Nun sind die Sommerschulferien fast aller Bundesländer vorbei, die meisten darauf angewiesenen Urlauber zurückgekehrt. Das gibt Gelegenheit, auf Besonderes zurückzublicken: Gold in der Seeve.
Zu Beginn der Ferien durften die offenbar nicht endenden Taten von Hein Blöd & Co. im Fernsehen miterlebt werden (- nein, nicht der von Käpt`n Blaubär). Ach, so Geliebtes (?!?) wie Hunde, Katzen und anderes Getier, vorher gekauft oder als Geschenk angenommen, überfüllten die Tierheime, abgegeben oder einfach irgendwo ausgesetzt.
Dass sich solches Treiben nicht nur auf Säugetiere beschränkt, sondern auch vom Baggersee Schnappschildkröte, Piranha und Krokodil gemeldet werden, ist längst geläufig – und sei es als Lückenfüller in saure-Gurken-Zeit.
So war es für mich zwar neu, aber nicht sooo überraschend, „Gold“ in der Seeve zu entdecken.

Da ist es also – Gold in der Seeve. Zwei Goldfische beschäftigen sich bei Niedrigstwasser mit ihrem neuen, ungewohnten Umfeld und miteinander.
Ein ganzes Stück weiter bachab meinte ich, die beiden Goldfische wiederzusehen. Dass es ihnen nicht so sonderlich als Warmwasserliebhaber in Norddeutschlands sommerkühlstem Fliessgewässer gefiel, zeigte sich am Aufenthalt meist nahe der Oberfläche und dicht am Uferrand – oder war da „nur“ im Tiefen ein Raubfisch auf der Lauer? Wieder zurück spielten die zuerst gesehenen beiden noch immer in ihrem kleinen persönlichen Tümpel am Rand der Erosions-Abrissturbulenz einer Brücke (wäre endlich Zeit, die mal durch eine schöne Kies-/Geröllgleite unterhalb des Kolks aufzufangen – wird aber noch nicht bei Zuständigen eingesehen / von dort erlaubt.). Also sind mindestens 4 Stück Gold aus einem Privatteich in der Seeve gelandet und teilen das Schicksal der oben genannten Ausgesetzten, allerdings nicht im Tierheim versorgt.
Da in den Sommermeldungen eine ganz besondere Information nun schon mindestens 2mal nachzulesen war („… hat die Seeve zur Zeit eine Wassertemperatur von circa 8 Grad Celsius. Die niedrige Temperatur entsteht durch die hohe Fließgeschwindigkeit.“ Hamburger Abendblatt, 13.08.15; „… Steine in den Bach, die auch dafür sorgen, dass der Strom dort verengt wird, wodurch das Wasser schneller fließt und abkühlt.“ Nordheide Wochenblatt, 26.08.15), folgt an dieser Stelle eine Richtigstellung. Nein, liebe Leserinnen und Leser, selbstverständlich werden naturwissenschaftliche und ingenieurtechnische Kenntnisse nicht auf den Kopf gestellt, wird Naturgeschehen neu entdeckt.
Wie schreibt mir ein Gewässerrestaurierer so treffend: „Daß Turbulenz Kälte produziert, ist fürwahr ein echtes Pressephänomen.“
„Sommerkühle Fliessgewässer“ sind und bleiben dadurch etwas Besonderes, dass sie auf langer Strecke begleitet werden von einem Gelände, das über eine Vielzahl Quellen von der Seite oder vom Bachgrund ganzjährig ziemlich gleich temperiertes Wasser liefert. Wenn dann – besonders in Hitzeperioden, generell um so wichtiger in Zeiten des Klimawandels – der standorttypische Baumsaum den Bach beschattet, bleibt die besondere Lebensgemeinschaft des Forellenbachs erhalten. – Wenn nicht, meine Güte, wir leben übermäßig offenbar immer noch in Zeiten der Baumvernichtung, dann verschwindet diese Lebensgemeinschaft, verödete, nur von ein paar Allerweltsarten bewohnte Gewässerstrecken bleiben zurück.
Die in der Zeitung genannte Zahl von 8 Grad Celsius gilt übrigens mit Sicherheit nicht für „die Seeve“ im August. Ich habe genau so wenig gemessen wie die Redakteure, schätze aber, dass eher so etwas bei 15 (je nach Örtlichkeit vielleicht noch 2 Grad mehr) die sommerliche Realität beherrscht. Und das ist halt für den wärmeliebenden Badegast immer noch kühl.
Wer mehr wissen möchte, nutzt oben die Suchfunktion dieses Blog mit dem Stichwort „sommerkühl“. Das scheinbare Gegenteil „winterwarm“ findet sich beispielsweise hier.

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