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Archive for 4. Juni 2016

So langsam erschliesse ich mir – unterstützt von Kundigen – die Bäche und kleinen Flüsse der neuen Wohnumgebung (ein ergänzender Artikel zum ersten Düpenau-Beitrag vom 4. April 2016 – gern mal über Anklicken im Kalender nachschlagen –  ist überfällig, bitte Geduld).

Eine gute Gelegenheit für neue Erfahrungen bieten die NABU-Bachaktionstage, heute war es wieder so weit.

Um die NABU-Gruppe Hamburg-West haben seit geraumer Zeit viele Aktive dazu beigetragen, die Wedeler Au in Teilstrecken aus ihrem lebensfeindlichen Kanalzustand in einen lebendigen Bach zu verwandeln. – Rückschläge wollen dabei auch verkraftet sein.

Bei schönstem Wetter radele ich bachauf durchs Wedeler Autal, zuerst an seiner Nordkante.

Bei schönstem Wetter radele ich bachauf durchs Wedeler Autal, zuerst an seiner Nordkante.

Nach Seitenwechsel auf die Südseite blicke ich nördlich der S-Bahntrasse über die bunten Mähwiesen.

Nach Seitenwechsel auf die Südseite blicke ich nördlich der S-Bahntrasse über die bunten Mähwiesen.

Immer bergan geht es über den Rheingoldweg - schliesslich ist die Wedeler Au ein Fliessgewässer. Irgendwoher muss das Fliessen ja kommen.

Immer bergan geht es über den Rheingoldweg – schliesslich ist die Wedeler Au ein Fliessgewässer. Irgendwoher muss das Fliessen ja kommen.

Wie sicherlich bekannt, ist das Norddeutsche Tiefland nicht überall flach.

Grot Sahl - immer weiter bergan, begeistert vom kühlenden, lichten Schatten der Bäume.

Grot Sahl – immer weiter bergan, begeistert vom kühlenden, lichten Schatten der Bäume.

Ankunft Kriemhildstraße, Brücke Wedeler Au - Steine, Holz, Werkzeug, fleissige Helferinnen und Helfer - alles da.

Ankunft Kriemhildstraße, Brücke Wedeler Au – Steine, Holz, Werkzeug, fleissige Helferinnen und Helfer – alles da.

Nach Vorbesprechung starten die Arbeiten des NABU-Bachaktionstages.

Nach Vorbesprechung starten die Arbeiten des NABU-Bachaktionstages.

Der Ausgangszustand - überbreite, übertiefe Kanalsituation, so gut wie keine Strömung erkennbar - KEIN Bach.

Der Ausgangszustand – überbreite, übertiefe Kanalsituation, so gut wie keine Strömung erkennbar – KEIN Bach.

Lebensraumwüste "Bach" in grünem Idyll - da soll was besser werden.

Lebensraumwüste „Bach“ in grünem Idyll – da soll was besser werden.

Abwärts der Brücke sind Erfolge der Vorjahre erkennbar. Das Niedrigwasserprofil ist durch Kiese und Holz belebt, Hochwasser kann ungestört darüber ablaufen.

Abwärts der Brücke sind Erfolge der Vorjahre erkennbar. Das Niedrigwasserprofil ist durch Kiese und Holz belebt, Hochwasser kann ungestört darüber ablaufen.

Wechselseitige Einengungen aus Kies und Totholz unter Mittelwasserabfluss - beispielhaftes "instream Restaurieren".

Wechselseitige Einengungen aus Kies und Totholz unter Mittelwasserabfluss – beispielhaftes „instream Restaurieren“.

Schon optisch ist die Belebung des Niedrigwasserprofils zu erkennen - gelenkte, turbulente Strömung, wo vorher träge Bewegung vorlag.

Schon optisch ist die Belebung des Niedrigwasserprofils zu erkennen – gelenkte, turbulente Strömung, wo vorher träge Bewegung vorlag.

Hüfttief und tiefer hinter der Böschungskante verschwunden wird eifrig gewerkelt.

Hüfttief und tiefer hinter der Böschungskante verschwunden wird eifrig gewerkelt.

Und es gibt mehr und anderes Leben im Bach - neben der Wasserassel leben eine Vielzahl Bachflohkrebse hier, ihr guter Zustand erkennbar an den unterschiedlichen Altersgruppen. Offenbar laufen Vermehrung und Heranwachsen wesentlich besser als vorher.

Und es gibt mehr und anderes Leben im Bach – neben der Wasserassel leben eine Vielzahl Bachflohkrebse hier, ihr guter Zustand erkennbar an den unterschiedlichen Altersgruppen. Offenbar laufen Vermehrung und Heranwachsen wesentlich besser als vorher.

Günter Entlinger, alt-erfahrener Bachverbesserer, hat für die Restaurierer Tiere aus der Wedeler Au gefangen. So kann Verbesserung am Besten verdeutlicht werden.

Dem kleinen Stichling sind Wasserassel und Bachflohkrebse noch etwas zu groß.

Dem kleinen Stichling sind Wasserassel und Bachflohkrebse noch etwas zu groß.

Neben - hier nicht sichtbaren - jungen Eintagsfliegenlarven ergänzen Egel und Köcherfliegenlarven das Bild.

Neben – hier nicht sichtbaren – jungen Eintagsfliegenlarven ergänzen Egel und Köcherfliegenlarven das Bild.

Wer gut arbeitet, soll auch gut trinken - Auswahl steht bereit.

Wer gut arbeitet, soll auch gut trinken – Auswahl steht bereit.

Fleissige Hände haben eine bunte Tafel zubereitet - dann man guten Appetit!

Fleissige Hände haben eine bunte Tafel zubereitet – dann man guten Appetit!

Pause - Inzwischen wurde schon gut was weggeschafft.

Pause – Inzwischen wurde schon gut was weggeschafft.

Die Wedeler Au - belebt, licht beschattet, wurzel- und kiesstrukturiert.

Die Wedeler Au – belebt, licht beschattet, wurzel- und kiesstrukturiert.

Wedeler Au - Journalist-belebt. Auch die schreibende Zunft ist von den guten Taten angetan.

Wedeler Au – Journalist-belebt. Auch die schreibende Zunft ist von den guten Taten angetan.

Durch lichten Auwald radele ich parallel zu Wedeler Au gen Westen - nun bachab.

Durch lichten Auwald radele ich parallel zu Wedeler Au gen Westen – nun bachab.

POW - zum Abgewöhnen! Baumlose Großstadtkreuzung auf der Landesgrenze. Ich biege nach rechts ab, wieder in die Autal-Allee gen Wedel.

POW – zum Abgewöhnen! Baumlose Großstadtkreuzung auf der Landesgrenze. Ich biege nach rechts ab, wieder in die Autal-Allee gen Wedel.

Das letzte Bild führt uns vor Augen, was in Sachen „Anpassung an den Klimawandel“ unter anderem zu tun wäre. Nur eine von vielen möglichen „no regret“-Maßnahmen wäre, mehr Großgrün (wieder) in die Planungen und Ausführungen in Stadt und Land einzubringen. Der heutige Arbeitsstandort an der Wedeler Au zeigte vom grünen Rahmen her, wie Natur den sommerkühlen Bach erhält – unsere weitgehend entbaumten Strecken der meisten Bäche und kleinen Flüsse warten auf ihren sie ursprünglich begleitenden Halbschatten.

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