Der ADFC Pinneberg und die Geschäftsführerin des Regionalparks Wedeler Au, Andrea Keller, luden ein zu einer „Radtour durch den Regionalpark“ am Sonnabend, 15. Juni, „Langer Tag der Stadtnatur„. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, besonders auch aus aktuellem Anlass nicht: Es hatte mehrfach gewittert, seit wir dem Kies am Pinneberger B-Plan Mühlenauquartier Struktur gegeben hatten. Zwar war der Wasserstand der Mühlenau man gerade Richtung Mittelwasserabfluss gestiegen, aber anderes Fliessverhalten anzusehen macht immer Sinn.
Würde es mit dem Anradeln Wedel – Pinneberg überhaupt klappen?

Sturm im Wasserglas? – Nein, aber auf der Vogeltränke. Fast Tischtennisball-großer Hagel pitscht ordentlich.

Schnee, Salz? – Das ist Kolkwitzien-Kunst, von Hagel und Regen runtergeschlagene und verschwemmte Blütenblätter.
Das vorige Foto zeigt, es ist am frühen Nachmittag trocken – ich habe per Rad das Haus umrundet und befinde mich auf der Anreise zum Treffpunkt in Pinneberg. Regenjacke und -hose sind mit allerlei Anderem in der Satteltasche verstaut.

In Appen-Etz quere ich den Krabatenmoorbach, kürzlich noch trocken, jetzt gut gefüllt und turbulent fliessend.

Mühlenau, Pinneberg – mit höherem Wasserstand und dreckig fliesst die Mühlenau unter der Mühlenstraße durch.

Schiessend fliesst sie auf der anderen Seite Richtung Pinnau ab – kein Einstau durch Flut oder Pinnauhochwasser.

Pünktlich sind wir zur Radtour an der Drostei gestartet und erreichen die Lenkbuhnen Mühlenauquartier, anderes Ufer.
Hier weitet sich das Umfeld des Wander- und Radwegs entlang der Mühlenau ein wenig auf, so dass wir ungestört fachsimpeln können. Gute Fragen zu Örtlichkeit, Stadtpolitik Richtung Nachhaltigkeit und Gewässerökologie beleben das Gespräch, zusammenfassende Schriften wechseln den Besitzer, Adressen „wie kann ich mitmachen“ werden ausgetauscht.

Leichtes Absinken des Wasserspiegels nach den Gewittern zeigt, wie viel Erosionsmaterial vom Bach transportiert wird.

Diesseits liegt neuer Kies, Arbeit für eine Schulklasse in der Folgewoche. – Aber was ist jetzt los?!
Wir sind gewappnet – Hütchen auf, Regenjacke an, Kapuze auf. Da das Wetter kein Einsehen zeigt, gibt der Klügere nach: Regenhose an. – Nach einer Weile meinen wir, unter dem Vordach des S-Bahnhofs Pinneberg doch besser aufgehoben zu sein …

Die oberste Lenkbuhne am B-Plan Mühlenauquartier, jetzt überströmt. Zwei Erpel meinen, sie bekämen Futter – sowas gibt`s von uns nicht. Die Tiere finden gesündere Nahrung anderswo selbst.

Nach dem Schauer – Blick von „An der Mühlenau“ bachab. Zwei Zuläufe bringen ordentlich Wasser. Der rechte ist ansonsten trocken, der linke bringt aus großem, verrohrtem Einzugsgebiet bei Trockenwetter stark eisenhaltiges Wasser.
Letzteres (orange-rot) ist Leserinnen und Lesern durch Niedrigwasserfotos bekannt.

Wir queren die Fahltbrücke mit dem 25 t-Kiesdepot in der gemauerten Kurve. Das Wasser fliesst gut ab.
Während die anderen weiterradeln, mache ich noch einen Abstecher an andere Lenkbuhnen, im Bereich Bad / Rosengarten. Beim Baumschulmuseum hole ich die Gruppe ein.
Durch die Düpenauniederung geht es über Halstenbek (dort traf ich „meinen“ 5. Maikäfer 2019, wie berichtet) nach Schenefeld. Vorbei am künftigen Wassererlebnisplatz und am Dorfcafé radeln wir in den Klövensteen mit kurzer Rast an der Pony-Waldschänke. Durch das Schnaakenmoor begleite ich die Gruppe noch, dann heisst es Abschied nehmen nach diesem erlebnisreichen Nachmittag. Ich kürze ab nach Wedel, die anderen radeln über Butter- / Butterbargsmoor und entlang der Wasserbüffelniederung „An der Raa“ nach Pinneberg zurück.





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