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Archive for August 2010

Alles golden – mehr Gold, als das Herz begehrt.

Roundup ist offenbar viel zu billig – wie sonst ist die in den vergangenen Jahren eingerissene, fast quantitative Behandlung aller Ackerflächen zu erklären?
Mit Giften wird hantiert, als handele es sich um Wasser.
Die gesetzlichen Vorgaben zur Minimierung von Pflanzenschutzmitteln, vorab abgesprochen zwischen Agrarvertretern und Politik, werden jedenfalls nicht eingehalten.
Wenn Sie`s bisher nicht wussten – kein Problem!

Aber die steuersubventionierte Landwirtschaft tut so, als lebe sie im Tal der Ahnungslosen: seit 2004 gilt der Nationale Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP). Ziel ist nicht, die Verdienste der Chemie-Industrie zu erhöhen, sondern, den Einsatz von Giften zu minimieren.
Vielleicht setzen sich die Zuständigen einmal für die Umsetzung dieser Regeln ein?

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Egal, wer nun Schuld ist –

der Petrus, weil er seit April keinen guten Regen kommen ließ, dafür reichlich Hitze,

die Trinkwasserversorger, die aus Quellregionen übermäßig Wasser abpumpen (mit dem Segen Diverser …),

die subventionierte Industrielandwirtschaft, die keine an den Standort angepasste, nachhaltige Bodenbewirtschaftung betreibt und allzu verschwenderisch mit dem Allgemeingut Wasser umgeht (auch mit dem Segen Diverser …).

Eins verdeutlicht die gerade monatelang herrschende Niedrigstwasserführung unserer Bäche und kleinen Flüsse allemal:

Nur naturnah restaurierte Fließstrecken (s. folgende Bilder) bieten den Gewässerorganismen einen angemessenen Lebensraum insbesondere in Krisenzeiten.

Auch und gerade der naturnutzende Angler profitiert letztlich nur hieraus – Lebensraumverbesserung statt Besatz in Gewässerwüsten hat sich längst als einzige Zukunftslösung bewiesen.

Wir sehen hier im Übrigen ein Beispiel für Situationen, die sich mit dem Klimawandel häufen werden.

Also, frisch ans Werk!

Auch bei Niedrigstwasserabfluss bewohnbar: Kies-restaurierter Bach.

... und der Sturzbaum stört auch nicht, wie jahrelange Beobachtung belegt.

Wer in solch nachhaltig produzierenden Strecken angeln möchte, kann sich gern bei mir melden: ludwig.tent[ät]gmx.net

Die Wurzeln alter Erlen - bester Lebensraum im Tiefland-Forellenbach.

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Neben den im vorigen Bericht geschilderten Urlaubsfreuden in Dänemark gehe ich natürlich auch zum Angeln an Forellenbäche.

Dieses Jahr war wieder einmal die Vejle Å mein Ziel, einer der vielen Forellenbäche Dänemarks, an dem engagierte Anglervereine durch Gewässerrestaurieren lernen konnten, dass die Naturproduktion viel besser ans Gewässer angepasste Fische produziert, als durch Besatzmaßnahmen erzielt werden können. Über 1.000 Meerforellen werden in vielen dieser überschaubaren Bäche und kleinen Flüsse inzwischen pro Jahr gefangen, während es vor dem Restaurieren trotz hohen Zeit- und Geldeinsatzes für Besatz lediglich um 200 Stück waren.

Fast alle jütländischen Gewässer haben in den letzten Jahren diese neue Qualität erreicht und sind einen Besuch wert. Angelkarten gibt es in örtlichen Angelgeschäften sowie den Turistbureaus, meist aber auch online. Flächigen Zugang erhält man über dagkort, einige Vereine haben allerdings aus unterschiedlichen Gründen ihren eigenen online-Verkauf gestartet, so hier für die Vejle Å.

Wer sich dann die richtige Strecke aussucht, hat Naturerlebnisse vom Feinsten. Einige Fotos dazu folgen hier.

Während ich einen Fischotterruheplatz ansehe, saust mir eine Ringelnatter unter den Füßen weg und überquert die Vejle Å.

Weichkäfer bevölkern die Uferpflanzen zahlreich.

Bei uns eher selten gewordene Bockkäfer lassen sich auch beobachten.

Schmetterlinge erfreuen den sommerlichen Besucher.

Calopteryx virgo, eine Libelle des sommerkühlen Bachs, belegt die Restaurierungs-Erfolge.

Noch blüht der Bittersüße Nachtschatten – wo er ins Wasser hängt, ein hervorragender Standort für Fische.

Die sich einfärbenden Früchte des Bittersüßen Nachtschattens zeigen aber schon Spätsommer-/Herbstliches.

Dass man als Angler an einem „fremden“ Gewässer nicht zwanghaft einen großen Fisch mit nach Hause nimmt, wie sie oben im Link zur Fangstatistik zu sehen sind, macht ja nichts. Schließlich nennen wir Angler uns doch Naturfreunde, oder?! Ausserdem haben wir ja die uns gut bekannten eigenen Vereinsgewässer, aus denen vielleicht schon dieses Jahr ein guter Fang resultierte.

Björn hält den neuen Familienrekord für Meerforelle – mit 83 cm und mehr als 7 kg vielleicht „der“ Traumfisch des Lebens.

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„Juelsminde ! Wieso fahrt ihr immer an die Ostsee ?“ hörten wir lange Zeit. Nun, nach 25 Jahren mit Unterbrechungen, verstummen diese Stimmen …

🙂

Na, die Eiszeitlandschaft an der dänischen Ostseeküste mit ihrer Vielfalt ist halt etwas Besonderes. Noch immer – und immer wieder – gibt es Neues zu entdecken. Bei gutem Wetter braucht`s nur den nahen Strand. Angesichts der Lage nahe der Spitze Bjørnsknude können wir entscheiden, ob wir Wellen haben möchten oder nicht: bei südlichem Wind ist dann der Vejle Fjord-Strand gefragt, bei östlichem die Kattegatt-Seite.  Viele Jahre haben wir das nähere Umfeld fast nicht verlassen während 3er Ferienwochen – dazu folgt unten ein Bild.

Ist das Wetter mal nicht so gut, laden in der Nähe (25/35 km) die Städte Horsens und Vejle zum Besuch, bei etwas längerer Fahrt (60/70 km) erreicht man die Angebote von Århus bzw.  Silkeborg.

Bergab auf waldgesäumter Straße erreichen wir Juelsminde. Schön, wieder an der dänischen Ostsee zu sein.

Bei diesem Blick aus unserem Sommerhaus ist zu ahnen, was ich mit "dem Wolkenloch" über Juelsminde meine. Sehr oft bei wechselnden Wetterlagen werden hier an der Küstenspitze die Wolken abgedrängt. Während hier die Sonne scheint, kann es in Horsens und Vejle schütten (umgekehrt haben wir es äußerst selten erlebt).

Abendlicher Blick vom Hochufer am Vejlefjord auf die Bjørnsknude-Spitze.

Es gibt viel zu sehen. Im Kleinen zum Beispiel, dass das, was man sieht, nicht unbedingt das ist, was drin ist.

Schönes Modell, z.B. für Gewässerrestaurierer im Norddeutschen Tiefland, in Sachen "Sehen lernen". Während die flache Oberfläche schön mit weissem Sand belegt ist, zeigt das Profil, dass massenhaft von der Eiszeit antransportierte und vom Wasser sortierte Steine das Bodenvolumen bestimmen.

Wer Dänisch kann, hat die Möglichkeit, an einer der vielen Naturtouren teilzunehmen. Dieses Jahr lockte eine Wanderung um den Bygholm Sø bei Horsens. Neben viel Natur sind hier jede Menge unterschiedliche Zeugen der Vergangenheit, Grabhügel in diverser Bauweise, zu betrachten und auch zu begehen.

Naturtouren sind beliebt. Hier genossen über 60 Teilnehmer den wunderschönen Herbstabend.

Ein Grabhügel mit offen liegender Kammer. Erstaunlich zu sehen, wie auch "Zwillingssteine" - zwei Teile eines gespaltenen Steins, verarbeitet sind.

Beeindruckend im östlichen Jütland ist im wechselnden Gelände zwischen Bachtälern und Höhen der zugehörige Wechsel der Vegetation - hier Buchenwald neben Erlen- und Eschen-Auwald (Tønballegård bei Snaptun).

Am und um das Ferienhaus herum gibt es immer Etliches zu sehen – auch Kampfdackel Socke ist begeistert.

So eine Raupe interessiert Socke natürlich gar nicht - nur die des Weidenbohrers, nach Ziege stinkend, lockt einen Dackel.

Auch diese Libelle wartete an unserem Ferienhaus darauf, fotografiert zu werden.

Sonnenbaden ist ein Genuss, aber zwischendrin muss Abkühlung im Schatten einfach sein.

Der Pool des Nachbarn - auch abgedeckt - war ein beliebter Treffpunkt für Möven.

Ooooh, diese Hasen - hinterlassen überall ihre Spuren.

Und zutraulich sind die - erobern sich jedes von Eigentümern oder Touristen verlassene Grundstück sofort zurück.

Größeres Wild wird der Nase des blinden Rauhaardackels ebenfalls geboten.

Mehrere Rehe in div. Jahrgängen treten auf - Vorsicht, liebe Autofahrer!

Bei so viel Wild fühlt sich der Forscher gefordert.

Besuch im sonnigen Århus - dankbare Nutzung des Stein-Wasser-Garten-Ensembles.

Und schnell wieder in den Schatten . . .

Nun will ich aber die Variation des Wetters nicht unterschlagen. Selbstverständlich gibt es auch andere Zeiten, z.B. mit Regen und Sturm.

Hinter der Morgensonne-beschienenen Kirche deutet es sich bereits an - heute braut sich was zusammen.

Einmal, juchheissa bei Regen und Wind, wurden sogar die Scheiben flächig nass.

Die Ostsee an "unserem" Strandzugang - aufgewühlt und trübe.

Blick von der Bjørnsknude-Spitze in den aufgewühlten Norduferbereich des Vejle-Fjords.

Aber sobald der Sturm nachgelassen hat, klärt sich das Wasser sofort. See-Hunde lieben es so.

Freundliche Begegnung am Sonnenstrand: Cairn-Terrier und Rauhaardackel.

Nicht nur Strandspaziergänge, auch Besuche z.B. im abwechslungsreichen Gelände des Palsgårds begeistern uns immer wieder.

Die Schwalben sammeln sich und trainieren für den Flug nach Süden - untrügliche Zeichen des nahenden Herbstes.

Der Abschieds-Sonnenuntergang "strahlt Regen".

Allerdings konnten wir aus diesem dramatischen Himmel nicht lesen, dass wir am Folgetag mit unserem Auto gleich südlich der dänisch-deutschen Grenze U-Boot fahren würden ...

Wenn alles klappt, fahren wir nächstes Jahr wieder nach Juelsminde – immer eine Reise wert.

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