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Archive for September 2023

Das Grün ringsum ist 2023 aufgrund gelegentlichen Regens in einer Weise gewachsen, wie wir sie seit 2018 fast nicht mehr für möglich gehalten haben. Auch wenn das Wasser bisher vorn und hinten nicht gereicht hat, Bäume, Wälder, Quellen zu stabilisieren, haben Gewächse des oberen Bodenhorizonts „gut Masse“ produziert.

Wenn dann das Wetter zur Erntezeit noch stimmt, wie das auf den meisten Schlägen für Grassilage und Heugewinnung galt, „kammernichmeckern“.

Nun folgt die nächste Groß-Ernte.

Organisation ist alles! – Mais ernten, häckseln, in schneller Folge neue Wagen zur Aufnahme des Ernteguts heranführen – professionelles Arbeiten in günstiger Wetterlage.

Erwartungsfroh sehen wir neuen Horizonten entgegen. – An dieser Stelle wird der Geesthang Richtung Tide-Elbe, bei ein Bisschen Glück mit herbstlichem Sonnenuntergang dahinter, wieder zu sehen sein.

Wir sind auf künftige Fruchtfolgen gespannt.

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Jetzt wissen wir es also. Der September hier im Norden war – wieder ein weiterer Monat – wärmer als „normal“. Vier Grad höher, kein Pappenstiel – das entspricht genau dem, was seit Jahrzehnten vorhergesagt wurde und je klarer das Bild wird, desto weniger will manche(r) das glauben.

Um Glauben geht es aber nicht. Der hat anderswo Platz. – Es bleibt viel, mehr, schneller und konsequenter zu tun.

[Wir haben gerade – nach gutem Heizverhalten im vorigen „Winter“ (das Ergebnis konnte sich sehen lassen) – ergänzend neue Fenster in unsere Wohnung einbauen lassen. Einmal abgesehen vom bereits ganz anderen Wohngefühl, sind wir auf kommende Daten gespannt. – Dieses Handeln ermöglichte ein Beschluss der vorigen Eigentümerversammlung: Das „Gemeinschaftseigentum Fenster“ wurde verwaltungstechnisch in die Entscheidungsfreiheit der jeweiligen Wohnungseigentümer gelegt. Bei einem nun 30 Jahre alten Bauwerk macht ein Aufpeppen auf heutigen Dämmstandard mehr als Sinn.]

Auf nach draussen, ins Wetter- und Klimageschehen! – Vorgestern Nachmittag war so eine Situation …

– Himmel über der Marsch – … da musste ich nochmal auf`s Rad, große Runde, im Uhrzeigersinn.

Deichschafe am Hetlinger Elbdeich – eine Krähe quert.

Obwohl die Elbepegel für das Tidehochwasser nichts Besonderes anzeigten, hatte offenbar Wind mehr Wasser über die Hetlinger Binnenelbe ins Hinterland gedrückt. Idenburgwiese, eingestaut – hinten rechts ist ein kleiner weisser Punkt. Das ist doch …

… ein Weissstorch.

Ein Bisschen erstaunt mich das.

Nebendran wärmt sich ein Graureiher, genau ausgerichtet, in der Spätnachmittagssonne.

Tags drauf, gleiche Runde, diesmal gegen den Uhrzeigersinn.

Ja, ein Weissstorch, diesmal näher, zwischen altem Hetlinger Deich und Bullenflussbogen. – Hinten links ist ein Silberreiher erahnbar.

Links der Silberreiher, ringsum stehen etliche Graureiher auf den Viehweiden.

Noch ein Silberreiher – sichert auf große Distanz.

Weissdorn leuchtet in der Vormittagssonne.

Besessene Schafe am Hetlinger Elbdeich – Stare nutzen sie als Ausblick?, finden vermutlich Fressbares auch auf den Tieren. – Mit meinem Kommen …

… fliegen sie ab.

Kurz vor dem Geesthang Wedel steht nahebei ein Graureiher auf der Wiese der umgetriebenen bunten Herde.

Der lässt sich garnicht stören, pirscht.

Bewegtes Vieh auf Weide ist oft ein gern gesuchter Vogelstandort. Allerhand Getier – vom Insekt bis zur Maus – wird im Gras aufgescheucht, vom lauernden Jäger erspäht und – meist glückliche Jagd – verzehrt.

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Auf zur Elbe …

Plötzlicher Stopp nach rasender Fahrt den Geesthang runter in die Marsch. – Die Straße ist zu, eine Rinderherde wird von West über die Straße gen Ost getrieben.

Ein Bisschen warten – solch Herde will erstmal zusammengebracht sein. Dann, als das Ziel klar ist, herrscht Begeisterung.

Von zügigem Betreten über Rennen bis ausgelassenem Springen geht das Bewegungsspektrum.

Blick vom Elbdeich Fährmannssand – Thw, ein Dreimastsegler zieht gen Hafen Hamburg.

Aussendeichrinder – die Tiden wollen nun gut beobachtet sein. Das Vieh soll ja bei höheren Fluten als normal nicht vom Land abgeschnitten werden.

Da war was im Augenwinkel … – Ich breche den Abstieg ab, bin wieder auf der Deichkrone. Ein Seeadler zieht querab Lühe gen Elbinsel Hanskalbsand.

Nochmal der Seeadler, nun über der langen Buhne unmittelbar vor mir.

Später klart der Himmel auf, eiskalt sehen die hohen Wolken aus. – die Deichschafe auf der Deichkrone interessiert das wenig, das Winterfell wächst.

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Neulich war`s, gut einen Monat her, erste kühle Nächte. Da zeigt Landschaftsstruktur, was Kleinklima bedeutet, wie und wo Wasser für kleine Zyklen gehalten und abgegeben wird.

Das sehen wir aber nur da – kurzzeitig bestenfalls woanders – wo menschlicher Aufräumfimmel nicht waltet.

Ich wollte mal wieder eine länger nicht besuchte,  vor Zeiten restaurierte Bachstrecke ansehen.

Kleinstrukturen – nicht zu glauben – halten schier unvorstellbare Wassermengen.

Wie gut, dass ich Stiefel angezogen habe.

Solch vergängliche Pracht wird länger konserviert in Altholz, z.B. stehen gelassenen Zaunpfählen. Flechten, Moose und mehr dokumentieren diese Besonderheit.

Abends zuvor hatte es geregnet, Mittelwasserabfluss läuft über die ca. 1/2 Jahr alte, neue Strukturvielfalt.

Die Kiesrauschen zeigen, dunkel Algen-bewachsen nur im schmalen, flächigen Bereich der Sohle unten, dass fast über das gesamte erste Halbjahr 2023 hier nur Niedrigwasserabfluss herrschte.

Der gesamte helle Kiesbereich lag trocken – so auch wieder nach Abfluss des Regens.

Kleiner Igelkolben, übermäßig gewachsen in übersonnter Bachstrecke, wird von Wasserkraft flach gelegt.

Die Strukturvielfalt lässt kleinräumig unterschiedliche Strömungsverhältnisse entstehen.

Besonderheit dieser Strecke: Einengungen oberhalb MW-Linie und Baumbepflanzung, hätte gern etwas versetzt erfolgen können.

Kleiner Tipp nebenbei: Schutz vor Rehwild ist zweckmäßig. Dabei wird einfacher Metallzaun genutzt. Verzinkte, vermeintlich länger haltende Versionen sind nicht nur unnötig, sondern tragen auch zwangsläufig erhöhte Schwermetallbelastung in Gewässer und Boden.

Wo Schwarzerlen stehen, ist auch der Erlenkäfer nicht weit – hier eine Raupe mit Fraßspuren im Blatt.

Neben Erlen sind auch Flatterulmen als Initialpflanzung gesetzt worden.

Kleiner Ausschnitt mit Flatterulmen allein.

Was immer die Natur vorhat, kann durch Sukzession ergänzt werden.

Kleiner Fischtest: Ein handlanger Flussbarsch – bunt, wie sich das gehört.

Das vorstehende Foto zeigt, dass ich in Bächen widerhakenlos angele (wenn überhaupt, habe mit Fotografieren genug zu tun). So kann der begutachtete Fisch weitgehend schadenfrei zurückgesetzt werden.

Das Foto ist um 90 Grad gedreht, daher „liegt“ der Fisch in der Waagerechten.

Aber die Beurteilung von Landschaft, Pflanzen und Tieren reicht auch optisch.

Die Sonne steigt, die Insekten werden aktiv. Hier sitzt die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens, Männchen) und wärmt sich auf.

Mit zunehmender Naturnähe – lichte Beschattung, Verdrängen der Sumpfvegetation im Fliessquerschnitt – wird diese, wärmere Strecken (eigentlich um Etliches bachab!) kennzeichnende Libelle durch ihre Schwesterart der Quellnähe, Sommerkühle bevorzugend, zunehmend ersetzt. – In den vergangenen Jahrzehnten war ich immer wieder überrascht, dass nicht nur Calopteryx virgo, sondern auch größere, so besondere Arten der Quellnähe wie die Zweigestreifte Quelljungfer, Cordulegaster boltoni, nicht nur auftauchen, sondern dann auch regelhaft vorhanden sind.

Natur, die unterstützt wird, ist halt immer für eine Überraschung gut.

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Noch ist der Hamburger Yachthafen in Wedel gut gefüllt.

Beim Anradeln, nach dem Passieren einer Schar Stare, die die Entwicklung der Fruchtreife studieren, …

… schwebt da aber schon etwas, aus dem Wasser, Richtung Land.

Da guckt auch schon ein Boot hoch über die massenhaft gestapelten Utensilien für die winterliche Versorgung.

Mehr als Tausend Boote wollen fachgerecht eingewintert werden.

Ich muss mich an die Seite stellen – vorweg ein Herold mit der entsprechenden Bitte.

So schiebt es, in professionellem Blindflug an mir vorbei – dem Winterstandort entgegen.

Slip – der nächste, bitte.

Neben mir höre ich die Frage einer Seglerin an einen Hafen-Offiziellen „Bekomme ich von Ihnen eine Slip-Chip?“. – Aha, bitte nichts missverstehen.

Wer schlau ist … – Wenn der Oktober demnächst startet, wird hier Schlag auf Schlag geslippt.

Da hat man als Unbeteiligter dann das Gefühl, störend am Platz empfunden zu werden, Gewimmel herrscht.

Wohl dem, der sein Schäfchen – pardon, Schiff – in aller Ruhe ins Trockene bringen kann.

Die nächste Saison kommt bestimmt.

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Morgenlicht im Wedeler Autal – Highländ-Jungrinder.

Totale – feuchtkühle Herbstluft.

Auf zum Elbdeich Fährmannssand – dahinter: das Nichts?

Blick seitwärts, um Mündung Wedeler Au – früher, ja, früher waren solche Silhouetten aussendeichs häufiger: winziger Rest des Tide-Auwalds.

Und über dem Elbdeich – – – das Wetter, Sonne, Wolken, stürmisch.

Tidehochwasser plus, Südsturm-bedingt, bereits beschrieben. – Segler im Sonnenlicht.

Es geht auf`s Ende der Saison zu. Bald werden die Boote wieder an Land gebracht, winterlich verstaut.

Bis dahin … – 2 ganz Wagemutige („Learner“ ?) nutzen derweil den Sturmwind, sichernd begleitet von Motorisierten.

Blick über die Elbe gen Lühemündung – sieht täuschend idyllisch aus.

Fernblick – Leuchtturm, Segler, Windräder auf der Stader Geest.

Ständig wechselnd – Wolkenpakete, rasend.

Aus diesem dunklen Teil trafen mich auf 5 km Tour tatsächlich wohl 25 Tropfen (wie gut, dass es nicht 25.000 oder gar mehr wurden).

Dem Wetter entsprechend muss ich doch langsam mein Äusseres überdenken – Shorts und Weste haben ihre Zeit wohl langsam hinter sich.

Das andere Gesicht …

Keine Angst vor dunklen Wolken …

Blick auf den Bullenfluss bei Überfahrt – Tnw, Spiegelung von Wiesenpflanzen.

Ein seitlicher ehemaliger Rohrabsturz ist nun mit Moränensteinen von oben bis ins Tideniedrigwasser angepasst.

Auf dem nun freiliegenden Schlick sind dicke Kieselalgenmatten gewachsen (das leuchtend-Bräunliche).

Das Wasser aus dem Marsch-Einzugsgebiet Idenburg strömt je nach Tidephase turbulent, wäscht die Steine frei, staut bei auflaufend Wasser zunehmend ein, verbindet sich höhenmäßig vollständig mit dem „Binnen“Land.

So sind die vorher geteilten Gewässerlebensräume wieder großflächig miteinander verbunden.

Überraschung nicht ausgeschlossen. Womöglich wird wie an der Tide-Pinnau in Pinneberg gelegentlich im Frühjahr ein Laichtrupp Flussneunaugen aktiv. – Das Sturmflutsperrwerk Wedeler Au ist nicht fern, diese Stelle von Unterwasserwanderern schnell erreichbar.

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Vor einer Woche fiel Regen, der – erstaunlich … (?!) – manchen Bach bis Mittelwasser ansteigen liess. Kurzfristig – vergessen. Alles läuft wieder auf Niedrigwasser.

Jeglicher Wetterbericht bestätigt Gefühltes: Es ist ganz schön warm, wieder mal rekordwarm.

Das (anhaltend zu) warme Wetter treibt auch das Wasser stehender Gewässer aus. Der Pferdetümpel …

Die Kürbisse an der B 431 gen Holm sind alle geerntet, das Feld umgepflügt, wartet auf die nächste Einsaat.

Warten auch an der Tide-Elbe Fährmannssand, Graugänse auf dem Süßwasserwatt bei Tnw.

Was die demnächst wohl sagen, wenn wieder der Tross ihrer kleineren Verwandtschaft einfliegt.

Knickartiges Grün ringsum ermöglicht uns – die Herbststürme senden ihre Boten -, geeignete Radtouren auszuwählen – hier: seitengeschützt bis tunnelartig im Wedeler Autal entlang der S-Bahn.

Ein nach Süden offenes Stück ist ebenfalls unproblematisch, da es durch den etwas überhängenden Knick / Büsche und Bäume / im Zweifelsfall Windstau bewirkt.

Und dann, Richtung Landesgrenze SH-HH, Forst Klövensteen, ist gleich wieder „Ruhe“.

Ganz anders geht es zu in der weitgehend offenen Marsch.

Auch da gibt es – optisch, schon gelegentlich gezeigt – den einen oder anderen Tunnel. Hier tobt sich Windstärke 5 sichtbar an den vorderen Büschen und Bäumen aus.

Die Kopfweiden …

… werden ordentlich in eine Richtung gebürstet.

Das Studium der Gewässerpegel belegt Besonderes. Während die Elbepegel normale Tideverhältnisse aufweisen, zeigen mündungsnahe Flusspegel von Pinnau und Krückau, dass jüngst die Sturmflutsperrwerke während zweier Flutperioden über 2 Stunden geschlossen waren. Der Südwestwind, Stärke 5, drückt bei einer freien Wasserstrecke von bis zu 3 km so stark in die  Haseldorfer und Pagensander Binnenelbe, dass den Sperrwerkschluss auslösende Fluthöhen erreicht wurden.

Die illustren Altweiden nahe Theaterschiff Batavia vor der versteinerten Geesthangkulisse Wedels erreichen teils ihre Haltbarkeitsgrenze, zunehmend vergehendes Altholz.

Ganz anders dann im Fahrradhäuschen – Windstille, dem Weberknecht gefällt`s.

Und Kreuzspinnen markieren – wie dicker werdende Staubschichten – selten genutzte Räder.

Solche Räder werden sinnigerweise im Fahrradkeller untergebracht.

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Wir wollten unserem gelegentlichen Gasthund und seinem Besitzer für beide neues Gelände zeigen. Bei Hitze bietet sich spätsommerlicher Wald an, Bach auf Moräne mit ersten Restaurierungsansätzen.

Offenbar gut gewählt, großes Interesse.

Leider gelang es mir nicht, einen früh entdeckten Schwarzen Moderkäfer scharf ins Bild zu setzen. – (Eigentlich nichts Besonderes, lese ich. In meinem Käferbuch heisst der, beschreibender, Schwarzer Moderkurzflügler) – Möge die Verlinkung mit ihren Fotos beeindrucken.

So ein neues Gelände will ja erstmal vorsichtig studiert werden – achtungsvoller Abstand vom Rohr …

Organoleptischer Test, man beachte Körperhaltung und Beinstellung – Vooorsicht. Schmeckt aber offenbar gut.

Schnell weicht erste Zurückhaltung dem Forscherdrang.

Ja, Wald ist generell ausgesprochen spannend.

Wir sind an der Bilsbek angekommen, anderswo auch schon punktuell in der Mittel- / Niedrigwasser-Struktur verbessert.

Im Foto ist die eintönige Breite von Hochwasser- bis Niedrigwasserabfluss erkennbar. Temporär zeigt nur der Sturzbaum mit Unterlage, welche Breite der Bach beim jetzigen Abfluss eigentlich hätte. Bachab ist Turbulenz erkennbar.

Interessant zu sehen ist auch, dass das Wasser glasklar ist. Der sonst Richtung Whisky / Cognac gehende Farbton, der durch Zulauf von Moorwasser aus dem Himmelmoor geprägt ist, fällt seit Langem völlig weg. – Der Wasserstand des Himmelmoors ist stark abgesunken, diese mehreren hundert Hektar Gelände des Bilsbek-Einzugsgebiets weisen keinen Abfluss auf.

Um „die andere Seite“ zu erwähnen: Da werden künftig bei Starkregen ordentliche Mengen zwischengespeichert, die anschliessend langsam (pottschwarz) abfliessen, den Landschaftswasserhaushalt ausgleichend.

Gar nicht oft genug kann das Auge des Betrachters geschult werden: Sohle und Ufer sind von freigespülten Moränensteinen bedeckt.

Rückweg – der Beagle kennt sich nun aus, erforscht Rohr und Umfeld des Waldbachs.

Ah, der für Deutschland typische Symbolische Fortschritt begegnet uns auch. Diesmal hat er kein Haus dabei (Einbruch beim Gebäudeerstellen!), langsam geht es voran, meint diese lange schwarze Nacktschnecke.

Vor Einsteigen ins Auto werfen wir noch einen Blick in einen jetzt trockenen Zulauf des kleinen Moränenbachs.

Das Erstaunliche hieran ist, dass dort bei Wasserführung charakteristische Bachbewohner der Gewässersohle anzutreffen sind. Spannende Frage, wie viele davon „unsichtbar“ in geeigneter Sohle oberflächige Trockenheit überdauern, wie viele von unten einwandern. Da mehrjährig sich im Bachsystem entwickelnde Sohlenbewohner darunter sind, kann mindestens bei denen ein Überdauern angenommen werden.

Wir sollten also auch für unsere – zunehmenden !! – sommertrockenen Strecken mehr Sorgfalt walten lassen. Für solche oberen Bereich unserer Einzugsgebiete, Quellen, gibt es aktuell eine neue Broschüre.

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Seit Jahren war vom amtlichen Fischartenkartierer bekannt, dass ein früher regelhaft genutztes Laichbett von Meerneunaugen wegen Versandung unbrauchbar geworden war. Erosionssand und strukturloses überbreites Bett, die üblichen Verursacher, lagen auf der Hand. Die niederschlagsarmen Jahre seit 2018 verschlechterten die Situation weiter (allzu kraftloser Bach). Alle Einzuschaltenden wussten Bescheid, Lösungsansätze wurden positiv zur Kenntnis genommen – gleichwohl, es kam zu keiner Abhilfe.

Nun wurde mit Unterstützung durch den Flächennutzer der Versuch gestartet, mit Strömungslenkern aus Kies den im Anstrom der früheren Laichstrecke liegenden Prallhang und seine sporadisch vorhandenen Jung-Erlen punktuell zu entschärfen, die Strömung turbulent mittig zu leiten.

Angesichts die Fläche durchweichenden Nachtregens neulich wurde der Arbeitszeitpunkt etwas verschoben, damit arbeitendes Gerät keinen Flurschaden erzeugt.

Anfahrt – das lässt sich gut an!

Angang – fast nicht zu erkennen, der rote Punkt im Grün (da, wo im linken Drittel eine Kerbe im Baumbestand existiert) ist mein Ziel.

Da kommen Trecker und Mulde, 16 t Kies geladen.

Rangieren …

Einweisen …

Positioniertes Teilschütten – bis zum Abwinken.

Wir haben vorher 3 Hauptpunkte im Anstrom und in der Aussenkurve bachauf des früheren Laichbetts ausgewählt. Je nachdem, wie viel Kies die „schlucken“ würden, hatten wir optional bis zu 3 weitere Punkte im Sinn.

Es wird so geschüttet, dass jeder Lenkpunkt gleichzeitig benachbart aufkommendes Erlenwachstum schützt. Dabei wird der eigentliche Baumstandort frei gehalten.

Da tut sich etwas. – Vortex-Turbulenz, belüftet den Bach, strudelt in der Sohle Feinmaterial weg.

Im Detail – sich ständig verändernd.

Totale – mittig, die Ufer nicht anströmend, sollen die Lenk-Depots wirken.

Das sieht gut aus.

Schnell ist der letzte Kies geschüttet.

So kann ein Depot passend liegen.

An einer Stelle wird Material genutzt, eine „Unterwassernase“ – leicht gegen die Strömung gerichtet („inklinal“ sagt der Fachmensch) – eine Lenkbuhne entstehen zu lassen.

Vortices im Abstrom – passt!

Jetzt müssen wir über den Winter den Durchblick behalten. – Dieser wird durch Herunter- und Wegfahren der Mulde zum vergehenden Erlebnis.

Letzter Blick – wir sind gespannt.

Oberflächlich betrachtet könnte man fast meinen, hier sei garnichts geschehen …

Wir werden uns auf dem Laufenden halten. Leicht kann, so nötig, händisch nachgearbeitet werden. Eventuell stellt sich heraus, dass zusätzliche Aktionen zum Erreichen des angestrebten Ziels erforderlich sind.

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Über die Möglichkeit, Gefällesprünge auf kurzer Strecke zu nutzen, natürlichere Verhältnisse auch in von der Kulturlandschaft bedrängten, kanalisierten Bächen und kleinen Flüssen herzustellen, steht hier im Blog eine Reihe von Beispielen.

Viele solcher Gefällesprünge entstanden vor Zeiten durch Anlegen von „Kulturwehren“ aus unterschiedlichem Anlass. Nachfolgend wurden diese punktuellen Abstürze vielerorts etwas gelindert, indem Raue Rampen das Gefälle über eine relativ kurze Strecke mit hoher Steilheit aufnahmen. Es resultiert meist ein „scharfer Schuss“, stark turbulent und schnell fliessendes Wasser, das die ex-Wandersperre Wehr für Fliessgewässerorganismen nur unvollständig passierbar macht.

Das Aufteilen des Gefälles über längere Strecke durch Rausche-Kolk-Abfolgen kann hier helfen.

Das gilt auch für häufig bachab von Brücken anzutreffende Gefälle (oft genug startend mit einem verschärfenden Erosions-Strömungsabriss von den Brückenfundamenten).

An der Bilsbek, Einzugsgebiet Pinnau, sprachen wir über solch eine Strecke zuletzt im Frühjahr 2023, mit Verabredung zu einem Entschärfungstest.

Frühjahr 2023, Blick durch die Straßenbrücke – ja, da ist ordentlich Schuss drauf.

Blick bachab der Brücke – diese kurze Schussstrecke kann für mehrere Rauschen genutzt werden.

Nachdem alle Beteiligten zustimmten und die Befahrbarkeit des Geländes geklärt war, konnte dieses Startvorhaben jüngst realisiert werden.

Ich komme etwas später (nein, nicht mit dem Trecker – an dem gehe ich vorbei) …, Ziel Bilsbek, bachab Bundesstraße.

Die Aktiven sind schon ordentlich zugange, wissen, was zu tun ist.

Beim Feineinweisen (Wort mit 3 „ei“ !) werden die seitlichen Uferschutzpartien und -depots im Anstrom mittig mit einer dicken Kiespackung versehen.

Diese Packung nutzen erfahrungsgemäß Kieslaicher wie Meerforellen und Flussneunaugen begeistert und erfolgreich.

Rausche fertig, Depot im Anstrom, bachab Platz für von Hydraulik und / oder Kieslaichern in Bewegung gesetzten Kies.

Blick bachauf, der turbulente, freie Anstrom ist entschärft, aber weiter gewährleistet – wichtige Grundlage für die Akzeptanz.

Blick bachab – freier Abstrom in Richtung der vorgesehenen zweiten Rausche.

Weiter geht`s, um bachab die zweite Rausche anzulegen.

Kies genug haben wir, auch wenn der Haufen zusehends kleiner wird (oben, im Hintergrund steht das Transportgerät für den Bagger).

Restmaterial wird genutzt, den Uferschutz, ggf. als nutzbares Depot, höher anzulegen.

Nach Fertigstellen auch der zweiten Rausche wird der Schüttplatz maschinell und händisch geräumt.

Fahr- und Arbeitsspuren werden geglättet.

Fertig, bereit zum Aufladen und zur Abfahrt.

Wir gehen nochmal zum Bach.

Höherer Zufluss getrübten Wassers – die Nachtniederschläge aus dem Einzugsgebiet sind auch hier angekommen (im Nachhinein: der Pegel weist vorübergehend lediglich einen maximalen Anstieg von ca. 10 cm über mittlerem Niedrigwasser aus, nicht einmal mittleren Abfluss erreichend).

Blick zur Brücke – der freie Abfluss ist sichergestellt. – So muss es sein.

Wir werden die Situation über unterschiedliche Abflüsse, das Laichen der Meerforellen demnächst sowie der Flussneunaugen im April 2024 beobachten. Danach können wir entscheiden, ob bachab eine weitere Rausche (oder 2) Sinn macht, ob evt. wegen Setzungen und / oder Verlagerungen Kies nachgelegt werden soll.

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