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Archive for 4. September 2010

Schöner Schein - manch einer schwelgt über diesen Erlenauwald und erkennt nicht, dass der Bach darin zur Sandwüste hingerichtet wurde. Restaurieren des Lebensraums ist nötig.

Der Bach im Norddeutschen Tiefland verlangt dem Betrachter einiges ab. Man muss die reale Situation erstmal erkennen. Ganz zu Recht schimpft der Angler den Gewässerökologen „Du erzählst immer, der Waldbach biete die höchsten Arten- und Individuenzahlen. – In unserer Waldstrecke ist nicht EIN Fisch.“

Klar. Das vorstehende Foto zeigt deutlich eine Sandwüste. Bewegter Erosionssand bedeckt in überbreiter Kanalstruktur den standorttypischen Grund aus Steinen und Holz. Lebensraum für Wirbellose gibt es nicht, Verstecke für Fische ebenso wenig.

Bewegte, dicke Sandpackung. Hier findet man auf dem Quadratmeter kaum ein Lebewesen - kein Bachflohkrebs, keine Insektenlarven.

Dagegen kann man etwas tun. Hölzchen und Stöckchen regen den Bach an, sich selbst zu helfen.

Hölzchen und Stöckchen in langer Reihe . . ., Strömungsturbulenz wird angeregt.

Hölzchen und Stöckchen als kurzer Quersammler am Ufer - warten wir mal ab.

Als wenig hilfreich dagegen haben sich Bauwerke wie Buhnen heraus gestellt. Sie erfordern viel höheren Arbeitseinsatz und verbessern den Bach – örtlich unterschiedlich – nur wenig.

Buhnen nutzen als Strömungslenker. Auch nach 4 Jahren hat sich hier allerdings nur geringe Verbesserung ergeben. Das Ganze ist nach wie vor öde.

Ergänzt um hydraulische Strukturierung können die Buhnenstandorte aber nachträglich in einen vielfältigen Gewässerbereich umgestaltet werden.

Hölzchen- und Stöckchensammler, senkrecht zur Buhne platziert, wirken auch hier Wunder. Kleinräumig entsteht ausserordentliche Strukturvielfalt mit entsprechend hoher Organismenbesiedlung. Ausserdem erhöht sich die Fernwirkung der Strömungslenkung erheblich ober- und unterhalb der Buhne.

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