Zu einer weiteren Vortragsveranstaltung luden die Landesverbände Hamburg von BUND und NABU sowie die Aktion Fischotterschutz nach Poppenbüttel.

Die Anreise gestaltete sich feucht, um nicht zu sagen: pitschnass! – Nach Monaten mit erheblichem Niederschlagsdefizit meinte St. Petrus, er wolle die Fließgewässer endlich mal wieder fließen lassen.

In Hamburg sah es nicht anders aus als beim Start in Nordniedersachsen – wahre Wasserfälle flossen an den S-Bahnwagen herab.
Über 100 Teilnehmer folgten. Die Vorträge werden auf der Seite von „Lebendige Alster“ nachzulesen sein.

Schwerpunktthema waren die Wanderfische bzw. die Frage, wie und wann Alster und Elbe endlich wieder frei miteinander verbunden sind.
Wenn alles klappt, soll die Alster oberhalb ihres großen Mühlenteichs (Außenalster) an der Fuhlsbüttler Schleuse noch im Herbst 2012 durchgängig sein.
Leider konnte sich Hamburg nicht zu einer vorbildlichen Lösung wie Dänemarks Silkeborg mit fast gleichen Randbedingungen an der Gudenau durchringen (die Silkeborg-Durchgängigkeit ist sogar im Satellitenbild bei Google sichtbar). – Statt eines frei fließenden Flusses wurde es eine auf Mini-Wassermenge definierte Prothese. Mal wieder geht Wasserkraft vor Ökologie.
An der Rathausschleuse und der Mühlenbrücke, den beiden unteren zu überwindenden Sperren Richtung Elbe, soll es dann im Frühjahr 2013 „freie Fahrt“ für Wanderfische heissen. – Auch hier, wenn man die Diskussion richtig verstand, ist offenbar der Stand der Technik nicht eingehalten.
Wir dürfen gespannt sein, welche Arten oder Altersstadien hierdurch an freier Bewegung weiter gehindert sein werden.
Neben der Durchgängigkeit wurden auch wasserchemische Messdaten vorgestellt. Die angesichts jahrzehntelanger Schonung exzessiver Landwirtschaft herrschende Überdüngung unserer Gewässer bis zu den Meeren überraschte fast nicht. Einigermaßen erschreckend ist aber die weit verbreitete Anwesenheit von Giften, Hormonen und vielen anderen Einfällen, die der Mensch im täglichen Leben offenbar für notwendig hält (Bis die tragischen Auswirkungen für Mensch, Tier und Pflanze so überdeutlich werden, dass – allzu spät – endlich Verbote derartiger Stoffe greifen).

Irgendwie hatte mich das oben gezeigte, schicke Meerforellen-Präparat irritiert. – Deshalb habe ich dieses 83 cm Meerforellenmännchen aus einem nordniedersächsischen Fluss nachgesehen. Ja, das ist es: die Meerforelle hat einen kurzen, sehr gedrungenen Schwanzstiel.
Wir sind gespannt, wie es weiter geht. Bei so viel Aktionsbereitschaft steht der Alster wohl eine gute Zukunft ins Haus.






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