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Archive for 13. August 2022

So, nun wird es aber Zeit – des öfteren in Vor-Beiträgen angesagt – der Osterau-Kies, aktuell.

Nicht nur Schiffe, auch Fische brauchen selbstverständlich sowas wie eine Handbreit Wasser unterm Kiel, die Fische „über Deck“ zusätzlich ebenfalls.

Inzwischen wundert man sich entlang der Rheinschiene, dass die Schifffahrt heftige Einschränkungen hinnehmen muss. Wieso eigentlich wundern – angesichts der Alpengletscher-charakterisierten Sommerabflüsse des Rheins? DA oben (egal, für welches Flusseinzugsgebiet) ist doch fast nichts mehr. Die Elbe als gletscherloser Fluss führt uns doch Sommerverhalten seit je vor (auch wenn da die Schifffahrts-Lobbyisten ebenfalls Realitäten nicht wahrnehmen mögen).

Die Edertalsperre hat das Stützen der Weser- (und Mittellandkanal-) -Schifffahrt einstellen müssen – die zu erhaltende Mindestreserve im See ist erreicht.

Allüberall versiegen quellnahe Bereiche – nicht nur Zeichen fehlenden Regens, sondern auch aufgrund unserer immer wieder abgestrittenen Übernutzung des oberflächennahen Grundwasserleiters (wann kommt es endlich zu einzuhaltenden Regeln in Menge und Zeitpunkt / -dauer bei der Landbewässerung und weiteren Nutzungen?). Wer kennt inzwischen nicht aus Film, Funk und Fernsehen den Flensburger Lautrupsbach, einen 2,6 km langen potentiell optimalen Meerforellenlaichbach, der unmittelbar in die Förde mündet, ausgetrocknet – der Link deutet an, dass auch dieser kleine Stadtbach weitere Hilfen braucht – chemischer Zustand deutlich vom Erfordernis, von Zielen entfernt. Und von solchen Kurzbächen (analog der Bachoberläufe anderswo) gibt es Abertausende …

(Generell: Die Natur macht was draus, auch und gerade aus diesen kleinen Bächen. Laichfische sausen geradezu im Spätjahr rein, laichen und hauen sofort wieder ab. Die Jungfische haben gute Entwicklungschancen, verlassen ihr Aufwuchsgewässer frühzeitig Richtung Meer.)

Wie stellt sich die Osterau – wie alle anderen Bäche ringsum seit Langem im Bereich Niedrigabfluss – nun im Hochsommer 2022 dar?

Östlich Bad Bramstedt, Wanderweg auf hoher Kante neben der Bachaue. Schön, wenn wie hier lichter Mischwald das Umfeld sommerkühl hält.

Blick von einer Brücke bachauf – die Kieszugaben führen, wie beabsichtigt, zu guter Turbulenz, vorhandene Erlenwurzeln werden wasserseitig freigehalten, dienen als Aufwuchs- und Verstecklebensräume.

Blick bachab, die vielfach gleich nach Anbringen Ende 2021 belaichte Kiesbank.

Seitenblick – die Kiesbank, beim vorvorigen Besuch gerade noch überströmt.

Uuups, jüngster Besuch, frei liegende Kiesbank – das ist ebenfalls ein Aspekt im statistischen Lauf der Natur, verschärft durch unser (Fehl)Verhalten.

Zugehöriger Blick von der Brücke.

Da bleibt die Hoffnung aus vorheriger Statistik, dass bis zur Laichzeit der Forellen wieder Wasser über den Kies läuft … (allerdings ist Statistik ja immer das, was man aus der Vergangenheit liest – ob die Schlüsse auf die Zukunft zutreffen – oder auch nicht – zeigt dann erst die Zukunft).

Ich belasse es mal bei diesen Fotos. Für die nächste Zeit ist vorgesehen, bachab, wo vorhandener ufernaher Baumbestand bereits geschützt wurde, die Strecken weiter zu verbessern, auszuweiten und, wo nötig und / oder vielversprechend für Entwicklungen, durch Unterwasserströmungslenker, evt. auch gezielt Laichbettenanlage, zu ergänzen.

Angesichts des gut besuchten, hier (viel zu) dicht unmittelbar an der Osterau verlaufenden, hocherosiven Wanderwegs wartet der Bach geradezu auf weitere Hilfe.

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