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Archive for 12. Juni 2019

Nun habe ich seit einiger Zeit schon Blog-Beiträge mit dem Überschriftstart „DK-Konferenz Aarhus …“ geschrieben. Da ist Näheres endlich gefragt. Nein, es ist keine DK-Konferenz – auf Dänisch, wie ich sie viele Jahre quasi als Maskottchen besuchen durfte – , es handelt sich um eine Internationale Konferenz in Aarhus, Dänemark. „Land Use and Water Quality 2019 – Agriculture and the Environment“ ist der Titel, vorgetragen wird „in english“.

In Dänemark ist Feiertag, Grundlovsdag, und Wahltag. Ein reges Ein- und Aussteigen am jeweiligen Wahllokal kennzeichnet meine Begleitung während der Busfahrt.

Der Vortragssaal der Plenarvorträge im Mathematik-Gebäude der Universität Aarhus ist gut besucht. Gleiches gilt in der Fortsetzung für die See-Auditorien, wo 4 Parallelsitzungen laufen.

An die 250 Fachleute aus wohl 23 Ländern beleben das Universitätsgelände bzw. das See-Umfeld in den Pausen. Interessant für mich war insbesondere der starke Besuch von 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmern allein aus Neuseeland (so sagt jedenfalls die „List of Participants“, zum Vergleich zwei andere, große Gruppen: 41 Dänen, 29 Deutsche).

Vorträge und Poster wurden gestaltet von Wissenschaftlern aus den Fachrichtungen Wasser und Boden in der Ausrichtung Agrar, Umwelt, Klima sowie von Fachleuten aus Ministerien, Landesämtern, Beraterfirmen und Betrieben, Umweltverbänden, Stiftungen.

Der Tenor der Vorträge, die ich hörte, bestätigt meine Auffassung der heutigen Situation bezüglich Grundlagen, Problemen und Lösungsmöglichkeiten / – erfordernissen. (Man muss sich ja immer mal wieder hinterfragen ! )

Auch aus dem Agrarsektor sowie Agrar-Ministerien stammende Referentinnen und Referenten zeigten anhand ihrer Daten deutlich, dass selbst angesichts jahrelangen Einsatzes (oft genug vom Steuerzahler bezahlter) Hunderter von Beraterinnen und Beratern das Ergebnis der Auswirkungen im Agrarsektor NICHT DEN ANFORDERUNGEN GENÜGT, die eine für kommende Generationen saubere Umwelt stellt.

Das Versagen des (Politik- / Lobby-gesteuerten) Öffentlichen Sektors wurde allzu deutlich. Wer sich in Deutschland für solches interessiert, der sei auf die Internetseiten der Sachverständigenräte der Bundesregierung und ihre Agrar-Gutachten aus den vergangenen 3 Jahrzehnten verwiesen, z.B. Sachverständigenrat für Umweltfragen. Es gibt viele andere mehr – die Gutachten verstauben nach miesepetrigem Empfang durch die Besteller (die jeweilige Bundesregierung) in den Aktenschränken. – Was heute fachlich vorgetragen wird, bringt neben neuen Feinheiten stets eine Bestätigung dessen, was wir seit Langem wissen. Es fehlt schlicht: konsequentes Handeln.

Die Abstracts finden sich auf der Internetseite der Veranstaltung, oben beim Blog-Start zitiert.

Man war sich einig, dass parallel zum (endllich konsequent zu erwartenden) Öffentlichen Handeln gesamtgesellschaftliche Aktion zu begrüßen ist. So entsprach denn auch mein Vortrag über das Restaurieren ländlicher und städtischer Bäche und kleiner Flüsse in Beteiligung interessierter Öffentlichkeit dem allgemeinen Tenor. Extensivierung bzw. Anpassen der Nutzungen nicht nur im Nährstoff- und Pestizid-Sektor, Verbessern der Lebensraumstruktur, Erosionsschutz, Pufferstreifen, standorttypische Bäume und wie die Stichworte alle heissen, scheinen inzwischen auch dem Laien geläufig.

So ist wohl angesichts des Nichthandelns in der Realität nicht verwunderlich, wie Wahlen jüngst ausgehen. Der Mensch als solcher und als Steuerzahler, gemolken, hat es zunehmend satt.

Stellvertretend zitiere ich im folgenden Foto die norwegischen Autorinnen A.-G. B. Blankenberg und E. Skarbøvik „Bufferzones along streams: Good for environment but bad for food production?“.

„Leute, lasst Bäume wachsen!“ möchte man ins Land rufen.

Den Nachmittag nutzten wir für weiteres Kennenlernen der Landschaft mit ihren interessanten geologischen und historischen Entwicklungen.

Wir erklommen, gefahren und geführt von unseren Gastgebern, die Jels-Höhe, 128 m über NN.

Jels-Höhe, dazu gibt es auf dem Info-Schild eine Troll-Geschichte.

Ein Wollhaarnashorn-Horn neben dem vielfältigen Steinhaufen am Parkplatz? – Nein, es ist wohl nur ein vergleichbares Stück Altholz.

Reiterzentrum Vilhelmsborg.

Das Gut Vilhelmsborg ist schon etwas Besonderes.

Der ehemalige Mühlenteich ist inzwischen abgelassen, die Giber Å vorbildlich durchgängig für Wasser- und Landwanderer gestaltet.

Am steilen, treppenartigen ehemaligen Überlauf des Mühlenteichs symbolisieren Holzwehre die Vergangenheit. Gleichzeitig verhüten sie das Betreten der gefährlichen, hohen Stufen des Überlauf-Absturzes.

Der Bach sieht – bis auf den wirkenden Maximumfaktor Licht (Fadenalgen-Massen!!) – sehr gut aus. Hier gilt das vorher Geschriebene zum Thema „Bäume“.

Wir fahren Richtung Abend- / Abschiedsessen – noch ein kleiner Stopp an der „nichtendenden Brücke“.

Die „nichtendende oder unendliche Brücke“ liegt vor dem aufgestauten Schluchttal eines kleinen Bachs, dem Thors Mühlenbach.

Auch dieser Aarhus-nahe Strand ist äusserst beliebt.

Der hohe, bemooste Absturz bedeutet für fast alle von See kommenden Wanderer das Ende ihres Einstiegs ins Süsswasser.

Für Kinder „Was lebt im Thors Møllebæk ?“ ist das hier ein spannendes Erlebnisfeld.

Alle kleinen Forscher haben ihr Erfolgserlebnis.

Stichlinge und aufsteigende Jungaale sind das beeindruckende Fangergebnis. Mit Glück und viel Einsatz wird es Letzteren sogar gelingen, durch die Moospolster steil aufwärts in Thors Møllebæk zu gelangen und viele Jahre dort heranzuwachsen, bis die lange Laichreise ins Sargassomeer ansteht – viel Glück!

Wir finden ein ausgezeichnetes Lokal direkt am Freizeithafen.

Windgeschützt geniessen wir unser Essen in der Abendsonne.

Und immer gibt es was zu gucken – Segelschule in der Aarhus-Bucht.

An dieser Stelle danken wir nochmals unseren lieben Gastgebern und hoffen auf ein nächstes Treffen, sei es in Aarhus- oder Hamburg-Umgebung.

Abendstimmung – auf der Rückfahrt vorbeihuschende Landschaft, Strandwald auf Moräne.

Tags drauf grüßen uns die Wasserbüffel, Pinneberg, nach gelungener Rückfahrt und Mittagessen in nahem Restaurant.

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