Zugegeben, es ist schon fast kein Juni mehr – Mai ist längst vorbei.
Aber sie fliegen noch, die Großen Eintagsfliegen – mehr als einen Tag sind sie trotz ihres Namens an Stauden, Büschen, Bäumen und in der Luft unterwegs, bis sie vor oder nach dem Hochzeitsflug und der Eiablage gefressen werden – oder „einfach so“ ihr Leben beenden.
Dieses Jahr konnten wir alle 3 sehen – Vater, Mutter und Kind.

Dies ist das Weibchen. Der Fachmann sagt, ihre Flügel sind noch milchig – eine Häutung bis zum erwachsenen Insekt steht noch aus.

Und hier ein Kind. – Wenn diese Art zahlreich zu finden ist, kann aufgrund ihrer mehrjährigen Larvenentwicklung von halbwegs stabilen Gewässerverhältnissen ausgegangen werden.
Wir haben mehrere Altersstadien der Larven gefunden – ein an sich gutes Zeichen. Was allerdings erstaunte, war die alleinige Anwesenheit von jungen Bachflohkrebsen. Alle sonst hier häufigen anderen Altersstadien der Krebse fehlten. Dafür fanden sich im weiteren Exkursionsverlauf weiter bachab große Mengen bachauf wandernder älterer Stadien. – Da die üblicher Weise keinen Betriebsausflug, Urlaubsreisen oder ähnliches unternehmen, ist evt. davon auszugehen, dass Pestizide oder andere Störstoffe eine „Katastrophendrift“ der älteren ausgelöst haben. Wir sahen da wohl die Rückwanderung nach Wegfall der Schad-Auffälligkeiten.
Leider wird derlei in der Gewässerpraxis viel zu wenig beachtet. Gewässerschutz ist in der täglichen Realität von gesetzten Zielen noch weit entfernt.


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