
Kalt war`s, unter dickem Eis ist inzwischen das Wasser in Überschwemmungsbereichen versickert oder abgeflossen.

Wir befinden uns im Naturschutzgebiet Obere Wümmeniederung, das eine herausragende Bedeutung für den Vogelzug und als Feuchtgebiet haben soll.

Ah, eine Linie durchzieht die Landschaft. – Der Mähkorb war wieder da – nachdem die Hochwässer schadlos abgeflossen sind …

Blick bachab (unterhalb des Absturzes): krass! Hier wird in bis zu 2 m Tiefe unter Geländehöhe jährlich „unterhalten“.
Hier ist also deutlich: die für den Wasserabfluss an dieser Stelle völlig überflüssige Gewässerunterhaltung führt in ihrer überholten, harten Art zu einem der schärfsten Probleme heutigen Gewässerschutzes. Nicht zuletzt sorgt diese rechtswidrige Arbeit dafür, dass andernorts der „produzierte“ Sand mit hohen, völlig unnötig provozierten Kosten gebaggert werden muss.
Während der Wasserverbandstag, Kopfverband der hiesigen Wasserverbände, versucht, Weiterbildung für Gewässerunterhalter zu etablieren und einige wenige Verbände das gute Beispiel transportieren, regieren in Niedersachsen weiterhin die Unterhaltungs-Firmen.

Auf dem Weg zurück, sauber, sauber – unfassbare, fortgesetzte Lebensraumvernichtung und Kostenproduktion zu Lasten der Beitragszahler.

Der Absturz zeigt: Hier kann – vermutlich über Jahrzehnte – auf Hunderten Metern jegliche Gewässerunterhaltung eingestellt werden bis auch nur der Anschein einer durchgängigen Gewässersohle erreicht würde.
Es spielt offenbar keine Rolle, dass all dies in einem Naturschutzgebiet stattfindet. Ob wir nun seit 12 Jahren die Wasserrahmenrichtlinie haben oder nicht – scheint auch völlig egal. – Hier, genau hier gibt es sogar einen Gewässerentwicklungsplan, der das Ändern der Gewässerunterhaltung als kostensparenden Weg auf den fachlich beschriebenen und rechtlich mit Fristen festgelegten Weg zum Ziel konkret darstellt.
Das spielt in Niedersachsen offenbar gar keine Rolle – Landwirtschafts- und Umweltministerium wo seid ihr ? !

Wo Gewässerunterhalter sinnlos wüten, sind Säge-Besessene oft nicht weit. Hier wurde das Versteck einer Vielzahl von Säugern und Vögeln zerstört.

Der Holzbedarf stetig wachsender Osterfeuer zeigt ebenfalls seine Folgen. Jetzt werden schon bleistiftdünne Hölzer geschnitten … (Ich will ja nicht annehmen, dass es sich hier um eine Naturschutzmaßnahme handeln soll. – Der „Täter“ würde ja nicht einmal das Wachstumsverhalten dieser Gehölze kennen.)

Hier das erläuternde Beispiel zum vorigen Foto: „Aus 1 mach unendlich!“. – Während früher Einzelgehölze den Weg säumten, wurde durch Absägen Buschwerk produziert – einmal sägen: aus 1 mach 20. Im vorherigen Foto ist die Zeit bereits fortgeschritten Richtung unendlich. – Leute, lasst die Bäume wachsen, dann habt ihr mehr Durchblick.
Ein Gutes hatte dieser Vormittag doch noch. Derjenige, der für all das bis vor wenigen Jahren in Spitzenposition verantwortlich war, ist von seinem – anderen – Amt zurückgetreten.


























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