Es ist wieder kalt geworden. Eiskunst begleitet unseren Spaziergang ins Naturschutzgebiet Obere Wümmeniederung.
Daneben sind leider die Auswüchse ständig weiter laufender, im Gestrigen verhafteter, harter Gewässerunterhaltung zu sehen, die überhaupt nicht in die Zeit passen:
Es gilt das Ziel „guter ökologischer Gewässerzustand / gutes Potential“ seit 10 Jahren. Die Internationale Wasser-Dekade, die Übereinkommen zur Biologischen Vielfalt, notwendige Anpassung an den Klimawandel – hier im anmoorigen Naturschutzgebiet leicht zu bewerkstelligen – als gäbe es all dieses nicht!

Ca. 2 m unter Gelände fließt dieser Bach im Naturschutzgebiet - und wird doch jedes Jahr weiter von Uferbewuchs befreit und vertieft.

Foto zurück zum Standpunkt des vorigen: Ein Absturz! Er wächst Jahr für Jahr "weiter hoch" durch Vertiefung unterhalb!

Absturz-Detail. Während gemäß fachlicher und rechtlicher Zielsetzung derlei Wanderhindernisse allerorten entfernt werden (müssen), ist die Botschaft - nochmal wiederholt: hier im Naturschutzgebiet Obere Wümme - offenbar nicht angekommen.

Blick vom Absturz aufwärts - schleichend sind hier über die Jahre alle bachbegleitenden Bäume entfernt worden.
Als wäre Niedersachsen ein eigener Stern mit eigenen naturwissenschaftlichen Grundlagen und eigenen Gesetzen!

Thema Bodenschutz, Klimawandel: Das entwässerte Moor blutet aus, der organische Boden "verbrennt" und trägt so erheblich zum Klimawandel bei.

Die Lösung für Bodenschutz und Klimawandel: sofortiger Stopp der harten Gewässerunterhaltung in anmoorigen Gebieten. Fachliche Ausarbeitungen mit Praxisbezug liegen zur Genüge vor.
Pardon, hier ist Fachlichkeit bekannt (seit Jahren steht sie im Gewässerentwicklungsplan!), hier gilt natürlich geltendes Recht – es wird lediglich nicht angewandt.

Zeugen der Vergangenheit: Eine Ahnung der Urbreite dieses Bachs ergibt sich hier an der Überfahrt. Die Breite beträgt die Hälfte im Vergleich zur heutigen kaputt unterhaltenen Strecke - also reichlich Platz, um durch Restaurieren wieder Struktur dort zu schaffen!
Versuche, über „das gute Beispiel“ Veränderungen zu bewirken, zeigen so gut wie keine Wirkung in die richtige Richtung. Da hilft es auch nicht, wenn – wieder vom Steuerzahler finanziert – Fortbildungen laufen und prämiert werden.

Jährliches maschinelles Strukturzerstören im Quellbereich. So lange der Mähkorb nicht aus Quellbereichen und Bachoberläufen verschwindet, werden die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie nicht erreicht, werden notwendige Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel nicht greifen.

Probleme hausgemacht - Uferverletzung, -absturz, Sandtrieb. Die in der Bildfolge oben beschriebene Gewässerbreiten-Verdopplung resultiert in weiter unten mit hohem Kostenaufwand zu baggerndem, dort den Abfluss störenden Boden.
Die teilnehmenden Unterhaltungsverbände machen im Wesentlichen weiter wie bisher – einmal ganz zu schweigen von den nicht teilnehmenden …
So müssen wir wohl – wie in den vielen anderen Fällen – darauf warten, dass die Bußgelderhebung durch Brüssel so sicher kommt wie das Amen in der Kirche.
Wasserverbandstag, erwache!
Da sprechen Politiker und Entscheider allerorten über zu verbessernde Bildung, über fehlende Naturwissenschaftler und Ingenieure. Dabei wird deren Wissen vor Ort doch gar nicht angewandt! – Wohin, Deutschland, bist Du eigentlich gesunken!?




























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