Nach dem eindrucksvollen Erlebnis an der Pankemündung – neuer Organismenpass – sahen wir uns einige kleine Bäche an, die ich mit den beiden Überschriftsstichworten zusammenfassend darstelle. Die Ufergestalt von Parkbächen (oft genug in denkmalgeschützter Umgebung – doch hoffentlich nicht inkl. solcher Ufergestalt) habe ich im Beitrag vom 2. Januar bereits einführend zur Kenntnis genommen.

Alter Zeitzeuge, Bongossi – es gilt, diese lebensfeindliche Erfindung (kein zuHause, keine Gewässerquerung für kleine Organismen möglich, kein Entkommen für ins Gewässer gefallene Kleinorganismen möglich, ff.) zügig gegen vertretbare Alternativen auszutauschen (die Alternative „nur Rausnehmen“ wäre vielerorts sicherlich die beste).

Wo Bongossi entfernen und nichts weiter tun, freies Schütten von Naturstein in geeigneter Körnung wegen Tieflage und Steilheit der Böschung nicht sinnvoll sind, können raue Gabionen (hier: Steine geeigneter Körnung im Netz) eine Alternative sein. Uferschutz und Wasser-Landverbindung sind hinreichend realisiert.

Wo das Umfeld es zulässt, bietet sich Entnahme ungeeigneter Uferbefestigung an, zunächst ggf. in Teststrecken.
Hier zum Beispiel stehen Alt-Erlen, deren Wurzelwerk das Ufer durchgängig schützen würde – wären da nicht die Platten.

Erfahrungsgewinn böte ein Test im gekennzeichneten Bereich ausserhalb des Kurvenprallhangs (Strömungspfeil blau) – Platten entnehmen und eine neue Realität kennenlernen.
Wenn`s so gar nicht klappen würde (ich gehe von Gelingen aus!), wäre die Stein-im-Netz-Gabione immer noch einsetzbar.

Rasengitterstein, auch so ein Vergangenheits-Monster am Bach – in dieser speziellen Situation, kein natürlicher Uferhalt an beiden Ufern problemlos darstellbar, untergeordnetes Gewässer, ist angesichts der „unendlichen“, zu bearbeitenden Strecken das Stichwort „nicht prioritär“ passend.
Wir kommen zu Verbesserungen im Boden-Wasserhaushalt durch Rückhalt von Wasser. Wo das mit Material geschieht, wo „hart“ auf „weich“ stößt, findet Wasser mit der Zeit immer einen Weg – dran vorbei!

So geschehen hier. – Mein Vorschlag: Mal wieder ein Experiment! Dynamisches legen statt den Einstau neu im Hangboden zu befestigen (durch Verlängern, Anschütten, was auch immer).

So sähe das skizziert aus: Eine Geröll- / Kiesschüttung könnte das Ufer schützen, eine etwas eingeschnittene Rinne würde den gewünschten Abfluss ermöglichen.
Gleichzeitig könnte der raue Umlauf die Durchgängigkeit für Kleinorganismen gewährleisten.
Letzter Punkt dieses Beitrags: Entschlammen von Regenrückhaltebecken. Da gibt es – örtlich angepasst – eine Reihe von Varianten.

Hier wurde die Entscheidung (letztlich) für ein Angebot Entnahme durch Löffelbagger bei vorherigem Bau einer Arbeitstrasse (und nachheriger Entfernung derselben) gewählt.
Ich drücke die Daumen, dass das der günstigste (und nicht der billigste) Bieter war und das Vorhaben für alle Beteiligten „im Rahmen“ abgeschlossen wird.
Langjährig verhindert werden solche erforderlichen Entschlammungen vielerorts durch „bedrohliche Arten“.
Damit meine ich nicht bedrohte Arten, sondern solche, die aufgrund gesetzlicher Schutzbestimmungen (auf dem Papier zurecht als bedroht gekennzeichnet) durch starre Bürokratieanwendung, die örtliche Notwendigkeit und Vermehrungspotential der betreffenden Arten nicht hinreichend zur Kenntnis nehmen, erforderliches Handeln unterbinden. – „Bedrohlich“ ist also, genau genommen, nicht die biologische Art, sondern die bürokratische Weise.

Die Krebsschere, hier im Foto, wäre solch Beispiel. – Die Teichrose eignet sich gleichermaßen …, der Beispiele gibt es viele.

Hoffen wir, dass – im Neuen Jahr 2024 !! – öfter das Vernunftprinzip waltet! Hier wurde Wasservolumen und -fläche wieder hergestellt, die Krebsschere bleibt. Da ihr das Gewässer offenbar gefällt, wird sie in der Lage sein, innerhalb einer Reihe von Jahren wieder die Gesamtfläche zuzuwachsen, sterbend massenhaft Faulschlamm zu bilden, der dann wieder zu entfernen sein wird. (Falls nicht die alternative Entscheidung getroffen wird, einen Verlandungsprozess mitzuerleben.)

Bis dahin allerdings werden eine Vielzahl von Jahren mit angepasster Lebewelt im Stillgewässer und Umfeld zu beobachten sein. – Stockentenerpel leuchten in der Sonne.
Bleibt der Packereigraben – dessen kleinen Restaurierungsstart wollen wir, nachdem Trockenheit und etliche Hochwässer verstrichen sind, noch ansehen.

Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.