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Archive for 25. Juli 2021

So ein Küstenort hat selbstverständlich nicht nur seinen Strand. Beim Anradeln oder -wandern von der Unterkunft (diesmal waren wir Tagesgäste, besuchten unsere Berlinerinnen), zur Mittagspause oder bei Spaziergängen abseits vom Strand fällt das eine oder andere in der Umgebung auf.

Diesmal war es der Haffwiesenpark, dem wir mehr Zeit widmeten – nicht zuletzt wegen des interessanten Kinderspielplatzes und der Fitness-Geräte ringsum.

Hier befasse ich mich zum Schluss der diesjährigen Haffkrug-Berichterstattung mit dem Teich im Haffwiesenpark.

Stillgewässer und ihre Zeit – „Seenalterung“ studierbar.

In diesem Fall zugewachsen mit Laichkraut.

„Aussen hui, innen pfui“ ??

Dank Auslassens des Teichufers bei der Parkrasenmahd steht hier eine vielfältige Flora, die einem breiten Spektrum an Insekten Nahrung bietet (jedenfalls potentiell – auch hier mangelt es an Insekten).

Fachlich ist „Seenalterung“ ein ganz normaler Vorgang. Bei einem Teich, insbesondere wenn von aussen Nährstoffe hineingelangen, verläuft die Alterung um so schneller. Hier liegt das unter anderem daran, dass der Teich auch als Regenrückhaltebecken dient. Übermäßiges Vogelfüttern war – jedenfalls am Verhalten der Vögel ringsum oder liegengebliebenen Futterresten – nicht zu erkennen.

Gegen ein paar Krümel Futter hat niemand etwas, eine junge Familie begeisterte den Nachwuchs. Neben dem Gras Äsen, gelegentlich dankbare Abnehmer hier, überraschend für uns in einem Park: Nonnengänse!

Nonnengänse! – mal was anderes in einem Park als Entenmassen oder halbwegs domestizierte Kanadagänse, die über die Zeit zur wahren Plage werden (mal abwarten, mit den Nonnengänsen …).

Zurück zum Seenaltern, der Entwicklung offenes Gewässer zu sauerstofffreier Todeszone, zu Land … – Das ist eine ganz einfache Sache: Früher beseitigte man zeitlich punktartig ca. 90 % der Biomasse störenden Pflanzenbewuchses. Dann war wieder für ein paar Jahre Ruhe – bis zum nächsten, erforderlichen Angehen.

Heute mischt sich – formaler – Naturschutz ein. Fokussiert auf einen Punkt, die Pflanzenart, die Auslöser notwendigen Handelns ist, wird erkannt, es handelt sich im Zweifelsfall um eine zu schützende Art.

Entscheidungsschwäche, mangelnde Grundlagenkenntnis der Gewässerwissenschaften und fehlende Pragmatik (diese Pflanze würde nicht einmal an diesem Ort in irgendeiner Weise in ihrer Existenz gefährdet!) führen für Steuerzahler zu der erschreckenden Erkenntnis: Ein Gutachten muss her!

Ich erspare mir Weiteres an dieser Stelle. Es ist schlicht ein Irrwitz! In Wedel, übrigens, ist der Mühlenteich, historischer Aufstau der Wedeler Au, vollständig mit Teichrosen zugewachsen. – Das macht die Angelegenheit – Problematik Grün und Mensch wie oben! – nicht leichter. Auch nicht für den Steuerzahler („erforderliches“ Gutachten statt bekannten, erforderlichen Handelns)!

Man kann Stillgewässer – die sind empfindlich – auch bereits vor dem Zuwachsen in einen sauerstoffarmen Zustand versetzen bzw. das beschleunigen, z.B. durch unglücklichen Fischbestand, evt. verstärkt durch falschen Fischbesatz.

Das vorstehende Foto zeigt eine Partie des abwechslungsreichen Teichs im Haffwiesenpark mit einer Schule Brassen, Bodenwühlern aus der Karpfenfamilie. Der Eindruck entspricht dem, was das AQUA in Silkeborg, DK, in seinen informativen, beeindruckenden Aquarienlandschaften als „Der schmutzige See“ verdeutlicht und erklärt. Auch dies ist selbstverständlich änderbar.

So sehen wir Alltägliches auch im Urlaubsort – wie könnt es anders sein. Zum Abschied wünschen wir Haffkrug, insbesondere auch seinem Parkteich – allzeit „Gut Wind“!

Im Rückblick: Wir waren überrascht, wie leer Strand und Strandkörbe waren – die Küste war als 90 % ausgebucht beschrieben. Auch beim „Flanieren“, Mittagessen fühlten wir uns ungestört in dieser unserer Zeit – keine Menschenmassen. – Allerdings waren wir als Tagesgäste mittwochs dort. Gestern, bereits vorgestern am Freitag, waren die Verkehrsnachrichten voll von vollen Autobahnen, Straßen, insbesondere Richtung Küsten.

Schönen Urlaub allen! – Und: Immer schön die Regeln beachten, damit es weiter schön bleiben kann.

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