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Archive for September 2010

Die Akzeptanz von Totholz lässt fast überall zu wünschen übrig. Dabei zeigt sich bei unvoreingenommener Beobachtung, dass es angesichts unserer meist überbreiten, zu stark eingetieften Gewässerprofile keine Probleme bereitet.

Über dem Wasser, gar ausserhalb des Hochwasserprofils, stört Totholz überhaupt nicht. Hier zeigen mehrjährige Triebe am Sturzbaum, dass offenbar keinerlei Problem besteht.

Die durch Totholz hervorgerufene Belebung des Gewässergrundes sowie des Querschnitts erhöht unter anderem die Strömungs- und damit die Lebensraumvielfalt. Ein viel zu wenig zur Kenntnis genommener Aspekt ist das Sammeln, z.B. herbstlicher Blätter.

Das dynamische Aufhalten von Blättern begünstigt das Leben im Forellenbach. So haben die Bachflohkrebse die Möglichkeit, länger an dieser Grundnahrung zu arbeiten, sie selbst zu nutzen und für andere Gewässerorganismen als Nahrung vorzubereiten.

Für „Hölzchen-und-Stöckchen-Arbeiten“ (vgl. „Kategorien“ in der rechten Spalte) gibt die Natur hier das Vorbild.

Die Stein-Variante des so wichtigen Blattrückhalts, verbesserbar durch Restaurieren, zeigt der Eintrag vom 3. Oktober 2009 über die Exkursion des Wassernetzes Niedersachsen-Bremen an der Este.

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Und wieder war es Zeit für den Herbstbesuch in der alten Hansestadt.

Der Kump vor dem Rathaus: magnetisches Wasser hat zwei Jungen angezogen.

Ah, es gibt etwas zu sehen - Ukelei über roten Goldfischen.

Eine kleine Rundtour führte uns auch auf den Ettelsberg mit weiten und tiefen Einblicken.

Weiter Blick von der Ettelsberg-Seilbahn über die Uplandberge Richtung Norden.

Aaah, deshalb dieser Alkoholgeruch in der Seilbahnkabine - "Zum Wilddieb", Willingens Ballermann.

Am Edersee überwog das Naturerlebnis im westlichen Teil. Glück gehabt mit dem Wetter!

Der Hochnebel lässt den schönen Tag schön kalt beginnen ...

Wer sich die - leider kanalartig verbaute, nur äusserlich naturnah wirkende - Eder einmal genauer angeschaut hat mit ihren riesigen Geröll- und Schotterflächen ist schnell überzeugt, dass dies einmal DER Laichfluss des Weserlachses war. Nach dem Bau der Edertalsperre haben Lachs-Wiederansiedlungsversuche auch bei größtem Aufwand so gut wie keinen Erfolg gebracht.

Sehr schön, der Nebel lichtet sich. Die Stauwurzel des Sees liegt wie Öl.

Igitt - Blaualgensuppe! Da haben die Starkniederschläge neulich mit Erosionsabfluss aus unserer subventionierten Landwirtschaft extreme Phosphatzufuhr gebracht. Wann wird das endlich durch Immissionsschutz minimiert ? !

Da war doch noch bewegtes Wasser. Nur gut, dass der Vogel des Jahres den Weissfischüberschuss des überdüngten Sees verringert.

Rot über Korbach - ein schöner Abschiedsabend (ok, ich habe geschummelt, dies war der Vorabend. Der Abschiedsabend war total verregnet).

Zurück zu Hause angekommen, zeigte der Kampfdackel als Indikator, dass der Sommer offenbar vorbei ist.

Kampfdackel Socke, unser Frischluftfanatiker, trotzt herbstlichem Wind durch windschlüpfrige Lagerung vor der Terrassentür.

Da hoffen wir auf einen goldenen Herbst.

Herbstlich - reifende Früchte des Bittersüßen Nachtschattens.

Herbstsonne - bitte mehr davon!

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Schöner Schein - manch einer schwelgt über diesen Erlenauwald und erkennt nicht, dass der Bach darin zur Sandwüste hingerichtet wurde. Restaurieren des Lebensraums ist nötig.

Der Bach im Norddeutschen Tiefland verlangt dem Betrachter einiges ab. Man muss die reale Situation erstmal erkennen. Ganz zu Recht schimpft der Angler den Gewässerökologen „Du erzählst immer, der Waldbach biete die höchsten Arten- und Individuenzahlen. – In unserer Waldstrecke ist nicht EIN Fisch.“

Klar. Das vorstehende Foto zeigt deutlich eine Sandwüste. Bewegter Erosionssand bedeckt in überbreiter Kanalstruktur den standorttypischen Grund aus Steinen und Holz. Lebensraum für Wirbellose gibt es nicht, Verstecke für Fische ebenso wenig.

Bewegte, dicke Sandpackung. Hier findet man auf dem Quadratmeter kaum ein Lebewesen - kein Bachflohkrebs, keine Insektenlarven.

Dagegen kann man etwas tun. Hölzchen und Stöckchen regen den Bach an, sich selbst zu helfen.

Hölzchen und Stöckchen in langer Reihe . . ., Strömungsturbulenz wird angeregt.

Hölzchen und Stöckchen als kurzer Quersammler am Ufer - warten wir mal ab.

Als wenig hilfreich dagegen haben sich Bauwerke wie Buhnen heraus gestellt. Sie erfordern viel höheren Arbeitseinsatz und verbessern den Bach – örtlich unterschiedlich – nur wenig.

Buhnen nutzen als Strömungslenker. Auch nach 4 Jahren hat sich hier allerdings nur geringe Verbesserung ergeben. Das Ganze ist nach wie vor öde.

Ergänzt um hydraulische Strukturierung können die Buhnenstandorte aber nachträglich in einen vielfältigen Gewässerbereich umgestaltet werden.

Hölzchen- und Stöckchensammler, senkrecht zur Buhne platziert, wirken auch hier Wunder. Kleinräumig entsteht ausserordentliche Strukturvielfalt mit entsprechend hoher Organismenbesiedlung. Ausserdem erhöht sich die Fernwirkung der Strömungslenkung erheblich ober- und unterhalb der Buhne.

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