
Überall in Wernigerode stolpert man geradezu über das Wappentier, die Bachforelle. Fast jeden Gully-Deckel, hier im Bild ein Ausschnitt, ziert sie.
Na gut, so einen Fisch mit hohen Ansprüchen an die Gewässerqualität auf ein Wappen und das auf Gully-Deckel zu bringen, ist das Eine.

Nicht nur unter den Füßen, auch hoch über dem Kopf, hier am Rathaus, ist die Bachforelle auszumachen.
Sind aber auch Bachforellen „live“ hier zu beobachten, gar mitten in der Stadt? Mit Zillierbach und Holtemme bietet Wernigerode aufgrund einer Vielzahl von querenden Fußgänger- und anderen Brücken die Möglichkeit, das Auge bzw. die Bachqualität zu testen. Gehen wir mal zur Schönen Ecke.

Stadtwärts kann man z.B. Pferdestärken von hier beobachten – in diesem Fall biologische und technische, wohl auf dem Weg Richtung Schloss.

Hinterherguckend können wir nachvollziehen, warum Wernigerode „die bunte Stadt am Harz“ genannt wird. Und von oben blickt das Schloss aufs Ganze.
Aber wir wollten ja etwas anderes …

Schöne Ecke, bachab – Beispiel für einen dreidimensional naturnah aussehenden Bach. Bäume dürfen nicht fehlen.

Schöne Ecke, bachaufwärts – auch hier gute Rauigkeit der Bachsohle, sich im städtischen Korsett windendes Bächlein. Allerdings fehlen die Bäume.

So sonnenbestrahlt wird eine Übermasse von Algen produziert, die den Bach belastet. Temperatur- und UV-Störungen können standorttypisches Leben gefährden.

Promenade, Blick bachauf – schicke Struktur, Bäume oben am Straßenrand. Na gut, immerhin ist die so nötige Teilbeschattung gewährleistet.
(Mal aufs Foto drücken, dann sollte es klappen mit dem Sehen!) – Hier kann man studieren, was die Natur aus angepasster Struktur produziert – geradezu Unglaubliches angesichts unserer aus Jahrzehnten Abwasserbelastung, übertechnischem Wasserbau und harter Gewässerunterhaltung resultierenden Gewässerwüsten. Mit konsequenter Abwasserreinigung wurde der Grundstein gelegt. Hilfe auch zur Lebensraumverbesserung ist leicht möglich, wenn man den Grundlagen und Prinzipien folgt.

Und wenn die Wassertiefe etwas größer ist – UND ein größeres Versteck vorhanden ist -, können wir auch ältere Forellen sehen.
Wo sonst gibt es das, dass eine Stadt ihrem im Stadtwappen stehenden Tier gerecht wird? Da kann man allen hieran Beteiligten, allen voran den Unermüdlichen vom Wildfisch Wernigerode, nur danken!









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