Um es gleich zu Anfang zu erwähnen: es geht hier nicht um die marine, arktische „Pleuronectes glacialis, Pallas, 1776„. – Pleuronectes glacialis ssp. Elbe-nsis ist gerade, Februar/März 2018, in Teilen der Elbe sowie der Tide-Elbe zu beobachten – wie üblich bei solch seltenen Ereignissen gleich in hoher Individuenzahl.
Nun ist die Gattung Pleuronectes in und um Hamburg herum eher durch die Art P. platessa bekannt, nämlich, etwa in einem Vierteljahr, auf dem Mittagstisch vieler Restaurants – die „Mai-Scholle„.
Die Süßwasser-Elbe und insbesondere die Tide-Elbe sind hier, nicht weit von der Mündung in die Nordsee ehemals durch die Kaulbarsch-Flunder-Region gekennzeichnet gewesen. In großer Zahl schwamm die Flunder (Platichthys flesus) als Jungfisch flussauf zu ihren Nahrungsgründen, um als erwachsener, laichreifer Fisch wieder in die Flussmündung zurückzukehren. Diese Art als Grundfisch hat inzwischen, wohl durch die erheblichen wasserbaulichen Veränderungen und ständig angestiegenen Baggerarbeiten, vollständig ihre Bedeutung verloren. Der pelagische Stint (Osmerus eperlanus) stellt zu über 90 % die Fischpopulation, wenngleich sein Laichaufstieg im Vorjahr, 2017, wohl eher in spärlicher Zahl stattfand.
Das besondere am Auftreten von Pleuronectes glacialis Elbe-nsis ist, dass sie häufig in ihren beiden morphologischen Formen gleichzeitig zu beobachten ist. Während die Form des turbulent fliessenden Flusses eher Lotosblatt-Form aufweist, kennzeichnet die Stillwasser-, Hafenform in der Tide-Elbe ein nahezu rechteckiger Umriss. Fast ist man versucht, sie aus wirtschaftlicher Sicht als Optimalform für Fischstäbchen anzusehen.
Dieses Jahr habe ich persönlich die Lotosblatt-Form noch nicht gesehen. Ok, wer sich an dem Begriff stört, vergleicht die Form in Draufsicht vielleicht lieber mit einem kurzen, hochrückigen Aischgründer Karpfen (Cyprinus carpio) oder einem Brassen (Abramis brama) in Seitenansicht. Hier im Blog sind glücklicher Weise aus früheren Vorkommen Bilder zu sehen, z.B. dies.
Aktuell gesehen habe ich die erwähnte Stillwasser-, Hafenform heute im Schulauer Hafen, Wedel, Schleswig-Holstein.
Wer nun verärgert, vielleicht irritiert ist, sei daran erinnert: Gestern war der 1. März – am 1. April wird das hier Geschilderte nicht mehr aktuell darstellbar sein.


Weder verärgert noch irritiert-amüsiert! 😊
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Kulinarisch gibt es auch noch das „Pfannekucheneis“, auch sehr zu empfehlen.

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