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Archive for März 2012

Die Neunaugen sind Fisch des Jahres 2012, dabei sind sie doch gar keine Fische. Lesen Sie mehr dazu im vorstehenden Link.

In der Seeve, südlicher Elbe-Nebenfluss Niedersachsens flussauf der Hansestadt Hamburg, gibt es Bach-, Fluss- und Meerneunaugen – ja, hier im Norddeutschen Tiefland.

Heute sind mir 3 unglückliche Flussneunaugen begegnet. Das nehme ich zum Anlass, ein wenig über diese Tiere und die spezielle Situation für sie an der Seeve zu schreiben.

Kopfpartie eines toten Flussneunauges - gut erkennbar: die 7 Kiemenöffnungen und das Auge. Zählt man die hier nicht sichtbare Nasenöffnung dazu, kommt man auf die "9 Augen".

Kopfpartie eines toten Flussneunauges - gut erkennbar: die 7 Kiemenöffnungen und das Auge. Zählt man die hier nicht sichtbare Nasenöffnung dazu, kommt man auf die "9 Augen".

Von der Elbmündung aufwärts schwimmend arbeiten sich die laichreifen Individuen von Fluss- und Meerneunaugen in Richtung ihrer Geburtsgewässer vor - hier: die Elbe oberhalb Hamburg unmittelbar vor der Seeve-Mündung.

Von der Elbmündung aufwärts schwimmend arbeiten sich die laichreifen Individuen von Fluss- und Meerneunaugen in Richtung ihrer Geburtsgewässer vor - hier: die Elbe oberhalb Hamburg unmittelbar vor der Seeve-Mündung.

Nach dem Durchqueren des Seevesiels im Schutzdeich passieren die Tiere die wegen mangelnder Überwachung zerstörte Flusslandschaft. - Widerrechtlicher Ackerbau bis an den Gewässerrand, Pflügen bis an die bis vor wenigen Jahren durchgängig vorhanden gewesenen Ufergaleriebäume - Folge ist schleichender Totalverlust.

Nach dem Durchqueren des Seevesiels im Schutzdeich passieren die Tiere die wegen mangelnder Überwachung zerstörte Flusslandschaft. - Widerrechtlicher Ackerbau bis an den Gewässerrand, Pflügen bis an die bis vor wenigen Jahren durchgängig vorhanden gewesenen Ufergaleriebäume - Folge ist schleichender Totalverlust.

Brückenquerungen mit ihrem festen Unterbau zeigen die übermäßig ausgeprägte Erosion der gestörten Seeve: überall Zeichen notwendigen Restaurierens! Hydraulisch schwache Tierarten können solche Abrisse zunehmend schlechter passieren.

Brückenquerungen mit ihrem festen Unterbau zeigen die übermäßig ausgeprägte Erosion der gestörten Seeve: überall Zeichen notwendigen Restaurierens! Hydraulisch schwache Tierarten können solche Abrisse zunehmend schlechter passieren. (Im Hintergrund sichtbar: das Maschener Seevewehr.)

Bald schon kommen die Wanderer am Wehr Maschen an - wie alle anderen Hindernisse eine Stelle, an der Zuständige eine qualifizierte Durchwanderbarkeit herstellen müssen.

Bald schon kommen die Wanderer am Wehr Maschen an - wie alle anderen Hindernisse eine Stelle, an der Zuständige eine qualifizierte Durchwanderbarkeit herstellen müssen.

Blick auf das Wehr aus etwas größerer Entfernung. Der tosende Zufluss im Vordergrund ist der Austritt eines Fischpasses, über den gleich detaillierter zu berichten ist. - VorwBald schon kommen die Wanderer am Wehr Maschen an - wie alle anderen Hindernisse eine Stelle, an der Zuständige eine qualifizierte Durchwanderbarkeit herstellen müssen. - Vorweg gesagt: durch dieses Tosen arbeiten sich einige Tierarten tatsächlich bachauf.

Das Wehr aus etwas größerer Entfernung betrachtet. Was tost da so im Vordergrund? Es ist der Austritt des Jahrzehnte alten Fischpasses, über den noch detaillierter zu berichten sein wird. - Vorweg gesagt: durch dieses Tosen arbeiten sich einige Tierarten tatsächlich bachauf.

Der Fischpass Maschen ist vor vielen Jahrzehnten gebaut worden nach intensiven hydraulischen Untersuchungen an einer norddeutschen Universität. Das war vor der Zeit, dass Durchwanderbarkeit von Gewässern in Deutschland (wieder – preussische Gesetze kannten so etwas als notwendige Vorgabe!) als rechtlich zu verankerndes Grundgut schriftlich fixiert wurde.

Klarheit hat – nach tastenden Versuchen seit den 1980ern – erst die Wasserrahmenrichtlinie gebracht.

Um so mehr ist der Versuch zur Realisierung der Durchwanderbarkeit am Wehr Maschen ein frühes Lehrstück, an dem es noch heute viel zu erkennen gibt.

Inzwischen entspricht dieses Bauwerk in keiner Weise fachlichen Anforderungen. Es ist an der Zeit, hier Abhilfe zu schaffen.

Blick von Oberstrom: Aufstau der Seeve (rechts oben das Wehr), damit Wasser links in den Seevekanal Richtung Harburger Industrie abgeleitet werden kann.

Blick von Oberstrom: Aufstau der Seeve (rechts oben das Wehr), damit Wasser links in den Seevekanal Richtung Harburger Industrie abgeleitet werden kann.

Blick von Oberstrom: Detail Gesamteindrucck des Fischpasses am rechten Seeveufer - ein eigen- und wohl einzigartiges Bauwerk der Vergangenheit.

Blick von Oberstrom: Detail Gesamteindrucck des Fischpasses am rechten Seeveufer - ein eigen- und wohl einzigartiges Bauwerk der Vergangenheit.

Seinerzeit hatte man geplant, in einer Art Tümpelbeckenpass mit zwischengeschalteten Passagebereichen den Wehrabsturz kompensieren zu wollen. – Sie sehen keine Passage, nur Beton? Richtig: Im Beton sind unter Wasser jeweils 2 Löcher, durch die das Wasser strömt. Hier sollen und müssen Wanderwillige durch. (Ich bezeichne diese turbulenten Bereiche willkürlich gern als Delphin-Trainingseinheiten. Vielleicht würden Delphine auch über den Beton springen wollen.)

Heute stellen sich die früheren Tümpelbereiche als durchgängige, vielfältige Kleineinheiten von Landschaft dar. Im folgenden Bild wird die aus der Planung entstandene Ur-Realität beschrieben.

Heute stellen sich die früheren Tümpelbereiche als durchgängige, vielfältige Kleineinheiten von Landschaft dar. Im folgenden Bild wird die aus der Planung entstandene Ur-Realität beschrieben.

Die aufgeweiteten Tümpelbereiche (gelbe Darstellung der ursprünglichen Uferlinie) - in der Planung als Rastkolke gedacht  - fungierten im Erosions-Sand führenden Tieflandgewässer als Sandfänge. Die Gesamtfläche der Tümpel war ca. 2-5 cm schwach mit Wasser überflossen, in Betonnähe sorgte die dort gebündelte Strömung für kleine, abgesonderte Tiefwasserbereiche ober- und unterstroms.

Die aufgeweiteten Tümpelbereiche (gelbe Darstellung der ursprünglichen Uferlinie) - in der Planung als Rastkolke gedacht - fungierten im Erosions-Sand führenden Tieflandgewässer als Sandfänge. Die Gesamtfläche der Tümpel war ca. 2-5 cm schwach mit Wasser überflossen, in Betonnähe sorgte die dort gebündelte Strömung für kleine, abgesonderte Tiefwasserbereiche ober- und unterstroms.

Über viele Jahre war eine Wanderorganismenpassage in dieser „Sandfang-Situation“ unmöglich. Die in den Elbe-Abwasserjahrzehnten relativ wenigen Meerforellen, die das Sauerstoffloch bei Hamburg passieren konnten, sprangen sich am Seevewehr die Köpfe blutig.

Anglervereine versuchten in vielen und langen Gesprächen mit Unterhaltungsverband und zuständigen Verwaltungen Abhilfe zu schaffen. – Osmerus schlug Anfang der 1980er vor, die Zeichen des Bauwerks zu lesen und zu nutzen: in verengten Bereichen (den Durchlässen im Beton) sorgte die turbulente Strömung für Tiefwasser – warum also dies nicht im „Sandfang“ nutzen und Einengungen bauen ? !

Dankenswerter Weise trat das damalige Wasserwirtschaftsamt Lüneburg mit seinem Amtsleiter Thienel auf den Plan. Unbürokratisch entsandte er seinen Bautrupp und schnell waren wir uns einig: buhnenartig gestackte Einbauten würden Turbulenz induzieren und den antransportierten Sand zu einer Kleinlandschaft formen, die sich allein weiterentwickeln dürfte. Die roten Eintragungen im vorstehenden Bild geben dies in etwa wider (Klick auf`s Foto oben – und es erscheint in groß, mit lesbarem Text).

Detail einer buhnenartigen Einengung, wie sie in jedem Tümpelteil realisiert wurde.

Detail einer buhnenartigen Einengung, wie sie in jedem Tümpelteil realisiert wurde.

Die hydraulischen Untersuchungen der ursprünglichen Passplanung zeigten, dass die Betondurchlässe so heftig durchströmt wurden, dass Leitbahnen benötigt wurden. Hier ein Beispiel der jeweils unterstrom angebrachten Einbauten.

Die hydraulischen Untersuchungen der ursprünglichen Passplanung zeigten, dass die Betondurchlässe so heftig durchströmt wurden, dass Leitbahnen benötigt wurden. Hier ein Beispiel der jeweils unterstrom angebrachten Einbauten.

Die ursprünglich offen gelassenen Leitbauten hatten Nachteile. Tiere konnten hinein gelangen und elend zugrunde gehen. So wurden viele Versuche unternommen, die Offenstellen irgendwie zu füllen.

Die ursprünglich offen gelassenen Leitbauten hatten Nachteile. Tiere konnten hinein gelangen und elend zugrunde gehen. So wurden viele Versuche unternommen, die Offenstellen irgendwie zu füllen.

Und so landen wir beim Thema dieses Blog-Eintrags "Neunaugen": Bei hydraulisch stärker beaufschlagten Situationen gelangen auch Flussneunaugen auf diese Flächen. Womöglich wollen sie bei höherem Wasserstand sogar hier im Kies laichen ... - Abhilfe kann nur eine vollständige Abdeckung bzw. der völlige Neubau der Gesamtanlage nach heutigem Stand der Technik bringen.

Und so landen wir beim Thema dieses Blog-Eintrags "Neunaugen": Bei hydraulisch stärker beaufschlagten Situationen gelangen auch Flussneunaugen auf diese Flächen. Womöglich wollen sie bei höherem Wasserstand sogar hier im Kies laichen ... - Abhilfe kann nur eine vollständige Abdeckung bzw. der völlige Neubau der Gesamtanlage nach heutigem Stand der Technik bringen.

Weitere „Sehen Lernen-Erlebnisse“ bringen Aufschluss über leicht umsetzbare Verbesserungsmöglichkeiten – nicht nur für hier, sondern fast für überall.

Der Wassereintritt in den Fischpass mit Schwimmstoffabweiser. Überbreit gebaut werden im Vordergrund die "Sandfang-Folgen" in Ansätzen deutlich. Baggern bringt da keine Lösung.

Der Wassereintritt in den Fischpass mit Schwimmstoffabweiser. Überbreit gebaut werden im Vordergrund die "Sandfang-Folgen" in Ansätzen deutlich. Baggern bringt da keine Lösung.

Gleich unterhalb des Einlaufs in den Fischpass ist schon die Lösung zu sehen. Wie in den Tümpelbereichen benötigt es "nur" Turbulenz-induzierender Einbauten, hier: Großsteine, um die Sandfangwirkung aufzuheben und Durchwanderbarkeit sicherzustellen. - Ja, und gucken Sie hin: Da ist doch schon optisch "Leben im Bach". - Das nächste Foto bezieht sich auf den im Hintergrund grün sichtbaren Bereich.

Gleich unterhalb des Einlaufs in den Fischpass ist schon die Lösung zu sehen. Wie in den Tümpelbereichen benötigt es "nur" Turbulenz-induzierender Einbauten, hier: Großsteine, um die Sandfangwirkung aufzuheben und Durchwanderbarkeit sicherzustellen. - Ja, und gucken Sie hin: Da ist doch schon optisch "Leben im Bach". - Das nächste Foto bezieht sich auf den im Hintergrund grün sichtbaren Bereich.

Aufwärts in Richtung des vorigen Fotos gesehen: fehlende Uferbäume führten zu erheblicher Erosion im Prallhangbereich. Stacken und Bodenhinterfüllen bringt keine dauerhafte Lösung. Erst das Bäume wachsen lassen, hier vermutlich: Jung-Erlenpflanzen in 1 m-Abstand, kann systembedingt nachhaltig wirken.

Aufwärts in Richtung des vorigen Fotos gesehen: fehlende Uferbäume führten zu erheblicher Erosion im Prallhangbereich. Stacken und Bodenhinterfüllen bringt keine dauerhafte Lösung. Erst das Bäume wachsen lassen, hier vermutlich: Jung-Erlenpflanzen in 1 m-Abstand, kann systembedingt nachhaltig wirken.

Der Fischpass ist heute also vielfältiger strukturiert und belebt als die Seeve.

Verlassen wir nun das Lehrbeispiel Fischpass und werfen einen Blick nach oberstrom, auf das sommerkühle Forellen- und Äschengewässer Seeve.

Das selbe Bild, wenn man weiss, was es zu sehen gilt: Am linken Seeveufer, hier rechts, da der Blick bachauf geht, herrscht die fast überall zu findende Situation. Sei es Vernachlässigung, sei es Mutwilligkeit - der standorttypische Baumsaum ist verschwunden. Erosion schafft Überbreite und Strukturverlust. In-stream Restaurieren brächte mit wenig Aufwand schnell Abhilfe.

Das selbe Bild, wenn man weiss, was es zu sehen gilt: Am linken Seeveufer, hier rechts, da der Blick bachauf geht, herrscht die fast überall zu findende Situation. Sei es Vernachlässigung, sei es Mutwilligkeit - der standorttypische Baumsaum ist verschwunden. Erosion schafft Überbreite und Strukturverlust. In-stream Restaurieren brächte mit wenig Aufwand schnell Abhilfe.

"Der Baum" - Diese Alt-Erle zeigt, was Gewässerstruktur und Erosionsschutz heisst.

"Der Baum" - Diese Alt-Erle zeigt, was Gewässerstruktur und Erosionsschutz heisst.

So haben wir also auf kleinem Raum Ursachen fast überall vorhandener Gewässerschäden und Möglichkeiten zur Verbesserung kennen gelernt.

Nachzulesen ist das im Gesamtüberblick und in 3 Jahrzehnten Historie auch.

Und für das noch immer unterbelichtete Thema „Der Baum“ gucken Sie bitte mal unter „Bach-Mann“ (ein Bisschen im Link runterrollen, dann erscheint`s).

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Das war prima. Mal sehen, wie es mit der Rückfahrt klappt.

Letzter Blick auf den ehemaligen Netzer Bahnhof. Nächstes Mal esse ich hier einen der berühmten Pfannkuchen.

Letzter Blick auf den ehemaligen Netzer Bahnhof. Nächstes Mal esse ich hier einen der berühmten Pfannkuchen.

Fern am Horizont von den Ederbergen grüßen Stadt und Schloss Waldeck herüber.

Fern am Horizont von den Ederbergen grüßen Stadt und Schloss Waldeck herüber.

Schon ist die Reiherbachtalbrücke wieder erreicht - hier ein paar technische Daten.

Schon ist die Reiherbachtalbrücke wieder erreicht - hier ein paar technische Daten.

Und ein Bisschen Historie.

Und ein Bisschen Historie.

Hochspannungsleitungen - die haben wir früher als landschaftsverschandelnd bekämpft. - Als es noch Landschaft gab ...

Hochspannungsleitungen - die haben wir früher als landschaftsverschandelnd bekämpft. - Als es noch Landschaft gab ...

Mit der Sonne im Rücken sehen die Brücken irgendwie anders aus.

Mit der Sonne im Rücken sehen die Brücken irgendwie anders aus.

DAS meine ich mit "es gibt keine Landschaft mehr". Kein Baum, kein Strauch, kein blühender Randstreifen am Weg - alles wegsubventioniert.

DAS meine ich mit "es gibt keine Landschaft mehr". Kein Baum, kein Strauch, kein blühender Randstreifen am Weg - alles wegsubventioniert.

Agrar-Spuren. (Allzu) Schweres Gerät verdichtet den Boden Jahr für Jahr mehr. Probleme mit zu viel und zu wenig Regen verschärfen sich.

Agrar-Spuren. (Allzu) Schweres Gerät verdichtet den Boden Jahr für Jahr mehr. Probleme mit zu viel und zu wenig Regen verschärfen sich.

Güller in der Ferne - gerade leer. (Wann werden in Deutschland eigentlich emissionsgeminderte Techniken eingesetzt, die anderswo längst Praxis sind?)

Güller in der Ferne - gerade leer. (Wann werden in Deutschland eigentlich emissionsgeminderte Techniken eingesetzt, die anderswo längst Praxis sind?)

Und diese Geschosse - und die Langstreckentransporter für z.B. Mais Richtung Biogasanlage - belasten dann auch noch über Kilometer die Bundesstraßen und behindern den Verkehr.

Und diese Geschosse - und die Langstreckentransporter für z.B. Mais Richtung Biogasanlage - belasten dann auch noch über Kilometer die Bundesstraßen und behindern den Verkehr.

Immerhin habe ich jetzt auf einem kleinen Abstecher Sachsenhausen erreicht. Hier mache ich kurz Rast bei Freunden auf einem Biohof.

Immerhin habe ich jetzt auf einem kleinen Abstecher Sachsenhausen erreicht. Hier mache ich kurz Rast bei Freunden auf einem Biohof.

Neben allem möglichen anderen Viehzeug gibt es da natürlich Stallhasen. Die haben auch gut Auslauf.

Neben allem möglichen anderen Viehzeug gibt es da natürlich Stallhasen. Die haben auch gut Auslauf.

Bio-Hühner.

Bio-Hühner.

Bio-Katzen.

Bio-Katzen.

Wenn das Socke, unser Kampfdackel, wüsste !

Weiter die die Radtour - schöne Brücke, jetzt mit Sonne im Rücken.

Weiter geht die Radtour - schöne Brücke, jetzt mit Sonne im Rücken.

Es geht aufwärts. - Aaah, Tunnel voraus!

Es geht aufwärts. - Aaah, Tunnel voraus!

Wieder am Viadukt über die Bundesstraße - der "kleine" Lastzug zeigt, wie hoch ich drüber radele.

Wieder am Viadukt über die Bundesstraße - der "kleine" Lastzug zeigt, wie hoch ich drüber radele.

Auch hier war mal Landschaft, Biodiversität.

Auch hier war mal Landschaft, Biodiversität.

Nur am Bahndamm, neben dem jetzigen Radweg, wird Naturentwicklung zugelassen.

Nur schmal am Bahndamm, neben dem jetzigen Radweg, wird gelegentlich Naturentwicklung zugelassen.

Nur noch selten zu sehen - Baumreste aus Bahnzeiten, Robinien (hinten eine Eiche).

Nur noch selten zu sehen - Baumreste aus Bahnzeiten, Robinien (hinten eine Eiche).

Übergang vom Areal der Stadt Waldeck auf Korbacher Gebiet.

Übergang vom Areal der Stadt Waldeck auf Korbacher Gebiet.

Es lärmt so schön über weite Distanz: Offenland, Bundesstraße, Offenland, Forst.

Es lärmt so schön über weite Distanz: Offenland, Bundesstraße, Offenland, Forst.

Nun fährt der Kerl die ganze Zeit durch die Gegend, geniesst die Ruhe in den Berg-Einschnitten – schon meckert er wieder, wenn er in der Realität angekommen ist.

Richtung Melm aufwärts, der Tunnel erspart eine Menge Höhenmeter.

Richtung Melm aufwärts, der Tunnel erspart eine Menge Höhenmeter.

Nur nicht ins Trudeln kommen bei solcher Querbänderung.

Nur nicht ins Trudeln kommen bei solcher Querbänderung. - Sehr schön, hier im Geländeeinschnitt sind nur die Vögel zu hören.

Ankunft in Korbach - St. Kilian grüßt vor blauem Himmel.

Ankunft in Korbach - St. Kilian grüßt vor blauem Himmel.

Nicht ganz ohne Worte: die Goldspur rechts hinten wird im Frühjahr schön durch Krokusse symbolisiert.

Nicht ganz ohne Worte: die Goldspur rechts hinten wird im Frühjahr schön durch Krokusse symbolisiert.

Fast am Geburtshaus: St. Nikolai.

Fast am Geburtshaus: St. Nikolai.

Der Nachtwächter ruft - auch am Tag. (Manchmal hat er eine Bierflasche am Hals.)

Der Nachtwächter ruft - auch am Tag. (Manchmal hat er eine Bierflasche am Hals.)

So, die Radtour ist prächtig beendet. Was nachmittags und abends geschah, verheimliche ich.

Am nächsten Tag ruft der Norden, Zeit zum Bahnhof aufzubrechen.

So lange "bei der Conti" der Schornstein raucht, geht`s Korbach einigermaßen gut.

So lange "bei der Conti" der Schornstein raucht, geht`s Korbach einigermaßen gut.

Oha, Verspätung - da schmilzt meine Umsteigezeit Richtung Null.

Oha, Verspätung - da schmilzt meine Umsteigezeit Richtung Null.

Entspannen! - Die Kurhessenbahn hat Kassel-Wilhelmshöhe rechtzeitig erreicht.

Entspannen! - Die Kurhessenbahn hat Kassel-Wilhelmshöhe rechtzeitig erreicht.

Mein IC kommt gleich - mit einer Menge Leute, die "reif für die Insel" sind.

Mein IC kommt gleich - mit einer Menge Leute, die "reif für die Insel" sind.

Ok, Korbach und Korbächer, war mir mal wieder ein Vergnügen. Bis zum nächsten Mal!

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Nun geht die Fahrt weiter über Höringhausen und Sachsenhausen zum vorläufigen Endpunkt dieses Radwegs bis zum ehemaligen Bahnhof Netze – alles inzwischen zur Stadt Waldeck gehörend.

Einsame Weide in ausgeräumter Landschaft. Da müssen die Bienen aber fliegen ...

Einsame Weide in ausgeräumter Landschaft. Da müssen die Bienen aber fliegen …

Was ist aus dem Waldecker Bergland geworden - wo sind die Hecken, die Feldgehölze geblieben ? - Auch die über Jahrzehnte aus "Grünem Plan" finanzierten und wie immer die Programme hießen, sind ersatzlos weg.

Was ist aus dem Waldecker Bergland geworden – wo sind die Hecken, die Feldgehölze geblieben ? – Auch die über Jahrzehnte aus „Grünem Plan“ finanzierten, wie auch immer die zahlreichen Förderprogramme hießen, sind ersatzlos weg.

Mal ein anderer Aspekt - es gibt sie noch (sehr vereinzelt): Straßen-Mäander mit Altbaum-Allee.

Mal ein anderer Aspekt – es gibt sie noch (sehr vereinzelt): Straßen-Mäander mit Altbaum-Allee.

Trotz Einschnitt - es geht aufwärts. Was bringt der Weg hinter der Kurve?

Trotz Einschnitt – es geht aufwärts. Was bringt der Weg hinter der Kurve?

Brücke über Einschnitt, es geht weiter aufwärts.

Brücke über Einschnitt, es geht weiter aufwärts.

Da öffnet sich der Blick am Rand von Höringhausen weit in die Landschaft - vorn im Bild ein misshandelter, baumloser Bach, der als Ackerrandbegleiter (oder gar verrohrt?) verschwindet.

Da öffnet sich der Blick am Rand von Höringhausen weit in die Landschaft – vorn im Bild ein misshandelter, baumloser Bach, der als Ackerrandbegleiter (oder gar verrohrt?) verschwindet.

Die Windmühlen bestätigen meinen Verdacht: also doch - Gegenwind.

Die Windmühlen bestätigen meinen Verdacht: also doch – Gegenwind.

Rotdrosselschwärme begleiten mich. Auch Trupps von Goldammern fliegen hier.

Rotdrosselschwärme begleiten mich. Auch Trupps von Goldammern fliegen hier.

Pferde - Kopf - Weiden.

Pferde – Kopf – Weiden.

Viadukt über Bundesstraßen-Mäander voraus - ganz schön hoch drüber.

Viadukt über Bundesstraßen-Mäander voraus – ganz schön hoch drüber.

Aaaah, der letzte Tunnel ...

Aaaah, der letzte Tunnel …

... und gleich dahinter eine weitere Brücke - und was für eine schicke!

… und gleich dahinter eine weitere Brücke – und was für eine schicke!

Es musste ja passieren - kein Ausflug, der nicht als Begehung endet! Abwassereinleitung am Rand von Sachsenhausen.

Es musste ja passieren – kein Ausflug, der nicht als Begehung endet! Abwassereinleitung am Rand von Sachsenhausen.

Der ehemalige Bahnhof von Sachsenhausen - sehr schön renoviert.

Der ehemalige Bahnhof von Sachsenhausen – sehr schön renoviert.

Eine der bösen Seiten der Solar-Subventionierung: Landschaftszerstörung für Paneele - als gäbe es nicht genug versiegelte Fläche, Dächer usw. usw. - Und als fehlten nicht allenthalben Freiflächen für die Natur! - Solch Subventionswahnsinn darf schon von Anbeginn an gar nicht möglich sein!

Eine der bösen Seiten der Solar-Subventionierung: Landschaftszerstörung für Paneele – als gäbe es nicht genug versiegelte Fläche, Dächer usw. usw. – Und als fehlten nicht allenthalben Freiflächen für die Natur! – Solch Subventionswahnsinn darf schon von Anbeginn an gar nicht möglich sein!

Agrar-Zeichen - keine Kreise im Kornfeld.

Agrar-Zeichen – keine Kreise im Kornfeld.

Nicht ermüden - noch `ne Brücke.

Nicht ermüden – noch `ne Brücke.

Jaaa, und jetzt: die Reiherbachtalbrücke, hoher Viadukt, voraus! (Wirklich wahr: für nicht Schwindelfreie gibt es eine Umfahrung.)

Jaaa, und jetzt: die Reiherbachtalbrücke, hoher Viadukt, voraus! (Wirklich wahr: für nicht Schwindelfreie gibt es eine Umfahrung.)

Blick 1 vom Viadukt: baumloser, vom Vieh zertrampelter Reiherbach - nicht so schön!

Blick 1 vom Viadukt: baumloser, vom Vieh zertrampelter Reiherbach – nicht so schön!

Zweiter Blick: Reiherbach licht bebaumt - schon besser.

Zweiter Blick: Reiherbach licht bebaumt – schon besser.

Reiherbach-Überblick. Leider hatte der Bussard vergessen, sein Frühstück mitzunehmen, als er wegen mir hier abflog.

Reiherbach-Überblick. Leider hatte der Bussard vergessen, sein Frühstück mitzunehmen, als er wegen mir hier abflog.

Nochmal Reiherbach, dicht unter der Brücke. Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt?

Nochmal Reiherbach, dicht unter der Brücke. Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt?

Blick aufwärts von der anderen Brückenseite: Ach so - Einstau, Ableitung in Teich, Gänsehaltung auf dem Wasser. Die Wasserbehörde wird sich freuen.

Blick aufwärts von der anderen Brückenseite: Ach so – Einstau, Ableitung in Teich, Gänsehaltung auf dem Wasser. Die Wasserbehörde wird sich freuen.

Neben Radfahrern, Joggern, Wanderern begegne ich auch Hundeführern. - Danke fürs Anleinen!

Neben Radfahrern, Joggern, Wanderern begegne ich auch Hundeführern. – Danke fürs Anleinen!

Letzte Strecke - bergab nach Netze.

Letzte Strecke – bergab nach Netze.

Hier ist also Schluss - bald geht es weiter nach Buhlen. Dort findet dieser Radweg Anschluss an andere, z.B. nach Bad Wildungen.

Hier ist also Schluss – bald geht es weiter nach Buhlen. Dort findet dieser Radweg Anschluss an andere, z.B. nach Bad Wildungen.

Offener Blick aufs Bergland - Agrar hat mal wieder freigeräumt.

Offener Blick aufs Bergland – Agrar hat mal wieder freigeräumt.

Der Beweis (die Lampen waren ja eben schon zweimal zu sehen): Bahnhof Netze - ich war da! Das Pfannkuchenhaus lockt manchen Feinschmecker.

Der Beweis (die Lampen waren ja eben schon zweimal zu sehen): Bahnhof Netze – ich war da! Das Pfannkuchenhaus lockt manchen Feinschmecker.

Der nächste Beitrag beschreibt den Rückweg.

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Gute Nachricht in Gewässerschutz- und Tierfreunde-Kreisen: seit geraumer Zeit befindet sich der Fischotter auf dem Vormarsch.

Dieser lange Zeit vom Menschen als Konkurrent verfolgte Marder war, wie fast alle derartigen Feindbilder des Menschen, nahezu vollständig ausgerottet. Inzwischen erobert er – Dank durch Abwasserreinigung und zunehmend auch durch Restaurieren verbesserter Gewässer – seine angestammten Lebensräume zurück.

Einige Todesursachen fordern noch erheblichen Tribut, können aber mit geeigneten Mitteln minimiert werden. Faunapassagen unter Brücken z.B. verhindern, dass die Tiere über die Straße laufen (sie mögen nicht unter Brücken durchschwimmen) und dort platt gefahren werden. Einbauten in Fischreusen, die den Fischereiertrag nicht beeinflussen, verhindern das Ertrinken.

Fast scheint es, als hätte die Gemeinde Otter, Samtgemeinde Tostedt, nun ein Symbol setzen wollen (oder war es vielleicht der Landkreis Harburg?).

Der vor wenigen Jahren am Ortseingang gebaute Kreisel war ursprünglich von einem pflegeleichten Hügel geprägt, auf dem Raps (Senf ?) wuchs. Dort versteckten sich, mit wachsenden Pflanzen immer besser, zwei Snoopy-Figuren – bis sie in nächtlicher Aktion „wanderten“ und später verschwanden …

Nun aber ist in mühevoller Kleinarbeit der bewachsene Erdhügel einem Gesamtkunstwerk gewichen, das offenbar Denkmal-Qualität hat. „Denk mal !“

Otter-Kreisel voraus.

Otter-Kreisel voraus.

Verkehrstod, aber auch Umweltgifte - was für ein Bild: der Spritzer fährt gerade vorbei - verursachen unnötige Verluste für die Tierwelt.

Verkehrstod, aber auch Umweltgifte - was für ein Bild: der Spritzer fährt gerade vorbei - verursachen unnötige Verluste für die Tierwelt.

Da sitzt er also, auf pflegeintensivem Grund (Achtung, Herbizid ist hier verboten!), der linke Fischotter.

Da sitzt er also, auf pflegeintensivem Grund (Achtung, Herbizid ist hier verboten!), der linke Fischotter.

Und da sind die beiden anderen.

Und da sind die beiden anderen.

Ob lebendig oder aus Holz - putzig, putzig, diese Tiere, erfüllen sie doch trefflich das Kindchenschema. Bleibt abzuwarten, in welchen Partykeller sie demnächst abwandern.

Ob lebendig oder aus Holz - putzig, putzig, diese Tiere, erfüllen sie doch trefflich das Kindchenschema. Bleibt abzuwarten, in welchen Partykeller sie demnächst abwandern.

Eine Erläuterung zum oben angesprochenen Herbizid-Verbot findet sich übrigens hier (nach Novellierung des Gesetzes heisst die entsprechende Fundstelle jetzt § 12, wenn ich mich nicht irre. In der Sache hat sich nichts geändert – Giften bleibt hier verboten.).

Zum Thema Glyphosat / Roundup (und welche Phantasienamen zu diesem Alle-Pflanzen-Killer noch kursieren) ist auch dieser Link zu empfehlen.

(Wie peinlich ist das Verhalten der Bundesregierung !?)

Pardon – an die Interessenten meiner Radtour Korbach – Netze angesichts dieser Otter-Eskapade: Sie warten nach „Etappe 1“ auf die Fortsetzung. Keine Angst, die folgt.

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Viele Bahnlinien sind in den vergangenen Jahrzehnten eingestellt worden, manche wurden inzwischen wieder reaktiviert.

Die nicht mehr genutzten Strecken weckten mancherorts Ideen zur alternativen Nutzung. Angesichts der möglichst gefällearm hergestellten Trassen bietet sich die Umgestaltung zu Wander- und Fahrradwegen an.

So geschah es vor Kurzem auch mit der Teilstrecke Korbach – Netze innerhalb der vormals langen Bahnverbindung Amsterdam – Ruhrgebiet – Kurort Bad Wildungen, nahe der Edertalsperre.

Früher Blick auf St. Kilian: blauer Himmel - wo steht das Fahrrad?

Früher Blick auf St. Kilian: blauer Himmel - wo steht das Fahrrad?

Das Angebot eines Leihrades (besten Dank dafür und für den Tourenvorschlag!) brachte mir neue Freizeiterlebnisse. Hier folgt die Etappe 1 innerhalb der Korbacher Gemarkung.

Symbolisch garniert mit Lok und diversen anderen Bahn-Utensilien startet der neue Radweg am Korbacher Stadtrand.

Symbolisch garniert mit Lok und diversen anderen Bahn-Utensilien startet der neue Radweg am Korbacher Stadtrand.

Gegenlicht-Halbschatten auf baumgesäumtem Damm - ein guter Start.

Gegenlicht-Halbschatten auf baumgesäumtem Damm - ein guter Start.

Die möglichst gefällearme Herstellung der alten Bahntrasse hat viele Einschnitte mit ganz speziellem Kleinklima (und Hörgenuss!) zur Folge. Brücken sind häufig und vielfältig.

Die möglichst gefällearme Herstellung der alten Bahntrasse hat viele Einschnitte mit ganz speziellem Kleinklima (und Hörgenuss!) zur Folge. Brücken sind häufig und vielfältig.

Der Sonnenstand steigt, mein Schatten wird schwärzer.

Der Sonnenstand steigt, mein Schatten wird schwärzer.

Wo sich die Landschaft öffnet - das bekannte Bild: Subventions-Agrarnutzung.

Wo sich die Landschaft öffnet - das bekannte Bild: Subventions-Agrarnutzung.

Wer wundert sich angesichts ununterbrochener Agrar-Einöde, dass es an "BioDiversität" mangelt?!

Wer wundert sich angesichts ununterbrochener Agrar-Einöde, dass es an "BioDiversität" mangelt?!

Rückblick: Die erste Straßenquerung ist gemeistert.

Rückblick: Die erste Straßenquerung ist gemeistert.

Weiter geht`s im Einschnitt, Brücken queren. Ein völlig neues Landschaftsgefühl: Ruhe! Nur das Zwitschern der Vögel begleitet die Fahrt.

Weiter geht`s im Einschnitt, Brücken queren. Ein völlig neues Landschaftsgefühl: Ruhe! Nur das Zwitschern der Vögel begleitet die Fahrt.

Und wenn dann mal ein Bisschen mehr Berg kommt ... - Achtung: Tunnel voraus!

Und wenn dann mal ein Bisschen mehr Berg kommt ... - Achtung: Tunnel voraus!

Hinter dem Tunnel - Blick in weite Agrar-Einöde. Farben durch Buntsandstein, wachsende und durch Spätfrost tote Ackerpflanzen.

Hinter dem Tunnel - Blick in weite Agrar-Einöde. Farben durch Buntsandstein, wachsende und durch Spätfrost tote Ackerpflanzen.

Der Berg heisst "Melm". Schild am Rast- / Einstiegsplatz erläutert die Situation.

Der Berg heisst "Melm". Schild am Rast- / Einstiegsplatz erläutert die Situation.

Hier, am Stadtteil Meineringhausen, verlasse ich die Gemarkung Korbach.

Hier, am Stadtteil Meineringhausen, verlasse ich die Gemarkung Korbach.

Die Karte zeigt, wie`s weiter geht: durch Höringhausen, Sachsenhausen nach Netze, alles inzwischen Ortsteile der Stadt Waldeck.

Die Karte zeigt, wie`s weiter geht: durch Höringhausen, Sachsenhausen nach Netze, alles inzwischen Ortsteile der Stadt Waldeck.

Die Weiterfahrt bis zum Bahnhof Netze wird im nächsten Beitrag beschrieben.

(Ganz fertig ist der Radweg noch nicht: er wird bald bis Buhlen vervollständigt. Dort trifft er auf weitere Radweggruppen, die unter anderem bis Bad Wildungen führen.)

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