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Archive for 18. Dezember 2023

Spuren des abgeflossenen Hochwassers zeigen, dass der Zugang zu den ehemaligen Mäandern der Bredenbek (rechter Arm) gut durchflossen wurde.

Die unmittelbar bachab der Holzabfuhrwegbrücke platzierte Rausche hält Wasser länger im Bereich oberhalb (Turbulenz vorn), die zweite Rausche lässt bei höheren Abflüssen die alten Mäanderschlingen bachab wieder durchströmen.

Diese Rausche hebt die Gewässersohle so an, dass – hier sichtbar – das frühere Bachbett zeitweise reaktiviert ist.

Links im Foto besteht die gesamte sichtbare Herbstlaubfläche aus zugegebenem Kies. Die Sandbank dahinter lagerte sich im Strömungs-Lee ab und engt das überbreite Kanalbett ein. Die Kiesmassen der Durchbruchstelle des Hochwassers entlasten einen neu entstandenen Prallhang. Sichtbar am bachab transportiertem Kies ist die nun entstehende Profilierung eines engeren Mittel- und Niedrigwasserprofils.

Das Aufhöhen der Sohle in Verbindung mit Einengen der gleichförmigen Überbreite der Kanalstrecke hält Wasser – wie beabsichtigt – im Umfeld länger, sowohl als sichtbare Stillgewässer als auch im Boden.

Unsicher ist, ob unmittelbar am Durchbruch der Rausche ein Forellen-Laichbett existiert.

Hier gelb umkreist – angesichts des gleichartigen Bewuchses wäre das in einer der vorherigen Regenperioden angelegt worden.

Wir setzen nicht unbedingt auf diese Annahme. Zwar konnten wir voriges Jahr auf den Neukiesen bachab einzelne Laichbetten ausmachen. Verglichen mit allen übrigen Strecken in anderen Bach-Einzugsgebieten, wo so gut wie alle Kiesbänke belegt sind, behalten wir das „örtliche Unikum“ erstmal nur im Sinn.

Jedenfalls scheint im Hamburger Abschnitt der Alster keine – oder zumindest keine vollständige – Durchgängigkeit für Wanderfische zu bestehen. Deren Aktivitäten zeichneten sich sonst auf unseren Kiesen ab.

Ein Stück bachab hat die Überbreite des Kanals bewegten Sand ruhiggestellt.

Dies entlastet erwartungsgemäß den weiteren Bachlauf. Alle Beteiligten sind begeistert.

Die Überbreite des kanalisierten Verlaufs bietet noch viele Gelegenheiten, im Strömungsgeschehen Erosionssand zu deponieren. Hinten ist der aktivierte Altmäander zu erahnen, mittig ist eine Tieflage gut vernässt.

Das gezielte Wiedervernässen des Bachumfelds führte zu – beabsichtigtem – Sturz von Flachwurzlern, meist Buche. Das bietet neue Struktur, neue Möglichkeiten.

Hier detaillierter, schärfer: Um den Eisvogel braucht sich niemand zu sorgen.

Blick bachab – der überbreite Kanal ist innerhalb weniger Jahre Dank des guten Angebots von Totholz im alten Baumbestand bereits vielerorts sehr gut strukturiert.

Totholz, Äste, Laub – Strukturieren „by nature“.

Allerhand Holz hier …

Und noch so ein Verhau.

Hochwasserdynamik nagt(e) – legte Moränensteine / -kiesel frei.

Übersicht bachab – vernässter, nun stets grüner Altarm links, Kanalstrecke still bis rauschend.

Moränenkies, reaktiviert „by nature“.

Zunehmend bilden sich Punkte bis Teilstrecken, in denen auch im Kanal Mittel- und Niedrigwasserbett angepasst strukturiert sind.

Ein weiterer, jetzt feuchter, immergrüner Altarm.

Die Baumwurzeln der charakteristischen Gewässerbegleiterin Erle bieten wesentliche Grundlage für die naturnahe Weiterentwicklung.

Wir sind am Ende der Kanalstrecke im Wald angekommen. Im Übergang zur Agrarlandschaft liegt unsere weitere, die Sohle stark anhebende Rausche.

Von dort geht es demnächst weiter, bachab – auf zu neuen Ideen, Taten.

P.S.: Aus Tschechien erhielt ich zu diesem und dem vorhergehenden Beitrag folgenden Text (Auszug) „Zur Totholzfrage: „Je mehr, desto besser!“
Bei uns kam es schon zu einem Fortschritt in der Terminologie – statt „Totholz“ sagen wir jetzt „Flussholz“. So wie das Holz im Fluss auch lebendig sein kann….die Baumwurzeln, Weidenholz usw.
Ich wünsche Ihnen auch schöne Weihnachten a alles nur gute im neuen Jahr.“ – Besten Dank dafür!

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