Dieses Jahr ist mit der Steuerung der Edertalsperre etwas schief gelaufen. Schon bevor die Tourismus-Saison so richtig begann, war der See extrem leer. Irgendwie hat irgendwer offenbar das Verdunsten von Schnee im oberen Einzugsgebiet unterschätzt und gemeint, riesigen Speicherraum für eine Schneeschmelze vorhalten zu müssen … – Vielleicht lag auch gar nicht so viel Schnee?
Dafür ist nun im September der See nach regnerischem Sommer so schnell angestiegen, dass die Hopfenberge nahe der Sperrmauer nicht mehr von Land aus erreicht werden können. Etliche Meter ist das Verbindungsstück, die „Durchfahrt der Schleppbahn bei der Stollenmühle“ schon wieder unter Wasser. (Zu dieser Örtlichkeit mehr in einem späteren Beitrag.)
Das Gebiet des Edersees ist aber immer einen Besuch wert. Von den vielen Wanderwegen im Umfeld wähle ich vom Urwaldsteig den Knorreichenstieg von Asel aus.

Der Urwaldsteig – Zeichen am altem Ahorn. Die Vielzahl an Baumarten und die weite Spanne ihres Alters machen das Besondere dieses langen Wanderweges aus.

Heute interessiert mich – für die Planung des Folgetages – aber vor allem der Wasserstand des Edersees. „Atlantis“ – die Eder fliesst noch munter unter der trocken gefallenen Aseler Brücke.

In der zunächst angesteuerten Werbebucht fliegen die Schwalben tief, der Regen fliegt im 45-Grad-Winkel. – Weg hier!

Beim Rotkreuzlager gehe ich durch Buchenwald Richtung Eder. Der Regen hat mäandernde Rinnen ins Laub gewaschen.

Die Aseler Brücke von flussauf gesehen – gestern stand ich noch oben am Waldhang gegenüber, Horizont.

Wenn man die riesigen, von der Eder freigespülten Geröllflächen sieht, wundert es nicht, dass die Eder einst DER Lachs-Laichfluss der Weser war.
Auch weiter aufwärts im frei fliessenden Fluss sind solche Geröllflächen überall zu bemerken. Mitglieder des englischen Königshauses, die Familie Mountbatten („Battenberg“) angelte im 19. Jahrhundert dort noch mit der Fliege auf Lachs.

Ich klettere den Hang hinunter. Der Blick zurück zeigt den Uferrand bei Vollstau – dort dann im Wasser flottierende Weidenwurzeln, die hervorragende Verstecke für Kleintiere und Fische bieten.

Eine schicke Landschaft und ein inzwischen – nach Abwasserreinigung – schicker Fluss. Auch die Eder sollte allerdings endlich vom Übermaß agrarischen Düngers befreit werden.

Noch sind die Wälder grün, aber schon die Farben der Pflanzensukzession im trocken gefallenen Seebett begeistern.
Wie die IG Edersee fachkundig darstellt, ist der Hecht heutzutage einer der wichtigsten Fische in der Edertalsperre.
Schon höre ich die Stimmen „Aber der Hecht ist doch so grätenreich!“. – Richtig zubereitet – längs filetiert, bitte nicht quer zerstückeln, das „vermehrt“ die Gräten – ist der Hecht auf dem Teller (im Link weit genug runterrollen) nur von wenigen anderen Arten zu schlagen.
Auch hier hat sich also herumgesprochen, wie ökologisch optimierter Erosionsschutz mit Lenkbuhnen funktioniert.









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