Vor stürmischem Wind, auch Böen wurde gewarnt. Höher auflaufendes Wasser der Flut war angekündigt.
Da es vormittags trocken bleiben sollte, sehr selten sei auch die Sonne zu erwarten, schwang ich mich auf`s Rad – mal wieder „im Uhrzeigersinn Wedel – Hetlingen – Holm – Wedel“. Das erschien mir angesichts vorhergesagten Winds aus Südwest günstig.

Kurz nach Tidehochwasser, Blick über die eingestaute Mündung der Wedeler Au Richtung Elbe. [Ich bitte die „Sollbruchstellen“ der 3 Fotos zu entschuldigen – per Hand zusammengebaut, da das Verknüpfungsprogramm stets eine breiteren, nicht in einer Ebene liegenden Elbe-Horizont bastelte.]

Die Flut lief etwa 1 m höher auf als normal. Im inzwischen frei gefallenen Bereich von ca. 0,5 m Uferhöhe patrouillieren Lachmöwen und Rabenkrähen. Offenbar gibt es etwas einzusammeln.

Gelegentlich rast ein Sonnenfleck vorbei. Ich gucke Richtung Brückenbaustelle Langer Damm über die Binnenelbe.

Die Sonne bringt es an den Tag. Erste Weiden entlang der Binnenelbe zeigen sich bereits in Frühlingsfarben.

Blick übern Deich Richtung Niedersachsen – das Süßwasserwatt Fährmannssand ist gut wasserbedeckt. Fast alles liegt bei Tideniedrigwasser trocken (sonst wär`s ja kein Watt). – Die Elbe / das seeschifftiefe Fahrwasser befindet sich ganz auf der Südseite, gegenüber, wo das Schiff zu sehen ist.

Blick nach links, nicht lustig – ein großer Hund läuft allein in der Gegend herum. Niemand sonst ringsum zu sehen.

Da ist teils mehr Braun als Grün – die Maulwürfe haben wohl ordentlich zu futtern, bauen eifrig ihre Gänge und verschaffen sich Luft.
Die Sache mit dem angesagten Südwestwind hat was. „Normal“ würde er mich seitwärts bis von rückwärts unterstützen. Einmal abgesehen von (seltenen) Böen, die den festen Griff um den Lenker als wichtig bestätigen, scheint mir inzwischen aber auch eine nördlichere Komponente dabei. West-Südwest, vielleicht auch schonmal West, lässt angesichts des hohen Deichs neben mir die Gänge 5 und 4 statt 7 / 6 als angenehmere Fahrweise erscheinen. Macht nix.

Tausende Nonnengänse dicht bei – so lange ich nicht stoppe, gar absteige, weichen sie nur (eifrig, protestierend !) aus.
Gaaanz langsam radeln – Fotos fertig, ich beschleunige wieder.
Und dann sehe ich ihn im Augenwinkel – etwas Rechteckiges hoch am Himmel zieht in meine / der Gänse Richtung.

Der Seeadler stört sich an mir, zieht seitlich und höher schraubend weiter. Immerhin, man glaube mir, „links oben“.

Die abgeschlossenen Marschwiesengräben Giesensand sind vom Regen der vergangenen Wochen und Tage gefüllt.

Zum Schluss noch ein Blick über die Elbe querab Alter Heuhafen Hetlingen. Niedersachsen wird besonnt. „Die Sonne strahlt Regen.“, so sagt man wohl.

Auch wenn die Elbe keinen Eisgang führt – das Vergehen der Tideröhrichte ist vorbestimmt. Große Flächen sind bereits abgestorben – und von bewegtem Wasser im Tidegang wegtransportiert.
Einen Großteil sammeln die Deichsicherheitsverantwortlichen bzw. von ihnen Beauftragte dann als Treibsel im Flutsaum auf. Die Grasdecke am Deich muss ihre Sicherungsfunktion behalten.

Binnendeichs, am Marschgraben Richtung Giesensand, sehe ich noch eine Neuerung. Wenn das man kein Wolfs-sicherer Zaun geworden ist.
Ein paar wenige Menschen, teils mit Hund, teils mit Sticks, sehe ich dann doch noch. – Das wäre ja sonst fast zu einsam gewesen.
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