Nachdem Norddeutschland im Hamburger Umfeld nach langer Frühjahrstrockenheit so richtig Regen abbekommen hatte, wollte ich – eine Einladung nutzend – dem entgehen und fuhr Ende Mai gen Fünens Ostküste nach Nyborg Strand. Die Wettervorhersage sah gut aus – das „Polen-Tief“ drehte und drehte seine Nässe ins Land, aber nicht ins dänische Inselreich.
Zum Verständnis der Gemütslage der Norddeutschen zu dieser Zeit hier 2 Fotos von der Este.
Lange fehlender Niederschlag hatte im Frühjahr die Bäche auf Niedrigstwasser fallen lassen. Das einzig Gute dabei: man konnte die Sohlstruktur gut studieren – hier die Este in einem Restaurierungsbereich auf dem Weg zum guten Zustand, sich optimal entwickelnde Kolk-Rausche-Strukturen, Lebens- und Laichraum vieler Arten.
Wie schnell sich etwas ändern kann – die selbe Stelle 10 Tage später nach nicht enden wollenden Niederschlägen (und der Wasserstand stieg weiter an). Es wurde der nasseste Mai seit Wetteraufzeichnung.
Also los per Zug unter grauem Himmel, über die nun unsichtbare Grenze ins nördliche Nachbarland und rüber nach Fünen.
Blick nach Westen gegen die Fahrtrichtung – na also: über Fünen reisst der Himmel auf, die Sonne bescheint Intensiv-Agrarlandschaft.
Oha, der Blick in Fahrtrichtung lässt nichts Gutes ahnen – dreht das Tief doch weiter nordostwärts als angesagt?!
Ich rollere den Koffer einen „natursti“ entlang vom Bahnhof Richtung Hotel Nyborg Strand. Der Fortschritt ist eine Schnecke? – Jedenfalls lange trocken war`s hier heute nicht.
Und so kommt, was kommen muss – kurz vor dem Hotel prasselt ein Gewitterschauer herunter. Zum Glück habe ich, im Gegensatz zu dem Sprintenden, meinen Schirm dabei.
Geschafft – hier also wird die große Konferenz stattfinden unter dem Motto „Mehr Natur und Umwelt für`s Geld“. Da bin ich mit meinem Thema „instream Restaurieren“ ja genau richtig!
Das Abendwetter zeigt sich gnädig – Ruhe nach dem Sturm – im Hintergrund die Storebeltbrücke. – Da ist ein kleiner Spaziergang in den Ort ein Vergnügen.
Die zusammengeschobenen Buchenblüten zeigen das gerade abgelaufene hydraulische Geschehen.
Die alte Lindenallee Richtung Schloss beeindruckt.
Auch der Blick zum Himmel beeindruckt – wir liegen noch immer direkt unter der Wolkenkante des Tiefs.
Der Abendhimmel kurz vor Sonnenuntergang entschädigt für das (Fast)Nasswerden.
Auf dem Rückweg – Blick in eine verwunschene Welt. Hier treffen sich Heimliche, vielleicht Fuchs und Hase.
Gut wieder beim Hotel angekommen – der Tag war lang genug. Der morgen wird`s auch.
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