Wer hier im Blog „Regenbogen“ sucht, wird in unterschiedlicher Form und zu verschiedenen Zeiten des Jahres fündig.

Solch intensive Beregnung von Flächen bereits Mitte April ist zwar in unserer Agrarlandschaft nicht ungewöhnlich. Der Start im April an so vielen Stellen sicherlich schon.
Gern nehmen wir „das schöne Wetter“ hin, lässt es uns die derzeitige Corona-Situation doch ein wenig leichter ertragen.
In der Landschaft aber herrscht (schon wieder) Wassermangel – ein Regendefizit nahe 100 %. Ein Bisschen Nass wird frühestens ab nächsten Sonnabend vorausgesagt. Die Pegel der norddeutschen Oberflächengewässer, Beispiel SH, laufen bereits auf Niedrigwasser-Niveau. Die Elbe fliesst Deutschland derzeit mit 145 m³/s zu (das ist „Gar nix!“) und hat bis Hamburg man gerade 370 m³/s zu bieten (das ist immer noch „Gar nix!“). Erste Stimmen fürchten einen Sommer vergleichbar mit 2018 und 2019.
Und so wird eifrig Wasser aus dem oberflächennahen Grundwasserleiter entnommen, damit Saaten auflaufen, Pflanzen wachsen können.
Das geschieht mit starken Pumpen, mit dickem, weittragendem Strahl – zu jeder Tageszeit, unabhängig von Sonneneinstrahlung und Wind.
Wer erinnert sich noch an Diskussionen, Einführung, Abschaffung – wo stehen wir eigentlich? – eines Wasserpfennigs, um Nutzungen zu steuern? – Ach, fast vergaß ich, dass uns doch über Jahrzehnte eingebläut wurde, wir seien ein Wasserüberschussland (was überhaupt soll das sein ?). Nutzernahe Kreise beherrschten die Diskussion, im Zweifel … – die Natur hat das Nachsehen.
Nirgendwo, jedenfalls in Deutschland (das ist fast wie bei der Anwendung moderner Technik für Gülle), sehe ich die Wende zu einer nachhaltigen Wassernutzung in Effektivität und Ressourcenschutz.

Auch hier wird ein ganzer Bach versprüht, in praller Sonne hoch in trockene Luft, bei „gut“ Wind und auf heissen Boden.
Beim Weiterfahren erscheinen dann die Begleiterscheinungen von Regenmangel und Übernutzen des oberen Grundwasserleiters.

Meine „Wetter-Pfütze“, durch lichten Schatten in Normalzeiten lange Wasser aufweisend, jetzt Langzeit-trocken.

Der Sauerbeck, quellnah – kaputt gebaggert, durch Übernutzung des oberflächennahen Grundwasserhorizonts fast trocken ab Mitte April.
Werden wir aus dem, was wir sehen, lernen – umsteuern Richtung Nachhaltigkeit?
„Fridays for Future“ ruft zum Netzstreik am 24. April 2020. Recht haben sie.
(In SH sind die Wildparks übrigens ab heute wieder offen, so auch der, in dem das Foto entstand.)
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