Am Packereigraben, Reinickendorf, Berlin, sahen wir uns an, wie das erste Test-Restaurieren vor gut einem Jahr die Wechsel zwischen Niedrigwasser und Hochwässern bislang überstanden hat.

Die Sumpfpflanzen-bewachsene Mulde hat den steilen Prallhang zum Weg offensichtlich hinreichend geschützt.

Der Treibselsammler – richtig, leicht gegen die Strömung gerichtet – hat ebenfalls durch Uferzuwachs auf- und abwärts den Steilhang gesichert.
Dieser und die anderen werden weiter geprüft. So wird sichergestellt, dass die Einbindung in den Hang nicht umläufig wird. Bei Bedarf werden abgängige oder neu erforderliche Hölzer ergänzt.
Wegen der Spiegelung nicht zu erkennen ist die Strömungswirkung, die den umgebenden Kies beim Durchströmen des Sammlers Richtung Bachmitte von Blättern und Feinmaterial freiräumt – die beabsichtigte Funktion beim Entstehen des ufernahen „Landaufbaus“.
Wir besprechen den Umgang mit Vandalismus. Alle, wo auch immer, machen ihre eigenen Erfahrungen. Austausch hilft.

Licht und Schatten, Spiegelung.
Noch ein Treibselsammler – leider stehen die hervorragend dimensionierten Hölzchen & Stöckchen falschrum, in Strömungsrichtung.
Dieser Sammler wurde nach dem offiziellen Starttermin gesetzt, offenbar ohne die Grundlagen vorab zu vermitteln. – An dieser Stelle besteht kein unmittelbares Änderungserfordernis, da die Position im Rückstaubereich des nahen Regenrückhaltebeckens nicht mit starken Strömungen verbunden ist. – Es ergibt sich allerdings regelhafte Kontrollnotwendigkeit.

Wir werfen einen Blick auf das anschliessende „Herrnholzbecken“ – bei stärkeren Niederschlägen einstauende und wieder zu Feuchtgebiet leerlaufend Fläche.
Bewuchs und Dreidimensionalität des Bewuchses zeigen, dass neben Müllentfernung hier schonende Gewässerunterhaltung praktiziert wird. So kann sich, mitten in der Stadtumgebung, eine ökologische Perle entwickeln (Ähnliches befindet sich auch an den im vorigen Beitrag im Zusammenhang mit dem Stichwort Uferbeschaffenheit beschriebenen Stadtbächen in Entwicklung).

Wir gehen bachauf zurück – leichter Einstau, wie gesehen, eine von mehreren Inseln hintereinander – besser wohl textlich: Bach und Umlaufmöglichkeit bei höheren Abflüssen.

Hoch über uns zahlreiche Misteln – hoffentlich hält der Stamm Stürmen aus jeglicher Himmelsrichtung noch Jahre stand.

Noch eine „Insel“ (solch Winzbach kann sich im Niedrig- und Mittelwasserfall keine Abgabe leisten …), besser Hochwasserumlauf – hier wurde zum Uferschutz eine Testpflanzung Schwarzerlen begonnen.

Wie vorn zur Infotafel angedeutet, haben sich auch hier Vandalen ausgelebt – es wurde nachgepflanzt.
Es gilt also: Daumen drücken, möge Einsicht einkehren!

Letzter Blick in die Strecke bachauf: Rauigkeit durch Äste und Blattansammlungen, das Wasser fliesst gleichwohl ungehindert ab – Lehrstück für die Unterhaltung.
Schonende Gewässerunterhaltung lernt am Naturbeispiel. Den Abfluss Störendes notwendigerweise entfernen, heisst nicht, durch Strukturzerstören eine biologische Wüste herzustellen.
Überall besteht die Möglichkeit, Flächen als wertvoll oder zumindest potentiell wertvoll zu erkennen, sie ökologisch aufzuwerten.
So werden wir unser Wissen und unsere Ideen auch 2024 weiter vermitteln und vor Ort in die Praxis umsetzen.
Ich danke herzlich für diese Möglichkeit der Freiluftwanderung und für den erfrischenden Fachaustausch! Die Gegeneinladung für HH und Umfeld steht.





Auf mehr Einsicht, ökologische Perlen und weniger Vandalismus!
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Eine Chance für 2024! 🙂
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