bachflohkrebs mit Jungtieren ergänzt das Bild.
Immer wieder auf Exkursionen bestätigt sich: Das positive Beispiel im Kleinen ermuntert zum Nach- und Weitermachen – hier und anderswo.









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