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Archive for Februar 2012

Kalt war`s, unter dickem Eis ist inzwischen das Wasser in Überschwemmungsbereichen versickert oder abgeflossen.

Wir befinden uns im Naturschutzgebiet Obere Wümmeniederung, das eine herausragende Bedeutung für den Vogelzug und als Feuchtgebiet haben soll.

Ah, eine Linie durchzieht die Landschaft. – Der Mähkorb war wieder da – nachdem die Hochwässer schadlos abgeflossen sind …

Blick von der Wegquerung mit einem kleinen Fließgewässer: ein Absturz !

Blick bachab (unterhalb des Absturzes): krass! Hier wird in bis zu 2 m Tiefe unter Geländehöhe jährlich „unterhalten“.

Typische Zeichen der harten, längst überholten Gewässerunterhaltung: Uferverletzung andererseits.

Das selbe diesseits: senkrecht abgegrabenes, verletztes Ufer!

Die Folge: erhebliche Uferabbrüche mit massivem Sandeintrag ins Gewässer.

Hier ist also deutlich: die für den Wasserabfluss an dieser Stelle völlig überflüssige Gewässerunterhaltung führt in ihrer überholten, harten Art zu einem der schärfsten Probleme heutigen Gewässerschutzes. Nicht zuletzt sorgt diese rechtswidrige Arbeit dafür, dass andernorts der „produzierte“ Sand mit hohen, völlig unnötig provozierten Kosten gebaggert werden muss.

Während der Wasserverbandstag, Kopfverband der hiesigen Wasserverbände, versucht, Weiterbildung für Gewässerunterhalter zu etablieren und einige wenige Verbände das gute Beispiel transportieren, regieren in Niedersachsen weiterhin die Unterhaltungs-Firmen.

Auf dem Weg zurück, sauber, sauber – unfassbare, fortgesetzte Lebensraumvernichtung und Kostenproduktion zu Lasten der Beitragszahler.

Ein weiterer Sand-Einträger in einem kleinen Nebenbach: Dränage-Sand fließt auf Eis ab.

Der Absturz zeigt: Hier kann – vermutlich über Jahrzehnte – auf Hunderten Metern jegliche Gewässerunterhaltung eingestellt werden bis auch nur der Anschein einer durchgängigen Gewässersohle erreicht würde.

Es spielt offenbar keine Rolle, dass all dies in einem Naturschutzgebiet stattfindet. Ob wir nun seit 12 Jahren die Wasserrahmenrichtlinie haben oder nicht – scheint auch völlig egal. – Hier, genau hier gibt es sogar einen Gewässerentwicklungsplan, der das Ändern der Gewässerunterhaltung als kostensparenden Weg auf den fachlich beschriebenen und rechtlich mit Fristen festgelegten Weg zum Ziel konkret darstellt.

Das spielt in Niedersachsen offenbar gar keine Rolle – Landwirtschafts- und Umweltministerium wo seid ihr ? !

Wo Gewässerunterhalter sinnlos wüten, sind Säge-Besessene oft nicht weit. Hier wurde das Versteck einer Vielzahl von Säugern und Vögeln zerstört.

Der Holzbedarf stetig wachsender Osterfeuer zeigt ebenfalls seine Folgen. Jetzt werden schon bleistiftdünne Hölzer geschnitten … (Ich will ja nicht annehmen, dass es sich hier um eine Naturschutzmaßnahme handeln soll. – Der „Täter“ würde ja nicht einmal das Wachstumsverhalten dieser Gehölze kennen.)

Hier das erläuternde Beispiel zum vorigen Foto: „Aus 1 mach unendlich!“. – Während früher Einzelgehölze den Weg säumten, wurde durch Absägen Buschwerk produziert – einmal sägen: aus 1 mach 20. Im vorherigen Foto ist die Zeit bereits fortgeschritten Richtung unendlich. – Leute, lasst die Bäume wachsen, dann habt ihr mehr Durchblick.

Ein Gutes hatte dieser Vormittag doch noch. Derjenige, der für all das bis vor wenigen Jahren in Spitzenposition verantwortlich war, ist von seinem – anderen – Amt zurückgetreten.

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Am Wehr Geesthacht – alles geht den Bach runter! (Na gut, die Elbe ist hier längst zum Strom geworden …)

Ja, die Elbe ist hier längst kein Bach mehr! Es ist etwas im Busch. Das Eis dort zeigt: wir befinden uns im Tidegebiet – es geht nicht „alles den Bach runter“, es kommt auch vieles zurück. Ebbe und Flut bestimmen das Geschehen.

5. Februar 2012: Es ist eiskalt, die Sonne lacht. Während Tausende in Hamburg am Ufer der Elbe entlang spazieren, finden sich Hunderte an anderer Stelle, dem Wehr Geesthacht.

Straßennahe Parkplätze sind längst besetzt.

Beeindruckend – dieses Bild bietet sich nicht jedes Jahr: Eis bedeckt die Elbe oberhalb des Wehrs Geesthacht.

Die ständige Bewegung formt die Eisschollen charakteristisch: wie Riesenseerosenblätter sehen sie aus, rund mit hochstehendem Eisrand..

Gischt spritzt, wenn die Eisschollen ins Unterwasser des Wehrs sausen.

Bewegtes Weiss unter blauem Himmel – links in Sicht: der Vattenfall-Fischpass am Nordufer der Elbe.

Der neue Fischpass am Nordufer der Elbe.

Der neue Fischpass am Nordufer der Elbe ist gern besuchtes Bildungsziel.

Blick in den unteren Bereich des Fischpasses – die lange, starke Kälte führt inzwischen auch hier zu Vereisung.

Eiskunst und Turbulenz am Zaun, einer der kleinen Abläufe des Fischpasses.

So, Fußweg an der westlichen, seewärts gelegenen Seite – Blick elbeabwärts: Besucher am Strand begutachten die Eisschollen von der Nähe.

Blick nach Süden: die Elbe rauscht mit über 1400 m³/s – der Lockstrom des Fischpasses ist in diesem Zustand kaum auszumachen.

Blick von oben auf den Ausgang des Fischpasses / den Einstieg für Wanderfische – ziemlich ruhig.

Und nun der Blick auf das seewärts rauschende Wasser des Elbe-Stroms – daneben Eisschollen in Strömungsruhe.

Sehr hohe Strömungs-Dynamik lässt immer neue Situationen entstehen, teilweise mit großen Offenflächen. – Schwimmt da etwa wer?

Tatsächlich! Das sind wohl Gänsesäger (Detail des vorigen Bildes).

Gewaltig dreht die Strömung – die Offenfläche verschwindet dramatisch schnell! Was machen die Überlebenskünstler?

Uuuups – die vorher offene Fläche ist durch Eisschollen sehr schnell zugeschoben worden. – Wo sind die Vögel – der Luftraum ist leer (bis auf eine Mantelmöwe, die ihren vorherigen Sitzplatz zu einer Scholle wechselt)!

Schwups – – – schwups, zwei sind in der neu offenen Fläche aufgetaucht! Alle Achtung für diese Leistung – sehen die Tiere dies etwa als Fitnessstudio?!

Nach diesem Erlebnis kann ich den Rückweg antreten. Vorbei am Rest-Tideauwald mit seinen Besuchern.

Blick voraus: Im Juni haben wir mit dem Angelsportverein Harburg-Wilhelmsburg hier eine interessante Führung erlebt.

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