Wie sowas geht?
Angesichts des von Ost auf Nordwest gedrehten Winds wählte ich die Hetlingen-Tour gegen den Uhrzeigersinn – ordentlich Rückenwind auf der Deichverteidigungsstraße auf dem Rückweg nach Wedel.

Hin ging es Richtung Idenburg, von der Geest Wedel-Holm kommend, den Sauerbecksweg runter, an geschütztemTrinkwassergewinnungsgebiet vorbei.
Die seitlich des landwirtschaftlichen Wegs erkennbare Überbreite von Fahrzeugen lässt auf weiten Strecken die Straßenränder erodieren. Der Steuerzahler (also so ziemlich wir alle) wird`s schon richten …
Die „Geschosse“, die einem da begegnen (warum subventionieren wir die?!), lassen heftige Zweifel aufkommen, dass die Brückenbegrenzung eingehalten wird. – Ok, sowas ist bekannt. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Fahrzeug quantitativ senkrecht mit Überfahrtplatte im Gewässer landet. Die (Zer)Störungen in Kurvenbereichen lassen erwarten, dass auch dort – warum nicht ebenfalls auf gerader Strecke? – früher oder später seitwärts umstürzend, der Marschgraben „gefüllt“ wird.

Die Idenburg mit ihrem – nun leeren – Storchennest liegt hinter mir. Vor mir Graugänse, am Horizont, im Auwaldrest am alten Heuhafen, das Klärwerk Hetlingen sowie ein von tiefen Wolken / Hochnebel geköpfter Hochspannungsmast der Elbquerung.

Kurz vor dem alten Elbdeich Hetlingen äst eine gut Tausender-Gruppe Nonnengänse, einige Graugänse nahebei.
Mit den großen Gänsen bin ich mir nicht ganz sicher – wie Blessgänse sehen sie nicht aus (?). Letztere habe ich dieses Jahr erstmals in Einzelexemplaren bis Gruppen zusammen mit Nonnengänsen gesehen. Bislang schien es so, als ob Graugänse die Massen Kurzschnabelgänse mieden (oder umgekehrt, oder beiderseits …).

NABU Vogelstation Wedeler Marsch – entgegen Novemberbeobachtungen sind jetzt große Nonnengansgruppen (auch wieder) hier.
Ich bin schon ein ganzes Stück weiter, fahre mit Rückenwind auf der Deichverteidigungsstraße Richtung Fährmanssand, Wedel.

Abgestiegen, auf den Elbdeich geklettert – herbstliche Küstenfarben querab der NABU Vogelstation, Vorland, Süßwasserwatt, Elbe, niedersächsisches Ufer, links ahnbar Elbinsel Hanskalbsand.

Blick von der wieder befahrbar gemachten Straße, Pappelstück Fährmannssand, auf Graureiher bei Rinderherde – hinten am Deich das Sturmflutsperrwerk Wedeler Au / Binnenelbe. – Ich bin zu Fuß. ? ! ? !
Gleich beim Weiterfahren an der Vogelstation ist es passiert. Einen Dorn zog ich aus dem Vorderreifen, sauste noch mit sich leerendem Schlauch bis Fährmannssand. Seitdem bin zu Fuß!
Mein „Holz-Handy“ ruht zu Hause. Der übliche dichte Betrieb an Fußgängern, Rad- und Autofahrern zu Deichwanderungen und mehr hat – vermutlich wegen nicht umfassenden Küstenklatsches, dass die Baustelle abgeräumt, die Straße geöffnet ist? – noch wieder eingesetzt. – Zum Glück treffe ich eine Bekannte (mit Mobiltelefon!), so dass ich mein unverhofft späteres mittägliches Eintreffen berichten kann.
Im Folgenden erwandere ich mir die Erkenntnis, warum die Strecke „Langer Damm“ so heisst … – Gleichwohl wundere ich mich am Ende, wie schnell ich die Strecke zurückgelegt habe.
Fehlt, in der Marsch, der Steinweg. – Ich muss die Überschrift dieses Beitrags noch erarbeiten …
Während meiner erzwungenen Wanderung hörte ich regelhaft hinter mich. Es könnte ja ein geeignetes Fahrzeug für mich und mein plattes Rad gen Wedel wollen?
Da höre ich – – – Fahrgeräusche? – – – Wieso aber kommen die von schräg vorn, da ist doch Marsch … -wiese … ???
Uuuups, das scheinbare Fahrgeräusch entpuppt sich als immer lauter anschwellendes Rauschen, bis …
Ich schiebe weiter, will ja den Geesthang hoch, nach Wedel.
„Bergan“ höre ich hinter mir das aufgeregte Bellen. – Schnell, schneller als gedacht, bin ich zu Hause.
Das Fahrradhaus gibt mir die Gelegenheit, sofort vorbeizukommen. Wenige Stunden später radele ich wieder. – Möge das lange Zeit anhalten, so beeindruckend das Fußgängererlebnis auch war.
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