Übrigens, falls Sie es nicht schon wussten oder ahnten, die Hamburger Elbe ist wieder zur Todeszone geworden. Der vorstehende Link erläutert die nun folgenden Bilder (Quelle: Wassergütemessnetz, Hamburg).

Blankenese, Nordufer am Westende des Hamburger Hafens: der Sauerstoffgehalt erreicht für Gewässerorganismen tödliche Werte.

Seemannshöft, Südufer am Westende des Hamburger Hafens, Ebbe und Flut lassen den Sauerstoffgehalt etwas pendeln. Inzwischen sind aber generell tödliche Werte für Gewässerorganismen erreicht.
Meerforellenfänge über Jahrzehnte zeigen in langjährigen Datenreihen, wie sich die Gesundheit der Elbe verändert hat:
http://www.salmonidenfreund.de/pages/beispielhaftes/die-elbe-bei-hamburg.php
Während der schlechten Wasserqualität der „Abwasserjahre“ bis Ende der 1980er konnten nur bei hohem Abfluss der Elbe Meerforellen den Hamburger Hafen passieren. Fänge im Heidebach Seeve, der oberhalb des Hafens in die Elbe mündet, belegen dies. Mit den erheblichen Verbesserungen in der Abwasserreinigung, gekoppelt mit den generellen Umweltverbesserungen ab Anfang der 1990er, zeigen die Meerforellenfänge den schnellen Eintritt des Gesundungsprozesses der Elbe.
Nach der vorigen Elbevertiefung jedoch Ende der 1990er und der Zerstörung der letzten großen Elbe-Lunge im westlichen Hamburger Elbe-Bereich („Mühlenberger Loch“) brechen die Fangzahlen dramatisch ein – fast vergleichbar den vorherigen „Abwasserjahren“. Man kann sagen: die beiden morphologischen Veränderungen haben die Elbe-Gesundheit wieder zurück geworfen, die milliardenschweren Ausgaben der Abwasserreinigung in weiten Bereichen zunichte gemacht.
Wer Vogelverhalten zu deuten weiss, bekommt übrigens von den Möven etwas geboten: Wenn die Flut das sauerstoffarme Wasser der Elbe Richtung Norderelbbrücken aufwärts schiebt, stauen sich große Mengen Fisch, insbesondere Jungstint, dort. Große Mövenschwärme sind vom Zug aus zu beobachten, wie sie bequem unter den an der Wasseroberfläche konzentrierten Fischen leichte Beute machen.



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