Der vorige Artikel endete mit dem Stichwort Laubbläser. Ja, heutzutage wird vielerorts ALLES geblasen, von Blütenblättern ab Frühling über irgendwas auf Wegen, gern durch alle Rabatten alle 14 Tage durch. Feinstaub lässt grüssen! – Egal, ob Trockenes, egal, ob Nasses – bei Letzterem bräuchte es vorher einen Föhn, um das Zeug zu bewegen. Macht nix, wird trotzdem geblasen. Spitzenleistung im Herbst ist, wenn dicke Packen nasses Laub so angegangen werden, dass sie mit dem Hochleistungsbläser (it might get loud ! ! ! – und stinkt, nach Motorabgas) in Form einer Teppichrolle mühsam vorangetrieben werden. – Besen, Schaufel, Harke scheinen heute unbekannt ?!? Gern wird die Mär vom „… Laubbläser zeitlich schneller …“ wiederholt – egal, wie falsch.
Ich weiss, wer es nicht gesehen hat, wird mir nicht glauben (das geschieht alle Jahre wieder, weiss nicht, ob es ein Spezialist am Lärmgerät ist oder immer ein neu Testender).
Zurück zum Thema. Wer vom Einfamilienhaus mit großem, jahrzehnte entwickelten Garten in bunter und tonreicher Vielfalt sich zum „Down-Sizen“ entschliesst und eine Eigentumswohnung kauft, macht völlig neue Erfahrungen. Vieles findet sich inzwischen in Film, Funk und Fernsehen, ganze Sammlungen auf speziellen Internet-Seiten (Link als Beispiel). Manch überkommener Irrwitz liegt einfach an der Beschlussunfähigkeit unserer Politiker, hier: das überholte Wohnungseigentumsgesetz aus dem Jahr 1951 endlich für zukunftsfähige Entwicklungen zu bereinigen (dem nähern sich bruchstückartige Teilnovellierungen bis heute nicht im Geringsten).
Ich bin immer noch nicht beim Thema. – Neuer Versuch. Im Garten wirkt der Gärtner (der Berufsstand wird unter anderem von Reinhard Mey besungen). Es gilt also im neuen Heim, den Gärtner lebensfreundlich zu stimmen. Was hier für Privatflächen beschrieben wird, gilt mindestens genau so für städtische Bauhöfe und ihren oft überzogenen Maschineneinsatz. Gut, dass es inzwischen in etlichen Kommunen, Kreisen, Bundesländern „Belebungs-Aktivitäten“ gibt.
Seit 3 Jahren nun gelingt es schrittweise. – Laub z.B. wird mindestens auf Teilflächen nicht mehr raus-, sondern REIN geblasen. Im Gegensatz zu vielfältigen Behauptungen bleibt es dort liegen, kompostiert. Plötzlich, spätestens Ende April, Anfang Mai ist es weg. Nicht weggeblasen. (Für alle, die derzeit wanderndes, fliegendes Laub sehen – es kommt in der Regel gerade aus den Hainbuchenhecken, die es erst jetzt beim neuen Laubaustrieb abstossen.)
Lebendige Natur arbeitet mit Bodenschutz, beschattet und hält trickreich feucht. Wir lernen ein umfassenderes Verständnis von Wasser im Umfeld (kostenloses Download eines auch für Laien gut verständlichen Buchs möglich). – Gut war der vorige, trockene Sommer. Eindeutig zu erkennen war, dass „unsere“ Büsche, die nicht nur die herbstliche Laubschicht behalten, sondern auch zusätzlich von Frühjahr bis Herbst mit Rasenschnitt gemulcht werden, die besseren Chancen haben.
Und so geht es auch mit dem ganzen Drumrum, Vögeln und anderem Getier. Die natürliche Kette des Lebens und Vergehens wirkt, Millionen Mitwirkende arbeiten, vom Bakterium und Pilz bis zum Regenwurm – und werden verarbeitet. Das Beispiel Meise in den folgenden Fotos steht stellvertretend für Amsel, Buchfink, Rotkehlchen, Zaunkönig, Heckenbraunelle und viele mehr.
Mehr Leben im Umfeld – wie hier im Blog fortwährend für Bäche und kleine Flüsse gezeigt – ist eigentlich ganz einfach. Wir müssen uns nur Mal besinnen, Unsinniges unterlassen – da haben wir schon „die halbe Miete …“.





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