
Ey, guckt mal, was `s` `n hier los?!

Hydrobiologie-Exkursion 2014, Gruppe 1

Hydrobiologie-Exkursion 2014, Gruppe 2

„Ach, die kenn` ich, die kommen jedes Jahr – Studenten von der TUHH!“
Und auch wir haben eine Menge gesehen – wurden nicht nur beobachtet.

Am Morgen kämpfte die Sonne lange gegen Hochnebel.

Zum Starttermin gar war die Sonne wieder ganz verschwunden. – So haben wir die Tour geändert, „Roof of the World“ nach hinten verschoben.

Erster Stopp: die luxuriöse Otter-Berme. Fischotter sind anspruchsvoll, wollen Brücken nur trockenen Fußes queren. Oben hiesse das: Opfer des Autoverkehrs! – Man erkennt, auch Künstler passieren hier.

Wo mit Kies, Geröll, Steinen restauriert wurde, finden Pflanzen dauerhaft wieder Halt. Im standorttypischen Halbschatten zeigen sie uns, wie schmal ein lebendiger Bachquerschnitt hier sein muss.
Da dieses Phänomen typisch so auftritt, folgen Beispiele von 2 anderen Exkursionsorten die analogen Ansichten.

Wasserbaumeister Pflanze führt uns vor: so sieht ein lebendiger, turbulenter Stromstrich aus.

Wasserbaumeister Pflanze zum Dritten – Für Hochwasserbesorgte sei ergänzt: Diese Pflanzen haben einen flexiblen Körper, legen sich bei höheren Wasserständen ohne Widerstand flach ins Geschehen.

NEL, die Nordeuropäische Erdgasleitung, ist immer interessant – hier vor allem wegen Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen.

Im Bereich der Querung mit der Este wurde dem Forellenbach durch intensives Angebot von Kies und Geröll die Möglichkeit zur Sohl- und Uferstrukturierung gegeben. Ein äusserst vielfältiges Längs- und Querprofil, das bereits intensiv belaicht wurde, ist der Lohn.

Wie öde dagegen stellt sich ein nahe liegender überbreiter, übertiefer Erosionssand-Mäander dar – eine Wüstenei !

Wichtige Erkenntnis der Exkursion: Bäume, hier meist Erlen, garantieren Erosionsschutz und bieten eine Vielzahl von Lebensräumen. So sieht einschliesslich seines lichten Schattens ein naturnahes Fliessgewässer aus – „Keeping Rivers Cool“, wie der englischsprachige Raum in Zeiten des Klimawandels zunehmend propagiert.

Wo der Baumschutz verloren ist, gingen Hunderte m³ Boden zu Tal und mussten anderswo teuer gebaggert werden. Die alte Erle ist Zeugin der Vergangenheit – SO schmal wäre der lebendige Bach hier.

Blick vom Hochufer der Este auf von Nadelholz geräumte Auenfläche. Diese NEL-bezogene Ausgleich- und Ersatzmaßnahme bringt großflächige Verbesserung.

Ein Drittel der geräumten, bislang trostlosen „Schwarzwald“-Fläche wurde mit Erlen bepflanzt. Zwei Drittel stehen der natürlichen Sukzession zur Verfügung – ein Großexperiment!

Turbulenzstudien im restaurierten Kiesbach – Fans sind hier gar nicht wegzubekommen …

Weil`s so schön ist, gleich nochmal.

Und so entmischt die Strömung Organik, Sand, Kies, Geröll – letztere werden intensiv von Kieslaichern genutzt.

Die Zeit läuft, jetzt bloß nicht vom – rechten – Weg abkommen.
Es wartet das „Dach der Welt“.

Was für ein Postkartenfoto, wie gut, dass wir die Route geändert haben angesichts des Nebels am Morgen! – Das Dach der Welt – „top of the world“ zwischen Elbe- und Weser-Einzugsgebiet. – Ok, angesichts von ca. 80 m über NN ist das nur ein Flachdach. – Aber was ist das für ein Umgang mit dem Boden!? Ein halbes Jahr liegt der ungeschützt durch Vegetation. Nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen Boden, Wasser, Luft sieht anders aus.

Boden ! ? – Hier werden Steuer- und Stromgebührenzahler verhohnepiepelt. Wie kann es sein, dass solch Kulturschande mit Steuergeld vergoldet wird? Auf solch schwachen Boden gehört Wald – Wasser-Wald !
So sind wir denn bei all den guten Beispielen wieder in der wahren Realität angekommen. Es wird Zeit, die Subventions-Irrungen abzuschaffen.
Die Flussgebietsgemeinschaft Elbe – unsere Exkursion bewegte sich in ihrem Einzugegebiet – findet Derlei auch nicht witzig und fordert, nicht zuletzt im Hinblick auf den Zustand der Nordsee dringend Verbesserungen bei der Landwirtschaft. Hier der direkte Zugang zum Papier.
Wer Fotos von Gewässerorganismen vermisst, sucht in der Suche einmal unter „Welt zu Gast“. Da erscheinen dann die Vorjahre, in denen immer mal ein Gewässerorganismus abgebildet wurde.
Dann bis zum nächsten Mal!
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