Goldener Oktober im November – auch mal ein schönes Erlebnis; also auf zur Wanderung an den Edersee, Fürstentum Waldeck.
Das war nun höchste Zeit für einen Besuch in der binnenländischen Hansestadt, Anfahrt per Bahn.

Kurzer Stopp auch in Külte-Wetterburg - über den querab liegenden Twistesee wird weiter unten noch zu berichten sein.

Der Bahnhof Volkmarsen zeigt Schiefer-Architektur, wie sie allerdings weiter westlich im "Upland" noch typischer ist.

Gut angekommen in der Kreisstadt Korbach - das Türmchen der Alten Landesschule (ehemals Gymnasium, dessen Neubau am Stadtrand liegt) grüßt über Fachwerkgiebel.
Eine Tour nach Waldeck mit folgender Wanderung entlang des – herbstlich stark abgesenkten – Edersees ist immer empfehlenswert.

Der Erck und seine Hollen haben sich verpflichtet, immer für die Sicherheit des Schloss Waldeck einzustehen.
Mit dem Bau der Talsperre Anfang des 20. Jahrhunderts ist der Bestand des Weser-Lachs [7-seitige pdf-Datei] völlig zusammengebrochen: die riesigen Laich- und Aufwuchsflächen der Eder gingen durch Einstau (Fluss wird zu See) und Unterbrechen der Wandermöglichkeit der Laichfische verloren. Sehr intensive Erbrütung von Lachs-Eiern, um dem Bestand wieder aufzuhelfen, hat seinerzeit keine Erfolge gebracht. Heutige Versuche, den Weser-Lachs durch Aktivitäten andernorts wieder zu gewinnen, dürfen gespannt abgewartet werden …
Der Edersee war und ist ein beliebtes Angelrevier – versunkene alte Bauwerke, Baumreste und andere Geländerauigkeiten bieten besondere Anlaufpunkte.
Es scheint so, als ob nach den Anstrengungen der Abwasserreinigung und der damit einhergehenden Nährstoffverringerung (die Landwirtschaft muss ihren immensen Beitrag noch bringen!) die Fischfauna des Sees wieder vom Trübwasserfisch Zander zurück zu Hecht und Barsch geht – und was für Fische werden da gefangen!

Dieser Land-Angler hatte Glück - auch wenn es die Vergrößerung nicht scharf zeigt: einer der berühmten riesigen Edersee-Barsche liegt auf seinem Kescher.

Unser Bauhof hätte diesen Baum längst abgesägt - schräg, wie er steht, stünde seine Standsicherheit in Zweifel ... - Die Zotten am Stamm sind übrigens Wasserwurzeln. Sie zeigen den Wasserstand bei Vollstau.

Dass die Natur Bäume mit Wurzeln ausgestattet hat, die sie trefflich verankern, weiss bei unserem heutigen Bauhof fast niemand mehr ...
Auch der junge Twistesee zeigt Alterungserscheinungen. Schwimmer beschwerten sich über Wasserpflanzen …
Liebe Leute, seid froh, dass ihr Wasserpflanzen sowie offenbar gute Muschelbestände und daraus resultierendes Klarwasser und nicht die Erbsensuppe des Algengewässers habt!

Auch der Vorstau ist abgesenkt - Maßnahme zum Entwässern der nährstoffreichen Sedimente vor Baggerung?

Große Mengen Dreikantmuscheln (?) sind am Einlaufbauwerk trockengelegt und stinken vor sich hin. Die werden das Wasser nicht mehr sauber filtrieren.
Hoffentlich ist die als Verbesserungsmaßnahme gedachte extreme Absenkaktion des Wasserstandes nach Überlegungen von Gewässerökologen entstanden. Mir jedenfalls erschließt sich das Ganze nicht! Umweltverbände beklagen sich, dass ausgerechnet in der Vogelzugzeit der wichtige Trittstein Twistesee als Rast- und Nahrungsquelle nahezu ausfällt.

Hoch gelegen, rechts in der ehemaligen Bach-Aue sind die früheren Mäander des Bachs Twiste erahnbar.
Genug gefahren und gewandert – ein schöner Tag geht zu Ende.



















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