Das ist ja ein Wetter – sie erzählen uns, die Sahara kommt mit Wüstensand ins Norddeutsche Tiefland. – Sollten wir mal statt Desertec ein Milliarden-Bäume-Wüsten-Bekämpfungsprogramm starten, wie die Chinesen das, inzwischen verzweifelt genug, längst begonnen haben? Vielleicht reicht es schon, örtliche Programme in Afrika stärker zu stützen?
(Fiele das auch unter das Stichwort der Überschrift „HuSt“ – „Hölzchen & Stöckchen“ ?)

Mindestens sollten wir aber im Garten Trinkbares für unsere Mitbewohner bereithalten. Hier trinkt eine Wespe aus der Vogeltränke.

Die Wespe verlässt das Lokal – wer sagt mir mal, um welche Art es sich handelt (orange Fühlerspitzen)?
Das ist wohl die Gallische Feldwespe. (Wespen MUSS man übrigens NICHT bekämpfen, auch wenn die Google-Suche hierfür eine Masse Links ergibt.)
Ich verlasse die Terrasse mit der Vogeltränke – der sommerkühle Bach ruft!

An der Seeve angekommen – extremes Niedrigwasser verdeutlicht die steilen Böschungen, den lebensfeindlichen Sandgrund dieses ausgebauten, früheren Kiesbachs.
Der Bendestorfer Mühlenbach, ein früher guter Forellenlaichbach der Seeve, soll wieder als solcher hergestellt werden – und zwar im Rahmen angepasster Gewässerunterhaltung.

Dass Restaurieren dringend erforderlich ist, zeigt diese tief eingeschnittene, mit steilen Ufern versehene Überbreite. Bewegter Sand charakterisiert den Gewässergrund.

Nahebei zeigt die aktuelle Situation durch einen Sturzbaum, wie gering die dynamische Niedrigwassersituation gestaltet werden kann (blau) – rot: die Sandwüste. – Nach Blattfall im Herbst unterhalten wir uns, ob und wie das Hochwasserprofil freigeschnitten werden muss.
Wie das geht, ist andernorts vielfach erprobt: Treibselsammler sind die Methode der Wahl. Geringer Aufwand bringt großen Erfolg.

Jetzt wird die Form gegeben – bachmittig auf Mittelwasserniveau, zum Ufer ansteigend als Erosionsschutz.

Standort Nr. 3: vom hier rechts gesehenen, mit Wurzeln ungeschützten Ufer soll die Strömung Richtung Erlenwurzel gelenkt werden (zusammengesetztes Bild, daher flach – mal draufdrücken, dann wird`s groß).

Kaum ist Nr. 3 fertig, ist schon zu erkennen, dass sich die Strömung entlang der Erlenwurzel konzentriert.

Wir entdecken eine kleine Forelle. Das arme Tier muss sich zwischen Sand- und Schlammbett sein zuHause hinter einem Blatt suchen. – Wäre dieses Blatt nicht da, …

Ein Blatt als zuHause einer Forelle – wir werden dem Bach reiche Struktur mit Holz und Kies geben. – Wenn das die kleine Forelle wüsste!
Wenn die Treibselsammler die Strömung verändert haben, soll Kies-/Geröllzugabe den ursprünglich vorhanden gewesenen Bachgrund wieder herstellen.

Kleine Sehhilfe (Detail aus dem vorigen Foto): Auf Seeve-Uferstauden hat sich die Zweigestreifte Quelljungfer, Cordulegaster boltoni, niedergelassen.
Es lohnt sich also.
Uuund – man kann es in Zeiten des Klimawandels nicht oft genug sagen: Egal, ob man seinen Forellenbach im Ländlichen erhalten will oder Bäche in der Stadt verbessert – „Keep your river cool.“ ist für Bachoberläufe das non-plus-ultra.







Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.