„Juelsminde ! Wieso fahrt ihr immer an die Ostsee ?“ hörten wir lange Zeit. Nun, nach 25 Jahren mit Unterbrechungen, verstummen diese Stimmen …
🙂
Na, die Eiszeitlandschaft an der dänischen Ostseeküste mit ihrer Vielfalt ist halt etwas Besonderes. Noch immer – und immer wieder – gibt es Neues zu entdecken. Bei gutem Wetter braucht`s nur den nahen Strand. Angesichts der Lage nahe der Spitze Bjørnsknude können wir entscheiden, ob wir Wellen haben möchten oder nicht: bei südlichem Wind ist dann der Vejle Fjord-Strand gefragt, bei östlichem die Kattegatt-Seite. Viele Jahre haben wir das nähere Umfeld fast nicht verlassen während 3er Ferienwochen – dazu folgt unten ein Bild.
Ist das Wetter mal nicht so gut, laden in der Nähe (25/35 km) die Städte Horsens und Vejle zum Besuch, bei etwas längerer Fahrt (60/70 km) erreicht man die Angebote von Århus bzw. Silkeborg.

Bergab auf waldgesäumter Straße erreichen wir Juelsminde. Schön, wieder an der dänischen Ostsee zu sein.

Bei diesem Blick aus unserem Sommerhaus ist zu ahnen, was ich mit "dem Wolkenloch" über Juelsminde meine. Sehr oft bei wechselnden Wetterlagen werden hier an der Küstenspitze die Wolken abgedrängt. Während hier die Sonne scheint, kann es in Horsens und Vejle schütten (umgekehrt haben wir es äußerst selten erlebt).

Abendlicher Blick vom Hochufer am Vejlefjord auf die Bjørnsknude-Spitze.
Es gibt viel zu sehen. Im Kleinen zum Beispiel, dass das, was man sieht, nicht unbedingt das ist, was drin ist.

Schönes Modell, z.B. für Gewässerrestaurierer im Norddeutschen Tiefland, in Sachen "Sehen lernen". Während die flache Oberfläche schön mit weissem Sand belegt ist, zeigt das Profil, dass massenhaft von der Eiszeit antransportierte und vom Wasser sortierte Steine das Bodenvolumen bestimmen.
Wer Dänisch kann, hat die Möglichkeit, an einer der vielen Naturtouren teilzunehmen. Dieses Jahr lockte eine Wanderung um den Bygholm Sø bei Horsens. Neben viel Natur sind hier jede Menge unterschiedliche Zeugen der Vergangenheit, Grabhügel in diverser Bauweise, zu betrachten und auch zu begehen.

Naturtouren sind beliebt. Hier genossen über 60 Teilnehmer den wunderschönen Herbstabend.

Ein Grabhügel mit offen liegender Kammer. Erstaunlich zu sehen, wie auch "Zwillingssteine" - zwei Teile eines gespaltenen Steins, verarbeitet sind.

Beeindruckend im östlichen Jütland ist im wechselnden Gelände zwischen Bachtälern und Höhen der zugehörige Wechsel der Vegetation - hier Buchenwald neben Erlen- und Eschen-Auwald (Tønballegård bei Snaptun).
Am und um das Ferienhaus herum gibt es immer Etliches zu sehen – auch Kampfdackel Socke ist begeistert.

So eine Raupe interessiert Socke natürlich gar nicht - nur die des Weidenbohrers, nach Ziege stinkend, lockt einen Dackel.

Auch diese Libelle wartete an unserem Ferienhaus darauf, fotografiert zu werden.

Sonnenbaden ist ein Genuss, aber zwischendrin muss Abkühlung im Schatten einfach sein.

Der Pool des Nachbarn - auch abgedeckt - war ein beliebter Treffpunkt für Möven.

Ooooh, diese Hasen - hinterlassen überall ihre Spuren.

Und zutraulich sind die - erobern sich jedes von Eigentümern oder Touristen verlassene Grundstück sofort zurück.

Größeres Wild wird der Nase des blinden Rauhaardackels ebenfalls geboten.

Mehrere Rehe in div. Jahrgängen treten auf - Vorsicht, liebe Autofahrer!

Bei so viel Wild fühlt sich der Forscher gefordert.

Besuch im sonnigen Århus - dankbare Nutzung des Stein-Wasser-Garten-Ensembles.

Und schnell wieder in den Schatten . . .
Nun will ich aber die Variation des Wetters nicht unterschlagen. Selbstverständlich gibt es auch andere Zeiten, z.B. mit Regen und Sturm.

Hinter der Morgensonne-beschienenen Kirche deutet es sich bereits an - heute braut sich was zusammen.

Einmal, juchheissa bei Regen und Wind, wurden sogar die Scheiben flächig nass.

Die Ostsee an "unserem" Strandzugang - aufgewühlt und trübe.

Blick von der Bjørnsknude-Spitze in den aufgewühlten Norduferbereich des Vejle-Fjords.

Aber sobald der Sturm nachgelassen hat, klärt sich das Wasser sofort. See-Hunde lieben es so.

Freundliche Begegnung am Sonnenstrand: Cairn-Terrier und Rauhaardackel.

Nicht nur Strandspaziergänge, auch Besuche z.B. im abwechslungsreichen Gelände des Palsgårds begeistern uns immer wieder.

Die Schwalben sammeln sich und trainieren für den Flug nach Süden - untrügliche Zeichen des nahenden Herbstes.

Der Abschieds-Sonnenuntergang "strahlt Regen".

Allerdings konnten wir aus diesem dramatischen Himmel nicht lesen, dass wir am Folgetag mit unserem Auto gleich südlich der dänisch-deutschen Grenze U-Boot fahren würden ...
Wenn alles klappt, fahren wir nächstes Jahr wieder nach Juelsminde – immer eine Reise wert.
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