Seit Jahrzehnten engagiert sich eine Gruppe hoch qualifizierter und hartnäckiger Bach- und Heimatfreunde für die Wernigeröder Forellenbäche. Mit vielen Kooperationspartnern haben sie es geschafft, nachdem die Abwasserprobleme Anfang der 1990er abgestellt werden konnten, aus ökologisch toten (sehen wir mal von den Abwasserbakterien ab) Harzgewässern wieder wahre Kleinode entstehen zu lassen. Dazu gehörte vor allem auch, die zahlreichen Wanderhindernisse auf dem Weg zu Laich- und Aufwuchsstrecken zu bereinigen.
Inzwischen sind im bebauten Stadtbereich Wernigerode alle Hindernisse in so vielen, ortsangepassten Varianten umgestaltet, dass ein interessanter Lehrpfad über Fischpässe auf den interessierten Wanderer wartet.
2011 lud der Wildfisch- und Gewässerschutz 1985 Wernigerode e.V. ins Haus der Nationalparkverwaltung zum 7. Wernigeröder Wildfisch-Symposium ein.
Für besonders interessierte Leserinnen und Leser verlinke ich zu einem Ortskundigen bei scienceblogs.de (schließlich geht es ja tatsächlich um verbessernd in der Natur angewandte Wissenschaft) – viel Spaß!
Und dann die Überraschung in interessanter Vortragsveranstaltung – da ist sie ja:

2011 - Für 10 Jahre überaus ertragreicher Kooperation wird die Wernigeröder Goldforelle verliehen. - Ganz herzlichen Dank !
Am nächsten Morgen startet die zum Symposium gehörende Exkursion. Aber vor der üblichen Begutachtung umgebauter Wanderhindernisse gilt es dieses Mal, Fische zu retten: ein Wehr-Umbau steht unmittelbar bevor, wir helfen, die im Baustellenbereich gefährdeten Fische in gefahrlose Strecken zu bringen.

Einführung in das Elektrofischen, eine zu Recht nur dem ausgebildeten Fachmann mit Sondererlaubnis gestattete Methodik zur Bestandserfassung.

Nun also nicht golden, sondern "live" - die "Rotgetupften" - schnell zum sicheren Standort wegbringen.

Im Gegensatz zu den weggeschwommenen Bachforellen bleiben die Mühlkoppen erstmal in einem Lichtfleck sitzen, eine kleine Bachforelle leistet ihnen Gesellschaft.
Nachdem die Umsetzaktion so gut gelang, haben wir doch noch etliche Fischpass-Varianten ansehen können. Die behalte ich aber eigenen Besuchen der Leser vor und zeige hier nur kleine Ausschnitte.

Nein, wir haben nicht zu viel Hasseröder getrunken und hängen hier ab! Wir konzentrieren uns auf einen Beckenpass.

Noch `ne andere Forelle, silberfarbene Alu-Variante - kaum reicht das Wasser im Beckenpass. Ich erwähnte schon an anderer Stelle den geringen Abfluss der Bäche. Während es im Sommer 2011 überall in Massen regnete, blieb der Harz allzu verschont vom wertvollen Nass.
Bis zur Abfahrt der Bahn gen Norden blieb noch Zeit für einen Spaziergang.

Wollte hier ein Wohlmeinender die Bachfische mit Alu frischhalten?! - Liebe Leute, frischen Fischen im Forellenbach erhält man ihren sommerkühlen Lebensraum durch Beschattung, Wurzeln und fördert Turbulenz durch ein raues Bachbett.

Ein letzter Blick auf Wernigerodes Forellen - hier die häufige silberne Alu-Variante, davor die eher seltene goldgrüne-Schleie-farbene Ausnahmeform.

Schön ist`s in Wernigerode - aber ob die Harzer Brockenbahn weiter so die Luft versauen darf, sollte man schon mal überdenken.
Na denn, tschüß Wernigerode für 2011! – Bis bald, wir planen mal einen richtigen Urlaub hier.
























































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