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Archive for 8. April 2019

Zu verbessernde Bäche und kleine Flüsse finden wir überall. In jedem und um jeden herum gibt es viel nachzuholen auf dem Weg zu einem gesünderen Zustand. Nach bekiester und zu bekiesender Strecke (hier im Blog „Ohlau 1“ und „Ohlau 2“) folgen ein paar Eindrücke zu einer Strecke, die wir uns als nachfolgenden Aktionsort vorstellen.

Ohlau-Überfahrt in Agrarland, starkes Gefälle bachab – hier gibt es reichlich Handlungsfreiheit.

Tief(er als im Ausbauzustand) hat sich der Bach nach Begradigung und Entfernen stabilisierender Elemente (Erlenwurzeln, Kiessohle, Totholz) in die Landschaft eingegraben.

Dieses Unverhältnis zwischen naturnahem Zustand vor Ausbau, dem genehmigten Ausbauzustand und extrem negativer Weiterentwicklung danach findet sich fast überall. Sehr schön ist diese sehr unschöne Situation in einer Arbeit über die Heidenauer Aue, einem Nebenbach des Oste-Systems, Niedersachsen, nachzulesen. Dort fliesst heute der mittlere Abfluss deutlich UNTER der genehmigten Bachsohle, kein Einzelfall. Verschärfend kommt hinzu – wie bei allzu vielen Bächen und kleinen Flüssen -, dass die Einstufung des Bachs offenbar die lokalen Verhältnisse überhaupt nicht berücksichtigt. Statt – klar am Umfeld und Kiesgrund zu erkennen, wo nicht Überbreite zu Sandfangqualitäten führt – als Kiesbach ist die Heidenauer Aue (wohl nach dem Motto „Ich kam, ich sah, ich verdachte mich“) als Sandbach ausgewiesen. – Da kammer nix machen …

Wir hier aber schon, später mal.

Blick bachauf – diese ruhig, durch das Brückenwiderlager wie eingestaut wirkende Strecke werden wir mit uferseitig wechselnden Kiesschüttungen beleben.

Wasserstern und andere standorttypische Pflanzen zeigen bachab in der erodierten Strecke, dass die Ohlau von Natur aus ein Kiesbach ist. Das gilt es zu fördern.

Blick bachauf, auf dem Rückweg. Wie hier krankt unsere Landschaft fast überall am Nichtbeachten von Fachlichkeit, am Verstoß gegen Rechtsvorschriften und am Widerstand gegen längst erkannte Verbesserungsnotwendigkeiten.

Ändern wir das. Wir ändern das.

Noch so gute Fachveröffentlichungen helfen nur wenig auf dem Weg zu Gewässerrandstreifen, zum standorttypischen Baumsaum, zur Auenentwicklung einschliesslich Auwald (hilfsweise verlinkt, bekam es auf der derzeitigen Ministeriums-Homepage nicht), so lange der klare Handlungsrahmen von Politik nicht gesetzt und Verwaltung zur flächendeckenden Umsetzung entsprechend orientiert und unterstützt wird. – Schleswig-Holstein, waldärmstes Bundesland, könnte doch gern mal handeln?

Stiftungen können Handeln immerhin anstoßen, z.B. „Klimawald“, Schulen setzen gute Beispiele. Flächendeckendes Handeln, wie gesagt in Fachlichkeit und Recht längst beschrieben, steht weiter aus.

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